Weihnachtsmarkt ist für Handel wichtig wie nie
Ulmer Budenzauber soll wieder eine Million Menschen anlocken - Geschenke werden per Radkurier geliefert
● ULM - Alle Jahre wieder entsteht in der Woche vor Totensonntag auf dem Münsterplatz ein Weihnachtsdorf der Superlative: Mit einer Million Besuchern rechnet Jürgen Eilts, der Geschäftsführer an den 142 Ständen, die von Montag, 26. November, bis Samstag, 22. Dezember, täglich von 10 bis 20.30 Uhr geöffnet haben werden.
Das ist dieses Jahr neu
Stände: Noucao – Marzipan und Nougat, Preissler – Schneidebretter und Lampen aus Holz, Schröder – breites Sortiment unterschiedlicher Senfsorten, Tibor – Holzspielzeug aus Ungarn, Duftparadies – Düfte und Aromen, O’Donell – Hochprozentiges im Einmachglas, Leder-Lädle – Produkte aus Leder, Bodrik – Pädagogische Handpuppen, Craft Story – Spezialitäten und Accessoires aus Portugal, Heilbronner – Fischspezialitäten.
Essen: An 40 der 142 Stände gibt es etwas zum Essen oder Trinken zu kaufen. Der Glühwein kostet dieses Jahr zwischen 2,50 und 2,80 Euro. Die Bratwurst drei bis 3,50 Euro. Der Glühwein mit Schuss ist Jahre nach einem schlagzeilenträchtigen Verbot längst wieder fester Bestandteil. Wer keinen Glühwein mag, kann auch auf schwäbischen Bio-Calvados (Kornmühle) oder Honigwein (Seisser) umsteigen. Zum Essen gibt es neben den Klassikern dieses Jahr Burrito (Der Veganer), portugiesisches Sandwich „Tosta Mista“(Craft Story), Maultaschen mit Vanillesoße (Teutonia) oder Backfisch im Semmel (Heilbronner).
Touristen: Unter den erwarteten eine Million Besuchern soll auch dieses Jahr wieder eine stattliche Zahl an Touristen – vor allem aus der Schweiz– zu finden sein. Die Ulm/ Neu-Ulm Tourismus (UNT) rechnet mit bis zu 700 Reisebussen, die allein wegen des Weihnachtsmarkts nach Ulm fahren. Erstmalig lockt die UNT dieses Jahr zwei Reisejournalisten („Blogger“) nach Ulm, die auf ReiseInternetseiten wie blackdotswhitespots.com die Schönheiten eines Weihnachtsmarktes unterm höchsten Kirchturm der Welt beschreiben sollen. Handel: Der Ulmer Citymanager Henning Krone betonte, dass der staugeplagte Ulmer Handel den Weihnachtsmarkt „mehr denn je“als Anziehungspunkt für die umsatzstärkste Zeit des Jahres brauche.
Umso mehr setzen die in der Ulmer City Marketing vereinten Händler auf das Thema Service: Während des gesamten Weihnachtsmarktes kann jeder Besucher sein Gepäck in Stand 90 zwischenlagern und in Ruhe weitere Einkäufe erledigen oder über den Weihnachtsmarkt mit freien Händen bummeln.
Außerdem testet die City:Marketing einen Lieferdienst. In Zusammenarbeit mit dem Fahrradkurier Velocarrier bietet die Händler allen Ulmern und Neu-Ulmern an, die Einkäufe nach Hause zu liefern. Wer seine Tüten bis 16 Uhr an den Stand bringt, dem garantiert Krone eine Lieferung am selben Tag. Die Aufbewahrung der Einkäufe ist kostenlos. Die Lieferung mit dem Radkurier kostet für Weihnachtseinkäufer 2,50 Euro, den Rest bezahlt die City-Marketing.
Außerdem ist jedem Einkaufsgutschein der Ulmer-City – egal welcher Wertigkeit – ein Tageskartengutschein beigelegt. Mit dem aufgedruckten Code kann auf ding.eu/ praemien eine Gruppen-Tageskarte für fünf Personen gelöst werden, die im gesamten Gebiet des Donau-IllerNahverkehrsverbunds gilt.
Verkehr: Im Stadtgebiet Ulm/ Neu-Ulm sind den Adventssamstagen Bus und Bahn wieder kostenfrei. Dies führte nach Angaben der Stadtwerke im vergangenen Jahr dazu, dass an Samstagen 12 000 mehr Menschen als üblich den öffentlichen Personennahverkehr nutzten.
Sicherheit: Wie im vergangenen Jahr werden aufgrund Anschlägen wie etwa in Berlin 2016 an den Zufahrten Betonbarrieren aufgestellt. Ordnungsamtsleiter Rainer Türke betonte, dass sich nach Beschwerden über die Sicherheitslage in der Innenstadt und insbesondere in der Bahnhofstraße die Lage deutlich verbessert habe.
Citymanager Krone bestätigte, dass Klagen über Trinkgelage plus Drogenszene, die aufgrund der Baustelle am Hauptbahnhof, plötzlich in der Fußgängerzone anzutreffen waren, viel weniger geworden seien. „Es hat sich viel zum Besseren gewendet“, sagte Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch. Die starke Präsenz der Polizei zeige Wirkung.