Düsteres Sozialdrama
Der Kriminalist (ZDF, Freitag, 20.15 Uhr) –
Der 20-jährige Leander stürzt in der Nähe seines Elternhauses in den Tod. Schumann, der erfahrene Kriminalist, ahnt, dass die Jugendlichen, die Leander verfolgt haben, ihn zu diesem Sprung genötigt haben. Während Schumann ermittelt, was Leander vor drei Jahren dazu bewog, abzuhauen, taucht das Mädchen Magdalena auf, das ebenfalls seit Jahren als verschwunden gilt. Wo war ihr gemeinsames Zuhause? Wovor sind sie geflohen? Leanders Stiefvater, ein vorbestrafter Angestellter bei der Stadtreinigung, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nichts von seinem Stiefsohn hält. Aber dass er Leander auf dem Gewissen hat, bezweifelt Schumann. In den Fokus gerät schließlich ein Sozialarbeiter, der fast zu viel Verständnis für jugendliche Kleinkriminelle an den Tag legt.
Im neuesten Fall der seit zwölf Jahren erfolgreichen ZDF-Serie „Der Kriminalist“wird es düster – in den Wohnblocks, auf der Straße und in den Herzen. Es geht um Kindesvernachlässigung und um soziale Not. Auch Christian Berkel als Schumann wirkt angeschlagen und geknickt. Trotzdem ermittelt er souverän und im bewährten Stil mit viel Opferverständnis weiter. Und hat mal wieder als einziger im Team den richtigen Riecher. Ganz wie es Kriminalisten-Fans gewohnt sind. Durchaus spannend, auch wenn inhaltlich ein bisschen dick aufgetragen wird.