Notstromversorgung ist weiter Thema bei der Buwag
Bussenwasserversorgungsgruppe will für Versorgungssicherheit im Katastrophenfall vorsorgen
● DIETELHOFEN - Die Mitglieder des Zweckverbandes der Bussenwasserversorgungsgruppe haben am Dienstag im Unlinger Teilort Dietelhofen über die Wasserversorgung in einer Katastrophensituation gesprochen. Für entsprechende Notfallmaßnahmen hat der Verband deshalb auch Mittel im Wirtschaftsplan 2019 bereitgestellt. Außerdem gibt es personelle Veränderungen in der Verbandsversammlung und dem Verwaltungsrat.
Bereits bei der Sitzung im Februar hatte die Bussenwasserversorgungsgruppe darüber gesprochen, wie in mehrtägigen Katastrophensituationen mit flächendeckenden Stromausfällen die Wasserversorgung in den Mitgliedsgemeinden aufrecht gehalten werden kann. Ingenieur Stephan Schranz, mit dem die Buwag schon lange zusammenarbeitet, empfahl der Gruppe, die Versorgung der Pumpwerke mittels Notstromaggregaten abzusichern. Für das wichtige Pumpwerk Herlighof riet der Fachmann zu einem fest installierten Gerät mit eigener Einhausung, diese könnte so eingerichtet werden, dass es bei einem Stromausfall automatisch anlaufe, so dass die Wassermeister sich im Katastrophenfall anderen Aufgaben widmen könnten. Für die Pumpwerke Dietelhofen und Hausen am Bussen könnte ein mobiles Notstromaggregat auf einem Hänger angeschafft werden, das auch in dem Anbau am Herlighof untergestellt werden könnte. Die Hochbehälter sollten über ausreichend dimensionierte Batterien versorgt werden können. Rund 218 000 Euro würden derartige Notfallmaßnahmen kosten.
Schon im Februar wurde angeregt, die Versorgung des Pumpwerkes könnte im Notfall über entsprechend motorisierte Traktoren gewährleistet werden. So könnten die Kosten für ein sehr unwahrscheinliches Szenario möglichst gering gehalten werden. Um keine eigenen Schlepper anschaffen zu müssen, könnten Verträge mit Landwirten geschlossen werden, die passende Geräte besitzen. Entsprechende Modell gebe es bereits bei anderen Wasserversorungsgruppen, sagt Günter Lumpp vom Regierungspräsidium. Verbandsvorsitzender Richard Mück kündigte an, dass diese vor Ort besichtigt werden sollten.
Untermarchtals Bürgermeister Bernhard Ritzler sagte, dass ihm eine automatisierte Lösung mit einem Notstromaggregat gerade für das Hauptpumpwerk lieb wäre. Weil die Versorgung so unabhängig vom Einsatz der Wassermeister gesichert werden könne. „Das würde im Katastrophenfall sicher einiges erleichtern“, fügte er hinzu. Sein Kollege aus Emerkingen, Paul Burger, stimmte dem zu, auch weil ein mehrtägiges Notfallszenario für ihn alles andere als unwahrscheinlich sei. „Die Bedrohungen von außen auf digitalem Weg nehmen zu und sind auch für uns nicht unrealistisch“, betonte er. Die Buwag müsse hier eine Grundsatzentscheidung treffen, gab Uwe Handgrätinger, Bürgermeister von Unterstadion und Grundsheim, zu bedenken. „Wir müssen entscheiden, wie viel Sicherheit wir uns leisten wollen.“Für die reine Pflichterfüllung sei sicher eine einfachere Lösung auch denkbar. Für eine Abstimmung sollten nun die Kostenschätzungen nochmal verfeinert werden.
Im ersten Schritt hat die Buwag am Dienstag bereits 100 000 Euro für die Einrichtung einer Notstromversorgung im Wirtschaftsplan 2019 bereit gestellt. Hinzu kommt, dass für die elektrotechnische Einrichtung im Pumpwerk Alberweiler rund 242 600 Euro investiert werden müssen. Für die Regeneration der Tiefenkarstbrunnen sind 60 000 Euro eingeplant. „Die Untersuchung wird wohl etwa 10 000 Euro kosten, falls Arbeiten nötig sind, planen wir vorsorglich zusätzlich 50 000 Euro ein“, so BuwagGeschäftsführer Wilhelm Fügner. Zudem müsse der digitalisierte Bestandsplan aktualisiert werden. Dafür werden 2019 und 2020 rund 12 000 Euro investiert. Fügner geht davon aus, dass die Buwag im kommenden Jahr etwa 516 700 Kubikmeter Wasser an die Mitgliedsgemeinden liefern wird. Die Umlage wird um etwa 17 000 Euro auf 505 000 Euro steigen. „Das wird einem Wasserpreis von 98 Cent je Kubikmeter entsprechen“, erklärt der Geschäftsführer.
Bei der Versammlung wurden auch personelle Veränderungen bekannt gegeben. Obwohl nicht mehr Unlingens Bürgermeister, bleibt Richard Mück Verbandsvorsitzender. Dafür scheidet Dietelhofens Ortsvorsteher Rudolf Schmickl als weiterer Vertreter der Gemeinde Unlingen aus. Obermarchtals neu gewählter Bürgermeister Martin Krämer übernimmt den Sitz im Verwaltungsrat und der Verbandsversammlung.