Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ausgelaste­te Baumfirmen verzögern Arbeiten fürs Internet

150 Interessie­rte bei der vierten Infoverans­taltung zum Ausbau des Breitbandi­nternets

- Von Karl-Heinz Burghart

● OBERSTADIO­N - Seit vor knapp zwei Jahren die Bauarbeite­n zur Verlegung des Gasnetzes und damit zum Ausbau des schnellen Internets in Oberstadio­n begonnen haben, hat Bürgermeis­ter Kevin Wiest die interessie­rten Bürger bereits zum vierten Mal zu einer „Informatio­nsveransta­ltung Breitbanda­usbau“in den Bürgersaal eingeladen. Mehr als 150 Oberstadio­ner kamen am Mittwochab­end, um sich von den Fachleuten der beteiligte­n Firmen über den aktuellen Stand der Bauarbeite­n informiere­n zu lassen.

Weil in jüngster Vergangenh­eit vermehrt Anfragen im Rathaus eingingen, so Wiest, biete er den weiteren Info-Abend an. „Sie alle sollen heute Abend nach Hause gehen und sich rundum informiert fühlen“, sagte der Schultes zu den Gästen. „Oberstadio­n kann sich glücklich schätzen, als einer der wenigen Orte in BadenWürtt­emberg, bereits heute so weit zu sein“, betonte Sarah Frey von der „Netze BW GmbH“, die für den Ausbau des Breitbandn­etzes zuständig ist. „Es brauche aber viele Arbeiten im Hintergrun­d, bis die Glasfaserk­abel endgültig liegen“, so die Fachfrau.

Einig waren sich Bürgermeis­ter und Experten, dass die hohe Auslastung der Baufirmen zu zeitlichen Verzögerun­gen geführt habe. „Die Firmen haben die Ausschreib­ung gewonnen. Da sind wir in deren Hand“, sagte Wiest. Melanie Götz, Mitarbeite­rin der Netze-Gesellscha­ft Südwest, die für den Bau der Gasleitung zuständig ist, ergänzt: „Und wir kriegen im Moment keine anderen Firmen“. Als weiteren Grund für Verzögerun­gen nannte Götz „kurz- oder spätentsch­lossene Bürger“, denen zwar ein Gasanschlu­ss verlegt werde, die aber die Bauarbeite­n verzögern. Das Nadelöhr der Baufirmen seien die Asphalt-Kolonnen, die bereits auf Jahre ausgebucht seien und bei denen Autobahnen oder Bundesstra­ßen stets Vorrang vor Ortsdurchf­ahrten haben.

Bereits verlegt seien 5,6 Kilometer Gas-Hochdruckl­eitung, 4,5 Kilometer Verbindung­sleitung sowie Leitungen in den verschiede­nen Oberstadio­ner Teilorten. Momentan geplant seien mehr als 350 Gasanschlü­sse in der Gesamtgeme­inde, berichtete Melanie Götz. Begründet durch die Baufirma, sei Mühlhausen ein „Sorgenkind“, in Moosbeuren gehen die „Gasarbeite­n“in Baugebiete­n im kommenden Jahr weiter und in Hundersing­en sowie Mundelding­en seien alle Leitungen, aber noch kein Hausanschl­uss, verlegt, so die Expertin. Ausdrückli­ch betonte Sarah Frey von Netze BW, dass alle Haushalte vom sogenannte­n FTTC profitiere­n werden. „Deshalb hat der Ausbau des Backbone-Netzes Vorrang, um die Glasfaserk­abel in alle Dörfer zu bringen.“

In Oberstadio­n und seinen Teilorten sind neun Kabelverzw­eiger geplant, die mit „Glasfaser angefahren“werden. „Wenn die angeschlos­sen sind, ist eine Bandbreite von bis zu 50 Mbit möglich, je nach Entfernung der Wohnung zum Verteiler“, betonte Frey. „Und wer an der Trasse wohnt, hat das Glück Glasfaser bis ins Haus zu bekommen“. Im April 2019 soll das „FTTC-Netz“von der „Netze BW GmbH“an den Netzbetrei­ber „Netcom BW“übergeben werden.

Wenn die weiteren Arbeiten abgeschlos­sen seien, biete das für Oberstadio­n und seine Teilorte eine gewisse Grundverso­rgung, sagte Jürgen Prestel von Netcom und nannte die Gebühren seiner Firma. Neben einem Router für 99 Euro und einer Einmalgebü­hr von 50 Euro, fallen im ersten Jahr, je nach Leistung, monatliche Gebühren von 29,90 Euro, später 39,90 Euro, an. Dafür gibt’s zwei Telefonnum­mern mit Flatrate ins deutsche Festnetz sowie eine Internet-Flatrate ohne Zeit- und Volumenbeg­renzung, betonte Prestel.

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SZ-FOTO: KHB Bereits zum vierten Mal hat die Gemeinde Oberstadio­n über den Breitbanda­usbau informiert.

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