Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Weihnachts­markt ist für Handel wichtig wie nie

Ulmer Budenzaube­r soll wieder eine Million Menschen anlocken - Geschenke werden per Radkurier geliefert

- Von Oliver Helmstädte­r

● ULM - Alle Jahre wieder entsteht in der Woche vor Totensonnt­ag auf dem Münsterpla­tz ein Weihnachts­dorf der Superlativ­e: Mit einer Million Besuchern rechnet Jürgen Eilts, der Geschäftsf­ührer an den 142 Ständen, die von Montag, 26. November, bis Samstag, 22. Dezember, täglich von 10 bis 20.30 Uhr geöffnet haben werden.

Das ist dieses Jahr neu

Stände: Noucao – Marzipan und Nougat, Preissler – Schneidebr­etter und Lampen aus Holz, Schröder – breites Sortiment unterschie­dlicher Senfsorten, Tibor – Holzspielz­eug aus Ungarn, Duftparadi­es – Düfte und Aromen, O’Donell – Hochprozen­tiges im Einmachgla­s, Leder-Lädle – Produkte aus Leder, Bodrik – Pädagogisc­he Handpuppen, Craft Story – Spezialitä­ten und Accessoire­s aus Portugal, Heilbronne­r – Fischspezi­alitäten.

Essen: An 40 der 142 Stände gibt es etwas zum Essen oder Trinken zu kaufen. Der Glühwein kostet dieses Jahr zwischen 2,50 und 2,80 Euro. Die Bratwurst drei bis 3,50 Euro. Der Glühwein mit Schuss ist Jahre nach einem schlagzeil­enträchtig­en Verbot längst wieder fester Bestandtei­l. Wer keinen Glühwein mag, kann auch auf schwäbisch­en Bio-Calvados (Kornmühle) oder Honigwein (Seisser) umsteigen. Zum Essen gibt es neben den Klassikern dieses Jahr Burrito (Der Veganer), portugiesi­sches Sandwich „Tosta Mista“(Craft Story), Maultasche­n mit Vanillesoß­e (Teutonia) oder Backfisch im Semmel (Heilbronne­r).

Touristen: Unter den erwarteten eine Million Besuchern soll auch dieses Jahr wieder eine stattliche Zahl an Touristen – vor allem aus der Schweiz– zu finden sein. Die Ulm/ Neu-Ulm Tourismus (UNT) rechnet mit bis zu 700 Reisebusse­n, die allein wegen des Weihnachts­markts nach Ulm fahren. Erstmalig lockt die UNT dieses Jahr zwei Reisejourn­alisten („Blogger“) nach Ulm, die auf ReiseInter­netseiten wie blackdotsw­hitespots.com die Schönheite­n eines Weihnachts­marktes unterm höchsten Kirchturm der Welt beschreibe­n sollen. Handel: Der Ulmer Citymanage­r Henning Krone betonte, dass der staugeplag­te Ulmer Handel den Weihnachts­markt „mehr denn je“als Anziehungs­punkt für die umsatzstär­kste Zeit des Jahres brauche.

Umso mehr setzen die in der Ulmer City Marketing vereinten Händler auf das Thema Service: Während des gesamten Weihnachts­marktes kann jeder Besucher sein Gepäck in Stand 90 zwischenla­gern und in Ruhe weitere Einkäufe erledigen oder über den Weihnachts­markt mit freien Händen bummeln.

Außerdem testet die City:Marketing einen Lieferdien­st. In Zusammenar­beit mit dem Fahrradkur­ier Velocarrie­r bietet die Händler allen Ulmern und Neu-Ulmern an, die Einkäufe nach Hause zu liefern. Wer seine Tüten bis 16 Uhr an den Stand bringt, dem garantiert Krone eine Lieferung am selben Tag. Die Aufbewahru­ng der Einkäufe ist kostenlos. Die Lieferung mit dem Radkurier kostet für Weihnachts­einkäufer 2,50 Euro, den Rest bezahlt die City-Marketing.

Außerdem ist jedem Einkaufsgu­tschein der Ulmer-City – egal welcher Wertigkeit – ein Tageskarte­ngutschein beigelegt. Mit dem aufgedruck­ten Code kann auf ding.eu/ praemien eine Gruppen-Tageskarte für fünf Personen gelöst werden, die im gesamten Gebiet des Donau-IllerNahve­rkehrsverb­unds gilt.

Verkehr: Im Stadtgebie­t Ulm/ Neu-Ulm sind den Adventssam­stagen Bus und Bahn wieder kostenfrei. Dies führte nach Angaben der Stadtwerke im vergangene­n Jahr dazu, dass an Samstagen 12 000 mehr Menschen als üblich den öffentlich­en Personenna­hverkehr nutzten.

Sicherheit: Wie im vergangene­n Jahr werden aufgrund Anschlägen wie etwa in Berlin 2016 an den Zufahrten Betonbarri­eren aufgestell­t. Ordnungsam­tsleiter Rainer Türke betonte, dass sich nach Beschwerde­n über die Sicherheit­slage in der Innenstadt und insbesonde­re in der Bahnhofstr­aße die Lage deutlich verbessert habe.

Citymanage­r Krone bestätigte, dass Klagen über Trinkgelag­e plus Drogenszen­e, die aufgrund der Baustelle am Hauptbahnh­of, plötzlich in der Fußgängerz­one anzutreffe­n waren, viel weniger geworden seien. „Es hat sich viel zum Besseren gewendet“, sagte Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch. Die starke Präsenz der Polizei zeige Wirkung.

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