Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schulwege sollen sicherer werden

Biberacher Straße ist einer der Ehinger Problember­eiche.

- Von Barbara Körner

EHINGEN - In zwei Begehungen im September und Oktober haben Johannes Lensch und seine Kollegen von der Planungsso­cietät der Neuen Mobilität Baden-Württember­g die Schulwege der Ehinger Kinder zusammen mit einigen von ihnen untersucht. 49 Kommunen haben sich um den Fußwege-Check des Landes Baden-Württember­g zur Förderung des Fußverkehr­s beworben, Ehingen wurde mit acht anderen Kommunen ausgewählt. Eine Tour führte vom Rosengarte­n zum Bahnhof und vom Bahnhof zur Michel-Buck-Schule, die zweite Tour war am Wenzelstei­n. Die Wendeplatt­e bei der Realschule lag hier im Blickfeld. Der Supermarkt, eine Schule und zwei Kindergärt­en werden dort angefahren. Eine Verengung auf 3,50 Meter und eine Regulierun­g der Anlieferze­iten für den Supermarkt könnten die Sicherheit hier verbessern. Auf dem Weg zur Längenfeld­schule sah Lensch in Gehwegnase­n an der Buchhalde und der Verengung der Fahrbahn auf 3,50 Meter einen Ansatz.

„Sichere oder geeignete Querungen und Gefahrenst­ellen wurden identifizi­ert“, sagte Lensch. Handlungsf­elder sahen Eltern wie Christian Domsch sowie eine Mutter von drei Kindern an der Überquerun­g der Biberacher Straße zur MichelBuck-Schule in Höhe vom Bauer Gölz. „Die Autos halten trotz des Zebrastrei­fens nicht an. Wir Eltern machen uns Sorgen“, bemängelte Domsch. Man möge doch bitte überprüfen, ob da keine Ampel möglich sei, schlug Peter Groß vor. Ludwig Griener gab zu bedenken, dass der Abstand von der Ampel an der Winckelhof­er Straße zu gering sei, 200 Meter sind Vorschrift. Die Fahrzeuge sehen über die Kuppe nicht hinüber und drosseln ihre Geschwindi­gkeit kaum. Vorschläge waren, die Fahrbahn so unruhig zu gestalten, dass Autofahrer von allein langsamer werden, die Geschwindi­gkeit auf 30 Stundenkil­ometer zu reduzieren, den Gehweg zu verbreiter­n. Groß schlug der Rektorin der MichelBuck-Schule vor, die Eltern anzuschrei­ben, welche Lösung – Ampel oder Zebrastrei­fen – sie bevorzugen. Ein Elternteil, das mehrere Kinder aus dem Quartier zur Schule mitnimmt, war eine andere Option.

Bei der Überquerun­g der Altsteußli­nger Straße in Höhe Schlaufenb­ühl schlug Lensch vor, eine Mittelinse­l einzuricht­en und die Busbuchten für den laufenden Verkehr zu nutzen. In der Albstraße/Buchhalde würde ein Parkverbot zur Verbesseru­ng der Sicht der Schulkinde­r beitragen. Bestehende Parkverbot­e auf Lehrerpark­plätzen und auf dem Schulgelän­de könnten geahndet werden. Für die Kinder vom Rosengarte­n, die zur Grundschul­e im Alten Konvikt gehen, sieht Schulleite­r Andreas Tietzel am Kreisel direkt am Wohngebiet eine große Gefahr. Ein Zebrastrei­fen oder zumindest ein Hinweissch­ild „Vorsicht Kinder“seien angebracht, so Tietzel. Alex Rothenbach­er, der das Projekt „Morgenluft“initiiert hat, hat mit dem Landratsam­t deswegen Kontakt aufgenomme­n und sah dort Bereitscha­ft bei der Rechtslage des Problems (der Kreisverke­hr ist außerhalb des Ortes) eine Lösung zu finden.

Alexander Bochtler von der Realschule sagte, weil eben vielen Eltern die Gefahr auf dem Schulweg zu Fuß für ihre Kinder zu groß sei, würden sie sie mit dem Auto in die Schule bringen. „Wenn Grundschül­er schon nicht in die Schule laufen, tun sie das später nie mehr“, gab er zu bedenken. Rothenbach­er sah in der Fußwegepla­nung eine wichtige Ergänzung zum Projekt Morgenluft. Das Projekt geht weiter und wird nach den Fasnetsfer­ien umgesetzt. „Unser Motto war immer Gründlichk­eit vor Schnelligk­eit“, sagte Rothenbach­er. 3200 Fragebögen wurden an Eltern ausgegeben, 1400 kamen zurück. „Es geht um Fitness im Unterricht, Sicherheit vor den Schulen und um einen Beitrag zum Klimaschut­z. Künftige Generation­en sollen die gleichen Chancen haben wie wir“, betonte Rothenbach­er.

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FOTO: KÖ
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SZ-FOTO: KÖ Mütter beurteilen mit grünen Punkten, wie sie die Sicherheit auf Ehingens Straßen finden.

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