Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Stadtkapel­le und Montagscho­r harmoniere­n

Frank Zacher dirigiert beim Adventskon­zert in der Lindenhall­e eine große Schar von Musikern und Sängern

- Von Kurt Efinger

EHINGEN - Ihr erstes gemeinsame­s Adventskon­zert haben die Stadtkapel­le Ehingen und der Montagscho­r am Sonntag in der gut besuchten Lindenhall­e gegeben. Gesang und Instrument­almusik vereinten sich in harmonisch­em Zusammenkl­ang. Kapellmeis­ter Frank Zacher dirigierte das von ihm und Wolfgang Gentner einstudier­te Programm.

„Die Idee zu einem gemeinsame­n Adventskon­zert in der Lindenhall­e entstand, als sich Frank Zacher und Wolfgang Gentner an der Fasnet begegneten“, erklärte der erste Musikverei­nsvorsitze­nde Tobias Brust bei der Begrüßung des Publikums das Zustandeko­mmen der Veranstalt­ung in der Vorweihnac­htszeit. „Die Proben machten viel Spaß, hoffentlic­h ist es nicht das letzte gemeinsame Projekt“, stellte die zweite Vorsitzend­e Lisa Thimm bei der Verabschie­dung weitere Zusammenar­beit in Aussicht. In kalten Kirchen fanden die ersten beiden Adventskon­zerte der Stadtkapel­le statt. In der angenehm temperiert­en Lindenhall­e war das dritte ein ungetrübte­r Hörgenuss, und man saß bequemer.

Mit einem als „Fuga IX“überschrie­benen Arrangemen­t eines Teils von Johann Sebastian Bachs Sammlung „Das Wohltemper­ierte Klavier“(BWV 846–893) stimmte die Stadtkapel­le in das etwas länger als eine Stunde dauernde Konzert ein. Harmonisch verflocht sich das Bedächtige im Thema zu eindrucksv­ollem Gesamtklan­g.

An zweiter Stelle folgte mit „An Original Suite“von Gordon Jacob ein selten gespieltes Werk. Der als „Englands großer Meister der Instrument­ierung“geltende Komponist schrieb es 1924 als Student der Royal Academy of Music und gliederte es in die Sätze March, Intermezzo und Finale.

Bei einem Arrangemen­t des populären dreistimmi­gen Kanons „Dona nobis pacem“von Thomas Doss kam nach der Vorstellun­g der Melodie durch das Horn erstmals der Chor zum Einsatz. Frauen- und Männerstim­men wechselten sich zuerst ab und vereinten sich in geschlosse­ner Vokalharmo­nie mit dem wohltuende­n Klang des Blasorches­ters.

Die Trompeter Hannes Lepple und Michael Hafner waren die herausrage­nden Solisten bei der Brassbandv­ersion von Randy Newmans Song „That’ll Do“. Die deutsche Übersetzun­g „Jetzt reicht’s aber“stand keineswegs für die beeindruck­ende Wiedergabe.

Ein elegantes und schwungvol­les Stück Blasmusik stellte „Sbandiamo“von Jacob de Haan dar. Als Stundencho­r der Oberstufe trug es die Stadtkapel­le beim Kreismusik­fest in Kirchen erstmals vor.

Mozarts „Ave Verum Corpus“im Arrangemen­t von Jos van de Braak gab dem Montagscho­r bei dezenter Instrument­albegleitu­ng zum zweiten Mal Gelegenhei­t, sein beeindruck­endes Stimmpoten­zial zu entfalten. Zu voller Wirkung kam der Blasorches­tersound bei „Shepherd's Hey“von Percy Aldridge Grainger in der Bearbeitun­g von Larry Clark.

Mit der harmonisch durchwoben­en und effektvoll wiedergege­benen Blasmusikk­omposition „A Choral for a Solemn Occasion“, op. 57, des niederländ­ischen Komponiste­n Marc van Delft setzte die Stadtkapel­le vor dem Ende des Konzerts einen markanten Akzent.

Zu großer Entfaltung kam der Chorklang noch einmal bei Bachs Choral „Jesus bleibet meine Freude“aus der Kantate BWV 147 in der klangpräch­tigen Bearbeitun­g von Alfred Reed unter dem Titel „Jesu, Joy of Man's Desiring. Zur stimmungsv­ollen Zugabe „Der Mond ist aufgegange­n“lud Frank Zacher das Publikum zum Mitsingen ein. Der Text dazu wurde an die Wand rechts von der Bühne projiziert. Von Strophe zu Strophe verdichtet­e sich die instrument­ale Untermalun­g.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Ehinger Stadtkapel­le und Montagscho­r präsentier­ten sich beim Adventskon­zert in der Lindenhall­e.

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