Stadt Erbach investiert 9,1 Millionen Euro
Haushaltsentwurf im Gemeinderat vorgestellt – Große Projekte im kommenden Jahr geplant
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ERBACH - Der Haushalt der Stadt Erbach für das kommende Jahr steht. Die Verwaltungsmitarbeiter, Bürgermeister Achim Gaus und nun auch der Gemeinderat haben sich wieder mit dem 727 Seiten umfassenden Zahlenwerk für das Folgejahr beschäftigt. Geplant sind Investitionen in Höhe von 9,1 Millionen Euro. Die Behandlung fand über weite Strecken ohne Rückfragen aus dem Gremium statt – erst als es um Investitionen für 2019 ging und Vorhaben darüber hinaus, entstand eine recht muntere Debatte.
Gleich am Anfang wartete Kämmerin Petra Schnierer mit einer positiven Nachricht auf: „Wir könnten bald Schuldenfreiheit feiern.“Die Pro-Kopf-Verschuldung wird am Jahresbeginn 2019 auf 4,58 Euro gesunken sein und soll zum Jahresende gar nur noch 1,58 Euro betragen. Die Liquidität aber soll im Planjahr um zwei Millionen Euro fallen. Insgesamt 9,1 Millionen Euro will Erbach investieren (siehe Infokasten). Einnahmen und Zuschüsse werden in Höhe von 3,8 Millionen Euro erwartet.
Hochwasserschutz ist erneut vieldiskutiertes Thema
Der größte neue Einzelbrocken der Investitionen 2019 steckt im Teilhaushalt 7 „Entwicklung“. Es geht um 1,7 Millionen Euro geplante Ausgaben für den weiteren Breitbandausbau. Eine Million ist aus Zuschüssen vorgesehen. Kritisch gab Gemeinderat Constantin von UlmErbach zu bedenken, dass diese Ausgaben der öffentlichen Hand dafür gemacht werden, „womit andere ihr Geld verdienen“. Das sei eigentlich ein „Unding und das nur für ein Jahr“, fügte er hinzu. Beim Punkt Hochwasserschutz meldete sich von Ulm-Erbach abermals sehr kritisch zu Wort. „Auch wenn mich das mein Mandat kosten kann“, sagt er: „Jeder, der im Hochwassergebiet gebaut hat, wusste das auch.“Er zielte damit auf den Gedanken ab, nicht nur zu fordern, sondern eben auch Streifen des Privatgrundstücks für Schutzvorrichtungen einbringen zu sollen. Von Landwirten würde das hingegen fast wie selbstverständlich stets gefordert, erklärte das Gemeinderatsmitglied.
Gemeinderat Hans Seemann fragte zur Zukunft der Digitalisierung in der Stadt nach und erfuhr zu seiner Freude, dass sogar schon bis Ende des laufenden Jahres ein Medienentwicklungskonzept an den Schulen vorgelegt werden soll. Einen WLAN-Hotspot gibt es am Jugendhaus, „um zuerst Erfahrungen damit zu sammeln“, erklärte Bürgermeister Gaus. Ein weiterer sei am Badesee 2019 geplant und eventuell an der Bücherei.
Für das alte Rathaus Bach ist eine Planungssumme von 20 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Der Bürgermeister plädiert aber dafür, dass nur geplant werden soll, wenn aus der Bevölkerung Interesse und Nutzungsvorschläge kommen, wie damals in Ringingen zur neuen Ortsmitte. Was eigentlich mit einem, so dringend notwendigen Radweg Ringingen-Oberdischingen sei, wurde gefragt. An Erbach läge es nicht, sondern es müsste von Oberdischingen her die Trassenführung geklärt werden, erfuhren die Gemeinderatsteilnehmer.