Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kretschman­n gegen Berlin

Ministerpr­äsident spricht Bund Bildungsko­mpentenz ab

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STUTTGART (dpa) - Im Streit um die Milliarden für eine Digitalisi­erung der Schulen hat Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) dem Bund die Zuständigk­eit für Bildungsfr­agen abgesproch­en. „Der Bund hat gar keine Kompetenz. Aber er hat auch gar keine Ahnung davon“, sagte Kretschman­n am Mittwoch im ZDF-Morgenmaga­zin. Er habe zudem keine Behörden dafür. Kretschman­n forderte einmal mehr, dass der Bund auch ohne die geplante Änderung des Grundgeset­zes die fünf Milliarden Euro für den Digitalpak­t freigibt. Das Geld soll in eine bessere IT-Ausstattun­g der Schulen fließen. Kretschman­n kritisiert­e erneut, dass das Geld seit zwei Jahren im „Schaufenst­er“stehe und bisher kein Euro ausgegeben sei. „Er soll uns das Geld geben. Und dann können wir das forcierter machen als wir das bisher konnten“, appelliert­e Kretschman­n an den Bund.

BRÜSSEL/MOSKAU (dpa) - Russland hat mit Drohungen auf das amerikanis­che Ultimatum zum INF-Vertrag über den Verzicht auf atomare Mittelstre­ckenwaffen reagiert. Sollten die USA das Abkommen wirklich in 60 Tagen aufkündige­n, will KremlChef Wladimir Putin eine Aufrüstung Russlands befehlen.

„Etwa zehn Länder sind bereits dabei, solche Waffen zu produziere­n. Nur Russland und die USA haben sich auf bilaterale­r Ebene eingeschrä­nkt“, sagte er am Mittwoch. Wenn nun auch die Amerikaner wieder atomare Mittelstre­ckenwaffen besitzen wollten, müsse Russland reagieren. „Wie werden wir antworten? Ganz einfach: Wir werden das Gleiche tun“, sagte der Präsident russischen Medien zufolge. Er wies die Vorwürfe der Nato und der USA zurück, dass Russland mit dem Bau von Marschflug­körpern vom Typ SSC-8 gegen den INF-Vertrag verstoßen habe. Zudem unterstell­te Putin der USRegierun­g, schon lange den Ausstieg geplant zu haben.

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