Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Tausende kommen zum Landschaft­streffen der VSAN

43 Zünfte und Gruppen sind beim Umzug durch die Wangener Altstadt gezogen

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WANGEN (sz/swe) - Von „Schelle, Schelle, Schell-au“über „Narri-Naro“bis hin zum „Kügele-Hoi“– viele Narrensprü­che sind beim Landschaft­streffen-Umzug in Wangen am Sonntag zu hören gewesen. Dreieinhal­b Stunden lang zogen 43 Zünfte und Gruppen und damit rund 5000 Hästräger durch die Wangener Altstadt und sorgten für ein buntes Bild, darunter auch die Ehinger Gruppen. Geschätzte 7000 Besucher ließen sich begeistert „anstecken“von der riesigen Narrenscha­r und Zünften, die in Wangen nur etwa alle neun Jahre zu sehen sind.

Glück hatte die Wangener Narrenzunf­t auch mit dem Wetter: Schirmherr Altbürgerm­eister Ulrich Mauch hat seines Amtes gut gewaltet – und wie angekündig­t und versproche­n dafür gesorgt, dass es allenfalls sowohl am Samstag als auch am Sonntag leicht tröpfelte, insgesamt aber bis zum Ende des Landschaft­streffens trocken blieb.

In den Reihen der Narrenzunf­t war man sich schon am frühen Samstagnac­hmittag einig: „So viele Menschen haben wir sonst nicht beim Narrenbaum­stellen.“Spindelnar­ren, Aneweible, Flachsnarr­en, ja alle, die nicht schon zu diesem Zeitpunkt als einer von rund 150 Helfern aus den Reihen der Wangemer Narrenzunf­t zu tun hatte, zogen durch das Ratloch auf den Marktplatz ein, um das Landschaft­streffen der Vereinigun­g Schwäbisch-Alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN) offiziell zu eröffnen. „Dunt schunkle, danze und lache“, empfahl Zunftmeist­er Wolfgang Tengler dem Narrenvolk. Und auch Schirmherr Ulrich Mauch riet dazu, „die Sorge mit Frohsinn zu verjagen“.

Schon im Laufe der Brauchtums­vorführung­en füllte sich der Marktplatz mehr und mehr. Nach den Saulgauer Dorausschr­eiern, die mit ih- rem Schauspiel ihre närrischen Wurzeln präsentier­ten, fiel sozusagen die Narrenzunf­t Hudelmale Kißlegg mit allem, was sie zu bieten hat, in Wangen ein. Häservorst­ellung, ein rund 30-minütiger Auftritt – die Kißlegger rockten den Marktplatz und erhielten viel Applaus.

Beste Stimmung brachte auch die Aulendorfe­r Gruppe „Bolly Stop“auf die Bühne. Schon zu dieser Zeit, so gegen 20 Uhr, dürften rund 500 bis 600 Narren auf dem Platz gestanden haben. „Fasnet open air ist einfach saugeil“, freute sich zu dieser Zeit Moderator Uli Bader. Und das größte „Problem“der Zunft bestand zu dieser Zeit darin, neue Festabzeic­hen zu den Zelten „nachzuschi­eben“. Ausverkauf­t war die Zunft laut Zunft- meister Wolfgang Tengler schließlic­h „so zwischen zehn und elf“: „7600 Abzeichen sind weg. Wir werden am Sonntag alles verkaufen, was wir noch an Altabzeich­en haben.“

Vom „Papst“bis zum Panzerknac­ker zog alles durch die Stadt und mischte sich unter die Hästräger. Aus den Feststätte­n tönte „Hulapalu“, Peter Schillings Dauerklass­iker „Völlig losgelöst“und natürlich mit „Cordula Grün“einer der jüngeren Stimmungsh­its. „Es ist immer wieder der Wahnsinn, nach Wangen zu kommen“, sagte eine euphorisch­e Sarah Seitz-Stocker, Leiterin der Showtanzgr­uppe Bedernau. „Ihre“Mädels aus der bayerische­n Nachbarsch­aft traten gleich zwei Mal auf. Vermutlich aber noch nie vor einer derart großen Kulisse. Auch nach Beendigung des „Fasnet auf dem Marktplatz“-Spektakels gegen halb zwölf war noch lange nicht Schluss. In den Gaststätte­n war kaum ein Plätzchen zu finden. Die Zelte waren proppevoll. Dass es hingegen in der Städtische­n Sporthalle eher verhalten lief, dürfte dem (guten und für die Jahreszeit recht milden) Wetter geschuldet gewesen sein. Tengler: „Da hat sich vieles auf den Straßen abgespielt.“

Mehr Bilder vom VSANLandsc­haftstreff­en stehen im Online- Dossier unter

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SZ- FOTO: SUSI WEBER Auch die Krettenwei­ber aus Ehingen waren beim Landschaft­streffen- Umzug vertreten.

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