Vor allem der Internetausbau beschäftigt Grundsheim
Der Haushaltsplan ist bestimmt vom Glasfaserausbau in der Gemeinde
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GRUNDSHEIM - Der Grundsheimer Gemeinderat hat am Montag über den Gemeindehaushalt 2019 diskutiert und war mit dem Entwurf des Zahlenwerks, das Bürgermeister Uwe Handgrätinger und VG-Geschäftsführer Markus Mussotter vorgelegt haben, einverstanden.
„Wir sind für die Zukunft finanziell solide aufgestellt“, sagte der Bürgermeister. Zum Ausgleich des Haushalts könne im kommenden Jahr ein Darlehen nötig sein, dessen Höhe sich aber durch Grundstücksverkäufe mindern könnte, so Handgrätinger. Markus Mussotter ergänzte: „Es ist ein großer Kraftakt für Grundsheim, die Finanzierung des Breitbandausbaus zu stemmen.“Und dafür werden im Vermögenshaushalt die größten Brocken eingeplant. Für die Mitverlegung der TKLeerrohre samt Glasfasereinzug sind 60 000 Euro vorgesehen, für die aber bereits ein Zuschuss in Höhe von 40 000 Euro bewilligt ist. Die Backbone-Erschließung schlägt mit Nettokosten von 24 000 Euro zu Buche, weitere 14 000 Euro soll der Backbone-Lückenschluss mit dem Landkreis Biberach kosten, dazu soll eine Gastrasse in Richtung Oggelsbeuren genutzt werden. Bei einem gesamten Haushaltsvolumen von 579 300 Euro, sind für den Verwaltungshaushalt 463 800 Euro verplant. Aus den laufenden Geschäften sollen im kommenden Jahr 28 000 Euro an den investiven Bereich übergeben werden. Nach Abzug der Schuldentilgung in Höhe von 2500 Euro verbleibt eine Nettoinvestitionsrate, also ein freier Finanzspielraum der Gemeinde, von 25 500 Euro. Um alle Ausgaben finanzieren zu können, werden 2019 rund 5500 Euro aus der angesparten Rücklage entnommen, außerdem ist geplant, „im schlechtesten Fall“, ein Darlehen in Höhe von 73 000 Euro aufzunehmen.
Wenn der „schlechteste Fall“eintritt, hätte Grundsheim am Ende des Jahres 2019 Schulden in Höhe von 149 125 Euro, was einer Pro-KopfVerschuldung von 666 Euro entsprechen würde. Momentan liegt die Verschuldung pro Einwohner bei 215 Euro. Für den Besuch von Grundsheimer Kindern im Oberstadioner Kindergarten muss sich die Gemeinde am dortigen Abmangel beteiligen. Insgesamt sind im kirchlichen Kindergarten Kosten von rund 348 350 Euro entstanden. Nach Abzug aller Einnahmen und Kostenbeteiligungen, etwa der Elternbeiträge in Höhe von rund 60 200 Euro, verbleiben 142 283 Euro, die von den Gemeinden Grundsheim und Oberstadion zu tragen sind. Weil in diesem Jahr rund 20 Prozent der Kindergartenkinder aus Grundsheim kamen, muss die Gemeinde 28 565,24 Euro bezahlen. „Wir haben nicht nur im Kindergarten, sondern auch in der Grundschule mehr Kinder als im Vorjahr“, betonte Bürgermeister Handgrätinger, „deshalb werden wir 2019 auch eine höhere Grundschulumlage zahlen. Im kommenden Jahr werden zwölf Kinder aus Grundsheim die Grundschule besuchen, bisher waren es sieben Kinder.
Weil der Winter vor der Tür steht, hat der Gemeinderat die Streupflichtsatzung der Gemeinde aus dem Jahr 1989 am Montag aktualisiert. Als Vorlage diente die Mustersatzung des baden-württembergischen Gemeindetags. Nach der neuen Satzung müssen die Gehwege an Werktagen bis 7 Uhr, an Samstagen bis 8 Uhr und an Sonntagen bis 9 Uhr geräumt sein. „Diese Pflicht endet um 20 Uhr“, steht in der Satzung. Als Streumaterial sind Sand, Splitt oder Asche erlaubt. „Auftauende Streumittel“, also Streusalz, sind grundsätzlich verboten, außer bei Eisregen und Eisglätte.
Bekanntlich wird der Alb-DonauKreis ab dem 1. Januar 2023 die Müllentsorgung in den Gemeinden übernehmen. Weil der momentan gültige Vertrag zum „Einsammeln und Befördern von Abfällen“zwischen dem Kreis und den Gemeinden aber bereits am 28. Februar 2022 endet, muss er bis zum Jahresende 2022 verlängert werden. Dem stimmten die Grundsheimer Räte am Montag zu.
Für das Jahr 2017 müssen die Verbandsgemeinden der VG Munderkingen eine Verwaltungs- und Betriebskostenumlage in Höhe von rund 991 892 Euro tragen. Dieser Betrag wird nach der Zahl der jeweiligen Einwohner auf die 13 VG-Gemeinden verteilt. Grundsheim muss sich mit 15 097,62 Euro an der VGUmlage beteiligen. Außerdem fallen 111,29 Euro für die gemeinsame Teilnahme an Touristik-Messen an.
Bislang haben die NachwuchsFußballer des Unterstadioner Sportvereins sechs Mal pro Jahr Altpapier und Kartonagen eingesammelt. Aus Personalmangel sei der Verein dazu nicht mehr in der Lage, erklärte Bürgermeister Uwe Handgrätinger am Montag. „Deshalb müssen die Bürger jetzt blaue Tonnen bei der Ehinger Firma Braig ordern“, so der Schultes, „die blaue Tonne wird monatlich abgeholt“.
Die Firma Netze BW hat den „Energiemonitor Strom“für Grundsheim vorgelegt, in dem Stromproduktion und Stromverbrauch im Dorf gegenübergestellt sind. Im vergangenen Jahr wurden in Grundsheim 761 Megawatt Strom verbraucht und 5851 Megawatt produziert. „Das ist das 5,8-fache“, betonte der Bürgermeister. Rund 15 Prozent der Stromproduktion stammt von den 32 Grundsheimer Photovoltaikanlagen, 85 Prozent wurden in der örtlichen Biogasanlage produziert. Elf Megawatt hat die Straßenbeleuchtung Grundsheims verbraucht. „Da sind wir gut aufgestellt“, sagte Bürgermeister Uwe Handgrätinger.