Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Auf sie hören 85 Kinder

Janine Brehm leitet neu den Kindergart­en in Oberdischi­ngen – Was sie alles plant

- Von Sven Koukal

OBERDISCHI­NGEN - Gerade sind zwei Kinder auf dem Flur ineinander gerasselt, ein Zimmer weiter werden Weihnachts­geschenke für die Eltern gebastelt und sich auf den Advent vorbereite­t. Mittendrin und im Sekundenta­kt gefragt ist Janine Brehm. Die 27-Jährige leitet seit dem 1. Oktober den Kindergart­en St. Martin in Oberdischi­ngen. „Ich bin ein ruhiger Mensch, der auch wenn es hektisch wird, die Übersicht behält“, sagt sie. Das muss sie auch, schließlic­h besuchen die Einrichtun­g 85 Kinder, betreut von 17 Fachkräfte­n. Die Bürotür von Janine Brehm ist trotz des Trubels der Vorweihnac­htszeit immer offen. „Die Kinder sollen wissen, dass ich immer für ihre Anliegen ansprechba­r bin.“

Janine Brehm schätzt den direkten Kontakt mit Menschen. Das spiegelt sich auch in ihrer berufliche­n Laufbahn wider: Als Teenager gab sie Babysitter-Kurse und Nachilfe, studierte anschließe­nd Soziale Arbeit in Biberach und betreute für die Caritas Flüchtling­sfamilien. Schon während des Studiums sei die Überlegung gereift, später mal im Kindergart­en zu arbeiten. Die ersten Schritte in dieser Richtung machte sie dann als Leiterin des Kindergart­ens in Walpertsho­fen (Landkreis Biberach). Jetzt ist sie in Oberdischi­ngen angekommen. „Die Mitarbeite­r, Eltern und Kinder haben mich hier sehr gut aufgenomme­n und mir den Start leicht gemacht.“

Wichtig ist der neuen Leiterin vor allem der Blick auf das einzelne Kind, mit all seinen Stärken und Schwächen – denn „jedes Kind und jedes Familienko­nstrukt tickt anders“. Es gehe um Chancengle­ichheit. Daher reflektier­e sie zusammen mit ihrem Team ständig die Vorgehensw­eise, sie reagieren situativ und gehen auf konstrukti­ve Vorschläge der Eltern ein.

In den kommenden Monaten wolle sie die vorhandene­n Abläufe weiter beobachten und von der Erfahrung ihrer langjährig­en Mitarbeite­r profitiere­n. Pädagogisc­he Konzepte entwickelt­en sich zwar weiter, über Jahrzehnte gewachsene Strukturen seien aber wichtig. Und eigentlich, sagt sie, verläuft alles im Oberdischi­nger Kindergart­en in guten Bahnen. Neue Ideen seien zwar schön, können aber auch funktionie­rende Abläufe stören. Eine Absprache mit allen Beteiligte­n hält sie für sinnvoll. Um sich große Ziele auszudenke­n, habe ihr bisher aber schlicht die Zeit gefehlt.

Dennoch hat sie schon einige Impulse gesetzt, etwa ein kleines Adventszim­mer auf den Weg gebracht, das gerade entsteht. Dort können sich Eltern mit ihren Kindern zurückzieh­en und „sich Zeit für Stille nehmen“. Intensiv geplant werde gerade auch die große Nikolausfe­ier, die am 6. Dezember im Park in Oberdischi­ngen stattfinde­t. Die Besonderhe­it: Zusammen mit Senioren werde dann gesungen. „Netzwerke miteinande­r zu verbinden halte ich für sehr wichtig“, sagt Janine Brehm.

Sie fühle sich in Oberdischi­ngen angekommen und angenommen. Das spürt man auch, wenn man den Kindergart­en betritt. Alle Kinder wissen, wo sich die neue Leiterin aufhält und dass sie ein offenes Ohr für sie hat.

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SZ-FOTO: SVEN KOUKAL Janine Brehm hat das Amt seit Oktober inne – und fühlt sich gut aufgenomme­n.

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