Erste Bewohner ziehen im Dezember ein
40 Wanderer informieren sich im Dächinger Mehrgenerationenhaus über Heizungsanlage
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DÄCHINGEN - Die ersten Bewohner werden im Dezember ihre Wohnungen im Dächinger Mehrgenerationenhaus beziehen. Im Rahmen der Biosphärenwanderung haben jetzt schon rund 40 Wanderer einen Blick in das noch nicht ganz fertige Haus werfen dürfen und dabei viele Informationen rund um das Projekt und auch um die neuartige Heizungsart erhalten. Denn geheizt wird das Haus über einen aktuell vereisten Teich im Hof.
Seit rund einem Jahr bauen Guido Renz und sein Partner Walter Maier an dem Haus in Dächingen. Als erstes Projekt dieser Art im Land haben die beiden dafür ELR-Mittel bewilligt bekommen, sagt Ortsvorsteher Alfons Köhler stolz. „Alle diskutieren über Innenentwicklung, wir haben eine Chance erkannt und sind aktiv geworden, um ein Dorf zu beleben.“
Alle acht Wohneinheiten sind inzwischen verkauft. Und wie geplant, werden nun im Laufe der kommenden Monate ältere und jüngere Bewohner mit einem Bezug zu Dächingen in das barrierefreie Gebäude einziehen. Doch neuartig ist an dem Haus nicht nur das Konzept als Ganzes, sondern eben auch die verbaute Technik, die Bauträger Guido Renz und Julia Tritschler und deren Kollege Martin Heffner von der Firma Naturspeicher am Mittwochnachmittag vorstellten. Geheizt beziehungsweise gekühlt wird in dem Mehrgenerationenhaus nicht mehr mit fossilen Brennstoffen, sondern mit einem Naturwärmespeicher, der über die Umgebungsluft und die Sonneneinstrahlung Energie aufnimmt. Zu sehen ist das in Form eines kleinen Teiches im Hof des Gebäudes. „Das ist eine von 35 Anlagen, die wir bereits in Deutschland realisiert haben“, erklärte Martin Heffner bei der Vorstellung und verglich das System mit dem eines Kühlschrankes, der innen kühlt und außen warm wird. „Nur machen wir es genau andersherum.“ Und warm werde es eben auch dann, wenn die Fläche im Hof vereist sei. Und zur Not könne beispielsweise während einer langen Kälteperiode auch mit Strom geheizt werden. Erst kürzlich habe die Firma für ihre Innovation den sächsischen Landespreis in der Kategorie Energiespeicher bekommen, ergänzte Kollegin Julia Tritschler die Ausführungen.