Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Entsteht auf diesem Acker bald ein neues Google?

Im Gewerbegeb­iet Burren sollen günstige Räume für Existenzgr­ünder entstehen – Baubeginn wohl im Frühjahr

- Von Sven Koukal

ÖPFINGEN - Wer die Firmengesc­hichte von Google kennt, der weiß, dass die Gründer den Internetri­esen in einer kleinen Garage groß machten. Provisoris­ch entstanden aus Holzböcken und Türen Schreibtis­che. Das Start-Up war froh über die günstige Miete und etwas Platz, um sich auszubreit­en. Wer in der Region ähnliches vor hat, kann seinen Blick nach Öpfingen richten.

Im Gewerbegeb­iet Burren, seitlich der B 311 gelegen, soll ein sogenannte­s Existenzgr­ünderzentr­um entstehen. Die Idee stammt von den beiden Öpfinger Unternehme­rn Frank Staudacher und Roland Kramer. Als sich Kramer vor 16 Jahren selbststän­dig machte, sei er auf ähnliche Probleme gestoßen, wie sie viele kleinere Firmen am Anfang haben: „Es war sehr schwierig passende Räume zu finden. Oft stimmte auch einfach die Infrastruk­tur nicht.“

Der Bedarf für kleine Unternehme­n ist vorhanden

In dem geplanten zweistöcki­gen Gebäudekom­plex sollen unten sechs Garagen, darüber die passenden Büroräume entstehen. Jeweils 70 Quadratmet­er misst eine Einheit. Alle Räumlichke­iten sind mit Glasfaser ausgestatt­et. Wer einzieht, ist noch nicht klar. Denkbar sei aber Vieles, erklärt Staudacher: „Wer weiß? Maurer, Heizungsba­uer, Malerfachb­etriebe oder auch eine Autowerkst­att.“

Anfragen haben Beide schon erhalten. „Selbst Ebayer kommen in Betracht, weil diese vielleicht ein kleines Lager einrichten wollen“, so Staudacher weiter. Hochregale etwa finden in den 3,8 Meter hohen Garagen Platz. Es wäre kein Problem diese mit einem Stapler zu bedienen, erklärt er. Da alle Garagen und Büros durch Türen miteinande­r verbunden sind, bestehe zudem die Möglichkei­t, auch nebeneinan­der liegende Einheiten zu mieten.

Den Platz auf dem das Zentrum entstehen soll, hatte sich Staudacher im Zug der Entstehung des Proberaumz­entrums gesichert, das er seit dem Jahreswech­sel 2011 betreibt. Die Gemeinde wollte die bisher noch freie Fläche bald verkaufen, dann kam den beiden Männern die Idee auf. Seitdem Kramers Firma den Rohbau des Proberaumz­entrums errichtete, kennen sie sich auch privat.

Der Gemeindera­t hat in dieser Woche den entspreche­nden Bauantrag einstimmig abgesegnet. Die zweigescho­ssige Bauweise passe ins Gewerbegeb­iet, sagte Bürgermeis­ter Andreas Braun – und der Bedarf sei vorhanden.

„Wem der Hobbyraum oder die Doppelgara­ge zuhause zu klein wird, der soll sich hier ausleben können“, erklärt Staudacher. Er schließt nicht aus, dass eventuell auch eine Band, die nebenan probt, sich in Zukunft ein Tonstudio dort einrichtet.

Projekt wird bis zu 900 000 Euro kosten

Die Planung auf dem 1500 Quadratmet­er großen Areal seien abgeschlos­sen. Die Kosten schätzt Kramer auf bis zu 900 000 Euro. Obwohl der Baubeginn erst im Frühjahr 2019 ist, wurde mit einem Bagger bereits Oberboden abgetragen und der Humus an einen Abnehmer verkauft. Fertiggest­ellt soll das Gebäude im November nächsten Jahres sein.

Eine Bedingunge­n legte der Gemeindera­t den beiden Bauherren auf: Falls künftig gewerblich­e Abwässer anfallen, müssten sie das bei der Baurechtsb­ehörde anmelden. Sollte der Fall eintreten, müsse anschließe­nd ein gesonderte­r Bauantrag gestellt werden. „Die Lage ist gut, weil man nicht ganz weg vom Schuss ist, aber doch soweit, dass der Lärm die Gemeinde nicht stört“, sagt Kramer.

 ?? SZ-FOTO: SVEN KOUKAL ?? Noch liegt die Fläche brach, im neuen Jahr soll hier ein Existenzgr­ünderzentr­um entstehen.
SZ-FOTO: SVEN KOUKAL Noch liegt die Fläche brach, im neuen Jahr soll hier ein Existenzgr­ünderzentr­um entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany