Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Seichter-Mäckle hört als Vorsitzend­e des FV Olympia auf

Hintergrun­d sind unterschie­dliche Auffassung­en im Vorstand vor allem um den künftigen finanziell­en Kurs

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LAUPHEIM (ry) - Diana SeichterMä­ckle ist nicht mehr Vorsitzend­e des FV Olympia Laupheim. Vergangene Woche hat sie ihren Rücktritt erklärt, genauso wie Markus Eckhardt, der erst Ende September zum Schatzmeis­ter gewählt worden war. Den rund 650 Mitglieder zählenden Verein führen jetzt vorerst die stellvertr­etenden Vorsitzend­en Ernst Aubele und Achim Reinalter.

„Ich habe mein Amt aus freien Stücken vorzeitig zur Verfügung gestellt“, bestätigte Diana SeichterMä­ckle der SZ. Als Grund nannte sie unterschie­dliche Auffassung­en im Vorstand, wie es mit dem Verein weitergehe­n soll. Dabei ging es offenbar vor allem um den künftigen finanziell­en Kurs. Der FV Olympia tut sich seit Jahren schwer, eine schwarze Null zu schreiben; die vereinseig­enen Liegenscha­ften an der Hasenstraß­e sind sanierungs­bedürftig. Ihr Ziel sei es gewesen, „das Ganze solider aufzustell­en und die Verbindlic­hkeiten zu minimieren, um dem Verein finanziell etwas Luft zu verschaffe­n“, sagt Seichter-Mäckle. „Ich wollte das Fundament belastbare­r machen.“Was grundsätzl­iche Fragen aufwarf: „Was können wir uns vor diesem Hintergrun­d leisten? Wie gehe ich mit dem um, was ich habe? Welche Konsequenz­en ergeben sich daraus?“

Sie habe nie verhehlt, dass ein „weiter so wie bisher“mit ihr auf Dauer nicht zu machen wäre, sagt Seichter-Mäckle. Der „Zahlenmens­ch“Markus Eckhardt, Geschäftsf­ührer des ASB Orsenhause­nBiberach, habe ihr zudem als Olympia-Schatzmeis­ter die eine oder andere Erkenntnis vermittelt, „die ich vorher noch nicht hatte“.

Im Vorstand sei man bei dieser Thematik auf keinen gemeinsame­n Nenner gekommen, bedauert Seichter-Mäckle. In der Folge sei sie zu der Einsicht gelangt, dass sie ihre Ziele als Vorsitzend­e nicht werde umsetzen können. Es gebe Strömungen und Entwicklun­gen im Verein, die sie nicht mehr mittragen wolle. Deshalb habe sie bei einem Treffen vorige Woche ihren Rücktritt erklärt. Das sei ihr alles andere als leicht gefallen. „So ein Amt wirft man ja nicht einfach hin.“

Die stellvertr­etenden OlympiaVor­sitzenden Ernst Aubele und Achim Reinalter zeigten sich im Gespräch mit der SZ überrascht von Seichter-Mäckles Schritt. Beide bestätigen, dass es im Kern um die Frage gehe, „wie man die knappen Ressourcen verwendet“. Allerdings habe es dazu noch keine Beschlüsse gegeben. „Wir waren auf dem Weg und mitten in einem Diskussion­sprozess“, sagt Reinalter. „Die Entscheidu­ngsfindung war bei Weitem noch nicht abgeschlos­sen“, pflichtet Aubele ihm bei.

Auch Aubele, der das Amt des Vorsitzend­en vor gut zwei Jahren an Seichter-Mäckle abgetreten hatte, ist bewusst: „Der FV Olympia ist finanziell nicht auf Rosen gebettet.“Für länger gediente Vorstandsm­itglieder sei das, obschon unbefriedi­gend, aber nichts Außergewöh­nliches.

„Sparen, aber mit Bedacht“

„Es muss gespart werden“, sagt Aubele, „aber mit Bedacht.“Zum jetzigen Zeitpunkt den Etat für den Spielbetri­eb zu deckeln, „das kann man machen, aber der Betrag muss systemvert­räglich sein“. Sonst könnte leicht eine Abwärtsspi­rale in Gang gesetzt werden, „die keiner will“. Würde etwa das Budget der ersten Mannschaft nur noch für die Fußball-Bezirkslig­a statt für die Verbandsli­ga reichen, ginge viel sportliche­r Anreiz für die Nachwuchsk­icker verloren.

Folglich sei stets zu fragen: „Wenn wir dieses oder jenes beschließe­n, was löst das aus?“, betont Aubele. Budgetfrag­en müssten überdies mit allen Betroffene­n, auch der sportliche­n Leitung, besprochen und abgestimmt werden, Schritt für Schritt. „Wir müssen alle einbinden“, sagt Achim Reinalter. Eine Einigung im Vorstand in diesen Fragen habe er für möglich gehalten, sagt Aubele. „Aber wir waren noch nicht so weit. Dann ist Frau Seichter-Mäckle unterwegs ausgestieg­en.“

Die beiden stellvertr­etenden Vorsitzend­en führen nun zunächst die Geschäfte. „Mit zwei Vorstandsm­itgliedern ist die Olympia nach dem Vereinsrec­ht und den Statuten handlungsf­ähig“, erklärt Aubele. Man werde sondieren, ob jemand das Spitzenamt übernehmen möchte, und zu gegebener Zeit eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g einberufen. Finanziell sei der Verein handlungsf­ähig. „Unsere Zahlungsve­rpflichtun­gen können wir in vollem Umfang erfüllen.“

 ?? ARCHIVFOTO: ROLAND RAY ?? Ende September 2016 trat Diana Seichter-Mäckle die Nachfolge von Ernst Aubele als Vorsitzend­e von Olympia Laupheim an, nun trat sie zurück. Den Verein führen jetzt vorerst die stellvertr­etenden Vorsitzend­en Ernst Aubele und Achim Reinalter.
ARCHIVFOTO: ROLAND RAY Ende September 2016 trat Diana Seichter-Mäckle die Nachfolge von Ernst Aubele als Vorsitzend­e von Olympia Laupheim an, nun trat sie zurück. Den Verein führen jetzt vorerst die stellvertr­etenden Vorsitzend­en Ernst Aubele und Achim Reinalter.

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