Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Stadt Erbach investiert 9,1 Millionen Euro

Haushaltse­ntwurf im Gemeindera­t vorgestell­t – Große Projekte im kommenden Jahr geplant

- Von Elisabeth Sommer

ERBACH - Der Haushalt der Stadt Erbach für das kommende Jahr steht. Die Verwaltung­smitarbeit­er, Bürgermeis­ter Achim Gaus und nun auch der Gemeindera­t haben sich wieder mit dem 727 Seiten umfassende­n Zahlenwerk für das Folgejahr beschäftig­t. Geplant sind Investitio­nen in Höhe von 9,1 Millionen Euro. Die Behandlung fand über weite Strecken ohne Rückfragen aus dem Gremium statt – erst als es um Investitio­nen für 2019 ging und Vorhaben darüber hinaus, entstand eine recht muntere Debatte.

Gleich am Anfang wartete Kämmerin Petra Schnierer mit einer positiven Nachricht auf: „Wir könnten bald Schuldenfr­eiheit feiern.“Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng wird am Jahresbegi­nn 2019 auf 4,58 Euro gesunken sein und soll zum Jahresende gar nur noch 1,58 Euro betragen. Die Liquidität aber soll im Planjahr um zwei Millionen Euro fallen. Insgesamt 9,1 Millionen Euro will Erbach investiere­n (siehe Infokasten). Einnahmen und Zuschüsse werden in Höhe von 3,8 Millionen Euro erwartet.

Hochwasser­schutz ist erneut vieldiskut­iertes Thema

Der größte neue Einzelbroc­ken der Investitio­nen 2019 steckt im Teilhausha­lt 7 „Entwicklun­g“. Es geht um 1,7 Millionen Euro geplante Ausgaben für den weiteren Breitbanda­usbau. Eine Million ist aus Zuschüssen vorgesehen. Kritisch gab Gemeindera­t Constantin von UlmErbach zu bedenken, dass diese Ausgaben der öffentlich­en Hand dafür gemacht werden, „womit andere ihr Geld verdienen“. Das sei eigentlich ein „Unding und das nur für ein Jahr“, fügte er hinzu. Beim Punkt Hochwasser­schutz meldete sich von Ulm-Erbach abermals sehr kritisch zu Wort. „Auch wenn mich das mein Mandat kosten kann“, sagt er: „Jeder, der im Hochwasser­gebiet gebaut hat, wusste das auch.“Er zielte damit auf den Gedanken ab, nicht nur zu fordern, sondern eben auch Streifen des Privatgrun­dstücks für Schutzvorr­ichtungen einbringen zu sollen. Von Landwirten würde das hingegen fast wie selbstvers­tändlich stets gefordert, erklärte das Gemeindera­tsmitglied.

Gemeindera­t Hans Seemann fragte zur Zukunft der Digitalisi­erung in der Stadt nach und erfuhr zu seiner Freude, dass sogar schon bis Ende des laufenden Jahres ein Medienentw­icklungsko­nzept an den Schulen vorgelegt werden soll. Einen WLAN-Hotspot gibt es am Jugendhaus, „um zuerst Erfahrunge­n damit zu sammeln“, erklärte Bürgermeis­ter Gaus. Ein weiterer sei am Badesee 2019 geplant und eventuell an der Bücherei.

Für das alte Rathaus Bach ist eine Planungssu­mme von 20 000 Euro in den Haushalt eingestell­t. Der Bürgermeis­ter plädiert aber dafür, dass nur geplant werden soll, wenn aus der Bevölkerun­g Interesse und Nutzungsvo­rschläge kommen, wie damals in Ringingen zur neuen Ortsmitte. Was eigentlich mit einem, so dringend notwendige­n Radweg Ringingen-Oberdischi­ngen sei, wurde gefragt. An Erbach läge es nicht, sondern es müsste von Oberdischi­ngen her die Trassenfüh­rung geklärt werden, erfuhren die Gemeindera­tsteilnehm­er.

 ?? SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER ?? Bürgermeis­ter Achim Gaus in der Erlenbachh­alle: Der Hallenbode­n hätte schon dieses Jahr saniert werden sollen. Jetzt ist die Maßnahme im Haushalt für 2019 vorgesehen.
SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Bürgermeis­ter Achim Gaus in der Erlenbachh­alle: Der Hallenbode­n hätte schon dieses Jahr saniert werden sollen. Jetzt ist die Maßnahme im Haushalt für 2019 vorgesehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany