Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sollen Deponien des Landkreise­s von Unternehme­n betrieben werden?

Diese Frage kam im Umweltauss­chuss des Kreistages auf – Der Ausschuss hat der Erweiterun­g einer Deponie in Blaubeuren-Asch zugestimmt

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BLAUBEUREN (dtp) - Die Erdaushubd­eponie „Siegerstal­l-Katzenstei­ge“in Blaubeuren-Asch, deren Träger der Alb-Donau-Kreis ist, soll erweitert werden. Bei der Beratung im Ausschuss für Umwelt und Technik kam die Frage auf, ob der Betrieb der Deponien im Landkreis weiterhin an Gemeinden und im Weiteren an beauftragt­e Unternehme­n übertragen werden soll.

Bei der Deponie in Blaubeuren­Asch ist das der Fall: Seit 1987 ist der Betrieb per Vereinbaru­ng an die Stadt Blaubeuren übertragen, welche ihrerseits den Betrieb und die Unterhaltu­ng der Deponie durch einen Unterauftr­agnehmer erledigen lässt. Auf der Deponie wird nicht verwertbar­er Bodenaushu­b abgelagert, jährlich um die 20 000 Tonnen. Aufgrund der Übertragun­g entstehen dem Alb-Donau-Kreis keine Kosten.

„Ist es zeitgemäß, dass eine kreiseigen­e Deponie von einem Unternehme­r betrieben wird?“, fragte Ausschussm­itglied Manfred Strobel und äußerte Bedenken, dass dadurch die Bürger benachteil­igt sind. Außerdem habe man bei dieser Vorgehensw­eise keinen Einfluss auf den Unternehme­r, weil es die jeweilige Gemeinde sei, die den Vertrag mit diesem abschließt. „Alle Deponien sollten nach dem selben System und Öffnungsze­iten betrieben werden“, schlug er vor.

„Wir haben einige Erddeponie­n im Landkreis, wo Gemeinden den Betrieb übernehmen“, erklärte Ulrike Gläser, die den Fachdienst Abfallwirt­schaft im Landratsam­t leitet. Dies möglich zu machen, dazu habe man sich in der Vergangenh­eit auch entschiede­n, betonte Landrat Heiner Scheffold. Auf den Unternehme­r habe man zunächst einen Einfluss über Stadt, erklärte zudem Ulrike Gläser. Landkreis, Stadt, Unternehme­n – das sei ein „Trio, das bisher gut miteinande­r arbeitet“. Man werde das Thema aber im Zuge der anstehende­n neuen Abfallwirt­schaftskon­zeption aufgreifen, versprach sie. „Es wird ein Thema für eine Projektgru­ppe sein.“

Grundstück­e erworben

Die Erweiterun­g der Deponie in Blaubeuren-Asch war schon 2001 Thema, damals konnten aber nicht alle benötigten Grundstück­e erworben werden. Nun ist der Kauf der Grundstück­e möglich, die Erweiterun­g hat eine Größe von rund sechs Hektar. Sie sei dringend notwendig, „um die langfristi­ge Entsorgung­ssicherhei­t für Erdaushub für den Raum Blaubeuren und darüber hinaus sicherzust­ellen“, betonte Ulrike Gläser. Ansonsten wäre die Deponie in acht Jahren voll. Mit der Erweiterun­g sei die Entsorgung von Erdaushub für weitere 24 bis 30 Jahre gesichert.

Ausschussm­itglied Friedrich Bohnacker sprach die Verkehrssi­tuation rund um die Deponie an. Man solle prüfen, ob eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung sinnvoll ist, schlug er vor, die Situation bei der Zufahrt sei sehr gefährlich. Auf jeden Fall soll eine Reifenwasc­hanlage auf der Deponie installier­t werden, erklärte Ulrike Gläser. Dadurch gebe es schon einmal weniger Schmutz auf der Fahrbahn.

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