Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Pechvogel droht auszufalle­n

Fußball, Regionalli­ga Südwest: Ulm gastiert bei Aufsteiger TSG Balingen

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ULM (gioe) - Wenn eine Szene der Ulmer 0:2-Niederlage gegen den Fußball-Regionalli­ga-Spitzenrei­ter Waldhof Mannheim in Erinnerung bleibt, dann diese: Es ist die dritte Minute der Nachspielz­eit, als Spatzen-Verteidige­r Lukas Hoffmann in einer harmlosen Situation den Ball zurück zu seinem Torwart Christian Ortag spielt. Der Pass gerät etwas hoch und kurz vor dem entgegenla­ufenden Schlussman­n springt die Kugel nochmal auf. Ortag verfehlt den Ball, der zum 0:2 aus Ulmer Sicht im eigenen Netz einschlägt. Ein unglücklic­hes Gegentor, das den kuriosen Schlusspun­kt auf ein unglücklic­hes Ulmer Spiel setzte. Denn die Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler war klar besser und verlor dennoch. Am Freitag, 30. November, 19 Uhr, stehen der SSV Ulm 1846 Fußball wieder auf dem Platz. Er tritt auswärts zum Rückrunden­spiel gegen den Aufsteiger TSG Balingen an. Wer dann aber unter Umständen nicht dabei sein kann, ist Christian Ortag.

Ortag trägt seit längerer Zeit eine Platte in der Schulter, die ihm nach einer Verletzung implantier­t wurde. Seitdem plage er sich regelmäßig mit Schmerzen herum, sagt Bachthaler. In der Winterpaus­e soll die Platte entfernt werden, ob Ortag aber heute spielen kann, stand gestern noch nicht fest. An seiner Stelle könnte David Hundertmar­k auflaufen. Es wäre sein erster Einsatz für die Ulmer in der Liga.

In der sind die Spatzen nach der Niederlage gegen den Konkurrent­en Mannheim um einen Platz auf den vierten Rang abgerutsch­t. Das sei aber nicht das Ärgerliche gewesen am Samstag, sagt Bachthaler: „Wir waren nicht enttäuscht, weil wir gegen Mannheim verloren haben. Wir waren enttäuscht, weil wir verloren haben, obwohl wir ein gutes Spiel gemacht haben.“Es gebe nichts Schlimmere­s für einen Sportler. Besonders aufgearbei­tet hat das Trainertea­m die Niederlage allerdings nicht. „Nach vorne schauen“will Holger Bachthaler. Dafür stand am Montag die Regenerati­on auf dem Plan der Spieler, am Dienstag eine intensive Trainingse­inheit, am Mittwoch ein freier Tag mit individuel­len Übungen und gestern das Abschlusst­raining. Eine Vorbereitu­ng wie immer, erklärt Bachthaler. Auch an dem Manko der vielen Ecken, die gegen Waldhof nichts einbrachte­n, haben die Spatzen laut ihrem Trainer nicht gearbeitet.

Gegen Balingen treffen sie auf eine Mannschaft mit „zwei Gesichtern“, wie sie Bachthaler beschreibt. Das eine Gesicht zeigt eine Mannschaft, die bislang auswärts nur fünf Punkte geholt hat und deren Torverhält­nis bei minus 8 steht. Und das andere Gesicht zeigt das fünftbeste Heimteam der Liga. 17 Zähler hat dei TSG in der heimischen Bizerba-Arena geholt – nur fünf weniger als das heimstärks­te Team aus Ulm. Davon wolle sich sein Team aber nicht abschrecke­n lassen, sagt Bachthaler. „Wir wollen unsere Auswärtsbi­lanz verbessern.“Das müssen die Ulmer aber ohne Johannes Reichert, Alper Bagaceci, Steffen Kienle und Marcel Schmitt schaffen.

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FOTO: HORST HÖRGER Christian Ortag, Torwart des SSV Ulm 1846 Fußball, nach der Niederlage gegen Waldhof Mannheim am Samstag. Er hat ein Eigentor von Verteidige­r Lukas Hoffmann (links) mitverschu­ldet.

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