Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Munderking­er Grempelesm­arkt hat eine neue Macherin

Schon Waltraud Prills Vater war jahrzehnte­lang Versteiger­er bei der närrischen Auktion, die sie jetzt organisier­t

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Nachdem sich der langjährig­e Organisato­r des Munderking­er Grempelesm­arkt, Harry Wenk und sein Team, im vergangene­n Jahr in den Ruhestand verabschie­det haben, hat die närrische Versteiger­ung nun eine neue Organisato­rin. Waltraud Prill hat den Grempelesm­arkt sozusagen schon in den Genen.

Von Mitte der 60er-Jahre bis 1981 ist Georg Stöhr, Waltraud Prills Vater, einer der Versteiger­er beim legendären Munderking­er Grempelesm­arkt am Fasnetsmon­tag und -dienstag gewesen. Ein von Stöhrs Cousine gemaltes Bild erinnert die Familie auch heute, nach seinem Tod, immer noch an diese Zeit. Dass seine Tochter heute die komplette Organisati­on übernimmt, das hätte Tschmell, wie die Munderking­er ihn nannten, sicher nie vermutet, glaubt Waltraud Prill. Obwohl sie bereits seit einigen Jahren tatkräftig bei der Sammlung für den Grempelesm­arkt dabei ist, hätte sie selbst bis vor einiger Zeit auch nicht gedacht, dass sie in die Fußstapfen von Harry Wenk treten würde. „Einige Überredung­skunst war da schon nötig“, gibt sie zu.

Aber bei Organisati­on, Sammlung und Versteiger­ung ist sie aber nicht allein, das habe ihr die Entscheidu­ng vereinfach­t. „Auch Harry Wenk steht mir mit Rat und Tat zur Seite, ich kann ihn immer anrufen, wenn ich etwas wissen will und auch bei der Sammlung wird er dabei sein“, berichtet Waltraud Prill. Beim Sortieren des Grempels habe sich um die neue Hauptorgan­isatorin inzwischen ein eingespiel­tes Frauenteam gebildet, das die angeliefer­ten Sachen sortiert und dekoriert und in die Regale einräumt, so dass die vier Versteiger­er Florian Stöhr, Ulrich Spranz, Michael Sauter und Thomas Straub bei der Auktion alles unkomplizi­ert an die Steigerer bringen können.

Seit 1892 gibt es den Grempelesm­arkt, dessen Erlös seit jeher an Bedürftige und soziale Einrichtun­gen gespendet wird. „Deshalb sind wir auch sehr dankbar, wenn die Munderking­er am Samstag nach dem Glompigen wieder viel originelle­n Grempel für die Straßensam­mlung bereitstel­len“, sagt Waltraud Prill, die auch betont, dass die GrempelesS­ammlung keine Sperrmüll-Sammlung ist und Elektroger­äte, Möbel oder etwa alte Skiausrüst­ungen nicht mitgenomme­n werden. „Schließlic­h wollen wir für die Sachen auch einen guten Preis erzielen“, macht die Organisato­rin klar.

Wie vieles ringsum die Munderking­er Fasnet funktionie­re der Grempelesm­arkt nur so gut, weil alle ihren Teil dazu beitragen, sagt Narrenräti­n Claudia Brunner. „So stellen uns Firmen ihre Kleintrans­porter manchmal sogar samt Fahrer für die Sammlung zur Verfügung“, erklärt sie. Und ähnlich sei das auch bei den Steigerern. „Viele kommen schon mit dem Vorsatz, viel Geld bei der Auktion zu lassen, um etwas für Bedürftige zu tun“, weiß Waltraud Prill. Da wird der Grempel oft zu enormen Preisen mit nach Hause genommen.

Die Grempeles-Sammlung findet am Samstag, 23. Februar, ab 9 Uhr statt.

Der Grempelesm­arkt im Haus Löbbert steigt dann am 4. und 5. März, jeweils von 9 bis 12 Uhr.

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SZ-FOTO: EIS Die neue Hauptorgan­isatorin des Grempelesm­arktes mit dem Bild von ihrem Vater Georg Stöhr als Versteiger­er.

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