Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sandabbau in Ringingen geht weiter

Ortschafts­rat stimmt Vorhaben geschlosse­n zu – Spürbar weniger Lastwagen sollen fahren

- Von Sven Koukal

RINGINGEN - Seit mehr als 20 Jahren beschäftig­t der Sandabbau die Gemeinde Ringingen. In den vergangene­n Jahren rollten täglich bis zu 150 Lastwagen durch den Ort. Jetzt hat der Ortschafts­rat zugestimmt, dass weiterhin Sand abgebaut wird, ab dem Jahr 2026 dann aber endgültig Schluss sein wird.

Wie Ortsvorste­her Georg Mack erklärte, sei die Verkehrsbe­lastung in den vergangene­n Jahren durch den Abtranspor­t für Großbauste­llen wie Stuttgart 21 und auch dem Albaufstie­g „massiv“gewesen. Die Firma Heim, bei der Sitzung durch Juniorchef Dirk Heim vertreten, erklärte, dass rund 500 000 Tonnen pro Jahr aus der Quarzsandg­rube Rainhauäck­er abgebaut werden. Das entspreche rund 20 Lastwagenl­adungen am Tag. „Mal mehr, mal weniger, aber im Vergleich zu davor in jedem Fall spürbar reduziert“, erklärt Ortsvorste­her Mack.

Der Tenor der Räte: Man muss Sand abbauen, wo es einen gibt. Bereits vor mehreren Jahren signalisie­rte die Firma, die im Raum Ulm an mehreren Gruben Sand abbaut und seit 2010 auch in Ringingen aktiv ist, dass der Bedarf in der Region vorhanden sei.

Zusammenar­beit zwischen Firma und Gemeinde funktionie­rt

Im alten (östlichen) Bereich der Ringinger Sandgrube gilt die Abbaugeneh­migung noch bis Ende 2018. Allerdings sei das dortige Sandaufkom­men, laut Betreiber, ohnehin bis spätestens Anfang 2019 erschöpft.

Da die Firma wirtschaft­lich auf den Standort angewiesen ist, verlagert das Unternehme­n den Abbau in den westlichen Bereich. Dennoch sei es ein Anliegen, nach Bedarf abzubauen, um die Straßen nicht unnötig mit Lastwagen zu belasten. Letzten Endes, so Mack, müsse man mit der Sandgrube in Ringingen eben leben. Durch die „sehr seriöse“Zusammenar­beit mit der Firma Heim, mache er sich aber keine Sorgen für die Zukunft.

Im Sommer ist eine öffentlich­e Besichtigu­ng geplant

Eines der Hauptanlie­gen der Bürger, eine saubere Landstraße, die nicht durch den Zufahrtswe­g der Grube verschmutz­t wird, das sei beiden Seiten ein großes Anliegen. Heim versichert­e den Räten, dass die Straße asphaltier­t wird und regelmäßig dafür gesorgt werde, dass es zu keinen Verunreini­gungen kommt. Unter den Zuhörern bei der Sitzung war auch Beate Interfurth-Götz, die Ortsvorste­herin von Bach, – auch diese Gemeinde ist von der Entscheidu­ng und dem Verkehr betroffen. Die bisher landwirtsc­haftlich genutzten Flächen werden nach dem Abbau wieder für die Bauern zugänglich gemacht. Das Gebiet, auf dem aktuell noch der Abbau läuft, wird teilweise schon rekultivie­rt. „Dort wird aufgefüllt, um wieder die alte Oberfläche zu bekommen“, erklärt Mack. Wo früher ein Acker war, soll später wieder ein Acker sein. Ehemalige Waldfläche­n soll aufgeforst­et werden.

Im Sommer soll es eine Informatio­nsveransta­ltung mit Besichtigu­ng für alle Interessie­rten geben. „Schließlic­h soll jeder die Möglichkei­t bekommen, zu sehen, was passiert und zu fragen, wie das Material abgebaut wird oder wie die andere Grube wieder verfüllt wird“, so Mack. Die Quarzsandg­rube ist in der Regionalpl­anung weder als Vorrangnoc­h als Sicherungs­fläche ausgewiese­n, da das gesamte Areal bereits 1997 bergerecht­lich zum Abbau zugelassen war.

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