31 Weihnachtsbäume für den Vatikan
Die frühere Bundesbildungsministerin hat bei Familie Hauler in Emerkingen eingekauft
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EMERKINGEN - 31 Weihnachtsbäume hat die frühere Bundesbildungsminister und ehemalige Botschafterin im Vatikan Annette Schavan auf der Weihnachtsbaumplantage von Roland und Anja Hauler in Emerkingen ausgesucht. Wie in den vergangenen Jahren ihres aktiven Dienstes werden die Bäume in den Vatikan geliefert und dort in verschiedenen Kirchen, den Botschaftsgebäuden und bei den Mitarbeitern aufgestellt.
„Ein Besuch in der Weihnachtsbaumzucht der Familie Hauler in Emerkingen gehört inzwischen für mich zur Vorweihnachtszeit dazu“, sagt Annette Schavan vor dem Spaziergang durch die verschiedenen Baumfelder. Bereits zum fünften Mal wählt die ehemalige Bundestagsabgeordnete in diesem Jahr die schönsten Bäume für den Vatikan aus. „In Italien ist es verboten, Tannenbäume zu schlagen“, erklärt Annette Schavan. Deshalb sind natürliche Weihnachtsbäume in Italien etwas ganz besonderes, weiß sie. In den Häusern stünden deshalb meist künstliche Weihnachtsbäume. „Oft mit bunt flackernder Beleuchtung“, sagt die CDU-Politikerin.
Um so größer sei die Freude beim neuen Botschafter und den Mitarbeitern gewesen, als sich Annette Schavan bereiterklärt hatte, wieder Bäume aus Deutschland zu besorgen. „Alle waren ganz begeistert“, sagt sie. Und auch Annette Schavan selbst, die jetzt wieder in Ulm lebt, wird sich einen Baum der Haulers ins heimische Wohnzimmer stellen. Für den privaten Gebrauch hat sie deshalb noch drei Bäume extra ausgewählt. Diese wird Hans Rieger, Bürgermeister in Unterwachingen und Hausen am Bussen, nach Ulm bringen, wie er es in den vergangenen Jahren auch getan hat.
Über ihn ist auch der Kontakt zwischen Annette Schavan und der Familie Hauler entstanden. Bei einem Gemeindebesuch vor etlichen Jahren ist Rieger mit der damaligen Abgeordneten dort gewesen. „Daran habe ich mich erinnert, als ich Botschafterin im Vatikan war“, erzählt sie. Bereits am 8. Dezember werden die Weihnachtsbäume in Italien aufgestellt und geschmückt, so die ehemalige Botschafterin. Sie selbst wird in der Adventszeit nochmal in den Vatikan reisen. „Dann kann ich mir ein Bild machen, ob sie auch schöne Plätze haben und hübsch geschmückt sind“, scherzt sie.
Weil die Auswahl auf den Feldern der Haulers enorm ist und das nasskalte Winterwetter die Gruppe schnell in die warme Hütte zu Kaffee und Plätzchen zog, hat Annette Schavan nicht alle 31 Bäume selbst ausgewählt, sondern jeweils einen Stellvertreterbaum in der jeweils gewünschten Größe. Die übrigen wählen später die Haulers aus.
Vor acht Jahren hat Roland Hauler die Weihnachtsbaumzucht von seinem Vater übernommen, der aber immer noch tatkräftig im Familienbetrieb mitarbeitet. „Nordmanntannen sind derzeit die gefragtes Weihnachtsbäume, gefolgt von Blaufichten“, weiß der Emerkinger Weihnachtsbaumzüchter, der seine Bäume nicht nur vom heimischen Hof in Emerkingen, sondern beispielsweise auch in Ehingen verkauft. Etwa zehn Jahre müssen die Weihnachtsbäume wachsen bis sie zimmerhoch sind, berichtet der Fachmann. Bis es soweit ist brauchen sie zudem aufwändige Pflege, damit die Bäume letztlich auch schön voll und gleichmäßig gewachsen sind. „Die Kunden achten zunehmend auf Details, sogenannte Charakterbäume kauft heute fast niemand mehr“, sagt Anja Hauler.
Um den Kunden zu zeigen, woher Weihnachtsbäume eigentlich kommen, bietet Familie Hauler beispielsweise die Möglichkeit, dass Firmen ihren Weihnachtsfeiern in der Plantage ausrichten. „Wenn dann noch Schnee liegt, kommt richtig tolle Stimmung auf“, sagt Anja Hauler.