Munderkinger Senioren besuchen die Martinskapelle
Bürgermeister Michael Lohner spricht über die Geschichte der ehemaligen Kirche
MUNDERKINGEN (eis) - Eine Gruppe Senioren aus dem Munderkinger Pflegeheim St. Anna hat am Mittwochnachmittag, unter anderem begleitet von Einrichtungsleiter Denis Lamsfuß und Sozialdienstleiterin Sarah Knupfer, die sanierte Martinskapelle besichtigt. Bürgermeister Michael Lohner hat den Besuchern von der Geschichte der Kapelle und der Sanierung berichtet.
Viele der betagten Besucher kennen die Martinskapelle noch von früher als Garage und Lager. Seit die kleine gotische Hallenkirche saniert ist, war noch keiner von ihnen dort. Um so interessierter lauschten die Senioren den Erklärungen von Bürgermeister Michael Lohner. Er berichtete, dass die Martinskapelle erstmals 1307 urkundlich erwähnt wurde und dann im 15. Jahrhundert an das Kloster Marchtal übergegangen sei. Nach der Säkularisation im Jahr 1813 ist sie dann in Privatbesitz gekommen. Die Martinskapelle sei die Kirche der Bürger in der Erblache gewesen, noch lange vor der Gründung der Stadt.
Anschließend wurde das einstige Kirchengebäude als Scheune und eben Garage genutzt, bis die Stadt es mit Unterstützung des Geschichtsvereins gekauft hat. „20 000 Euro hat das gekostet, 10 000 hat der Geschichtsverein gegeben, die anderen 10 000 Euro hat die Stadt übernommen“, so Lohner. Deutlich teurer sei dann die Sanierung gewesen, die rund 400 000 Euro gekostet hat, die federführend vom eigens gegründeten Förderverein Martinskapelle organisiert wurde.
200 000 Euro hat der Verein von der Leader-Fördergruppe erhalten, auch der Verein selbst und die Stadt haben Mittel beigesteuert. „Über 90 000 Euro musste dennoch ein Darlehen aufgenommen werden“, berichtet Bürgermeister Lohner. Diese soll über Mitgliedsbeiträge und Spenden abbezahlt werden.
Spannend war für die Senioren zu hören, dass das, was sie in bestimmten Flächen sehen, der historische Putz ist und die Bemalung rings um die Fenster nicht etwa nachgemalt, sondern nur von den Restauratoren herausgearbeitet wurde.
Sie erfuhren, dass die Kirche künftig an Veranstaltungsraum für Ausstellungen und Konzert genutzt werden soll. Etwa 45 Menschen finden Platz, wenn gestuhlt ist.