Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der zwölfte Mann soll’s richten

Fußball, Regionalli­ga: Heimstarke Ulmer treffen auf den auswärtsst­arken SVW Mannheim

- Von Gideon Ötinger

ULM - Wenn ein Regionalli­ga-Fußballver­ein extra ein Motto für ein einzelnes Spiel in Umlauf bringt, zeigt das einerseits, wie wichtig die Partie ist und anderersei­ts, dass der Verein besondere Ziele hat. In diesem Fall ist es der SSV Ulm 1846 Fußball, der sich ein Motto ausgedacht hat. Der Drittplatz­ierte der Südwest-Staffel trifft am Samstag, 24. November, 14 Uhr, auf den Liga-Ersten SV Waldhof Mannheim. Eine Partie um die Spitze der Liga, an die die Ulmer noch nicht springen können, mit einem Sieg aber immerhin auf zwei Punkte dran wären an den Kurpfälzer­n.

So viel zur Wichtigkei­t des Spiels. Der Name des Mottos „Mit 12 Mann gegen Mannheim“offenbart dann auch gleich das Ziel des Vereins. Der zwölfte Mann sind die Fans und auf die baut der SSV. Deshalb sollen so viele kommen wie möglich. Mit 2500 bis 3000 rechnen die Ulmer, aus Mannheim werden 500 bis 700 Gäste erwartet. Der äußere Rahmen würde sich somit abheben von den anderen Spielen gegen vermeintli­ch schwächere Teams. Sportlich gehen es die Ulmer aber an wie immer. „Es gab keinen Grund, in der Vorbereitu­ng etwas anders zu machen“, sagte Holger Bachthaler am Donnerstag auf einer Pressekonf­erenz. „Der einzige Unterschie­d war, dass wir eine Woche frei hatten.“Am Wochenende pausierte die Regionalli­ga Südwest. Die erste der beiden freien Wochen verbrachte­n die Spatzen mit einem Testspiel gegen den Landesligi­sten TSV Buch (8:0) und mit Leistungst­ests. In dieser Woche steht die Vorbereitu­ng auf das Mannheim-Spiel auf dem Programm.

Und in der sollten sich die Ulmer reingehäng­t haben, denn das Wort Primus beschreibt im Fall von Waldhof nicht nur den Tabellener­sten, sondern tatsächlic­h das bis dato dominieren­de Team der Liga. In 17 Spielen gewann Mannheim 13 Mal, spielte zweimal unentschie­den und kassierte nur zwei Niederlage­n – eine davon gegen den SSV Ulm 1846 Fußball. Am ersten Spieltag gewannen die Spatzen mit 1:0. Für Mannheim war es ein kleiner Stolperer vor einer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage (bei neun Siegen). Der Ausrutsche­r siedelte die Mannheimer zusätzlich zum Punktabzug von drei Punkten erst mal unten in der Tabelle an. Den Abzug gab es aufgrund von Ausschreit­ungen beim Drittliga-Relegation­sspiel gegen Uerdingen. Waldhof geht allerdings weiter gegen den Punktabzug vor. Wie es in der Sache weitergeht, könnte somit auch für die Ulmer noch interessan­t werden. Der Abzug hinderte das Team von Trainer Bernhard Trares jedenfalls nicht daran, zum besten Auswärtste­am der Liga zu werden.

Zum Auftakt der Hinrunde traf damals Vitalij Lux für die Donaustädt­er. Er war in den vergangene­n Tagen für sein Heimatland Kirgisista­n mit der Nationalma­nnschaft unterwegs, unterlag allerdings im Freundscha­ftsspiel gegen Japan mit 0:4. Am Mittwoch kehrte er zurück nach Ulm und kann am Samstag wohl mit dem Team auflaufen. Für Holger Bachthaler ist das Hinspiel gegen Mannheim allerdings für die anstehende Partie unwichtig. Er sagt sogar: „Es war eines unserer schlechter­en Spiele der Vorrunde.“Seine Mannschaft sei noch nicht im Spielrhyth­mus gewesen und auch die Mannheimer hätten sich nach dem Spiel noch Verstärkun­g ins Team geholt. Zudem könne die damalige Niederlage den Gegner zusätzlich motivieren, befürchtet er.

Neben Steffen Kienle wird am Samstag Adrian Beck wegen einer Gesichtsve­rletzung fehlen. Johannes Reichert ist angeschlag­en.

Die Partie gegen Mannheim ist ein Hochsicher­heitsspiel. Deshalb und wegen der höheren Zahl an Gästen rät der SSV seinen Besuchern, etwas früher als üblich zum Stadion zu kommen.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Einen vollen D-Block wie beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt wünschen sich die Verantwort­lichen des SSV Ulm 1846 Fußball auch am Samstag gegen Mannheim. Gegen den Tabellener­sten können die Spatzen jede Unterstütz­ung brauchen, die sie kriegen können.
FOTO: ALEXANDER KAYA Einen vollen D-Block wie beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt wünschen sich die Verantwort­lichen des SSV Ulm 1846 Fußball auch am Samstag gegen Mannheim. Gegen den Tabellener­sten können die Spatzen jede Unterstütz­ung brauchen, die sie kriegen können.

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