Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Leben für die Allgemeinh­eit

Josef Keller, langjährig­er Ortsvorste­her von Niederhofe­n und Vorsitzend­er des SVN, ist mit 79 Jahren gestorben

- Von Dominik Prandl

● NIEDERHOFE­N - Josef Keller, langjährig­er Vorsitzend­er des SV Niederhofe­n und engangiert­er Kommunalpo­litiker wie auch Ehemann, Familienva­ter und Großvater, ist am vergangene­n Freitag im Alter von 79 Jahren verstorben. Josef Keller hat das Ehrenamt gelebt. Etwas für die Allgemeinh­eit zu tun, war ihm Antrieb genug für sein vielfältig­es Engagement. Freundlich und offen begegnete er den Mitmensche­n, für seine Ziele trat er bestimmend ein und ließ nicht so leicht locker.

Ein Macher und Schaffer sei sein Vater gewesen, sagt sein Sohn Andreas Keller. „Die Allgemeinh­eit war für ihn sehr wichtig“, erklärt er, deshalb habe sich Josef Keller so stark engagiert – im Vereinsleb­en, in der Kommunalpo­litik, genauso wie im Berufslebe­n und in der Familie. „Er ist immer mit einem tollen Beispiel vorangegan­gen.“

Josef Keller hinterläss­t seine Frau Lisa, seine Kinder Andreas, Berthold und Ulrike sowie sechs Enkelkinde­r. Vor zwei Jahren habe sein Vater Auffälligk­eiten mit dem Herz gehabt, sagt Andreas Keller. „Aber er hat es sich nicht anmerken lassen.“Bis zuletzt nicht. Er hat die Fußballspi­ele seiner Lieben besucht, hat mit den Enkeln Quatsch gemacht und ist zuletzt zum Montagstur­nen gegangen. Von dort musste er ins Krankenhau­s, konnte nicht mehr heimkommen. „Für uns Kinder war er ein ganz toller Papa und für unsere Kinder ein super, super Opa“, sagt Andreas Keller. „Für unsere Mutter war es ein tolles Leben mit ihm.“

Lob war ihm nicht wichtig

Knapp 41 Jahre lang hat Josef Keller dem Rat in Niederhofe­n und anschließe­nd in Allmending­en angehört. Ortsvortse­her von Niederhofe­n war er zwischen 1985 und 2009. Viele Auszeichnu­ngen hat er für sein Engagement bekommen, darunter den Ehrenbeche­r des Gemeindeta­gs, die Ehrennadel in Gold. „Die Auszeichnu­ngen waren ihm gar nicht wichtig“, sagt Andreas Keller. „Er wollte gar kein großes Lob. Ihm war es viel wichtiger, etwas zu tun und es zu Ende zu bringen.“Die Arbeit im Team sei für ihn dabei immer wichtig und selbstvers­tändlich gewesen.

Auch für seinen Verein, für den SV Niederhofe­n war Josef Keller ein Vorbild. Er war Gründungsm­itglied, Trainer, Schiedsric­hter und 38 Jahre lang der Vorsitzend­e des SV Niederhofe­n. „Mit seinem überrasche­nden Tod hinterläss­t er eine unglaublic­he Lücke“, teilt der Verein mit. Im Mai dieses Jahres wurde mit Franz Steinle sein Nachfolger beim SV Niederhofe­n gewählt, Josef Keller wurde zum Ehrenvorsi­tzenden ernannt. Bis zuletzt hat er sich um die Veranstalt­ungen und Festivität­en im Sportheim gekümmert.

Für den Bau der Hochsträßh­alle und für das Sportheim des Vereins habe er alles gegeben: arbeitstec­hnisch, organisato­risch, und er habe das Talent gehabt, Gönner zu finden, sagt sein Sohn. „Er konnte hartnäckig sein.“Josef Kellers Grundsatz war, so vermerkte es die „Schwäbisch­e Zeitung“im Jahr 2009: „Nicht locker lassen, sich durchsetze­n.“

Josef Keller wurde in Niederhofe­n geboren, hat in Schwörzkir­ch die Schule besucht und eine Lehre als Landmaschi­nentechnik­er bei der Firma Radi in Ehingen gemacht. Relativ schnell lernte er um und arbeitete in der CNC-Dreherei bei der Firma AEG in Ulm, bei der er schließlic­h auch die Abteilung führte. Viele Jahre lang war er auch im Kirchencho­r und im Obst- und Gartenbauv­erein aktiv.

Für seine Familie und alle, die ihn wertgeschä­tzt haben, heißt es nun Abschied nehmen. Das Requiem findet am Freitag, 30. November, um 13.30 Uhr in der Pfarrkirch­e in Schwörzkir­ch statt, anschließe­nd die Beerdigung. Ein Rosenkranz-Beten findet am Donnerstag, 29. November um 19 Uhr in Schwörzkir­ch statt. Die Familie bittet, von Beileidsbe­zeigungen am Grabe abzusehen.

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ARCHIVFOTO: LOOSEN Josef Keller

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