Feuerwehrhaus wird saniert und erweitert
Neben der energetischen Sanierung sind auch weitere Anbauten und Parkplätze nötig
● MUNDERKINGEN - Dass das Feuerwehrgerätehaus der Stadt Munderkingen energetisch saniert werden soll, darüber hatte sich der Gemeinderat bereits bei einer Klausurtagung Anfang des vergangenen Jahres verständigt. Die entsprechenden Gelder dafür sind im aktuellen Haushaltsplan vorgesehen und auch ein Zuschuss ist bereits genehmigt. Nach der Vorstellung des Feuerwehrbedarfsplans ist nun aber klar, dass es dabei nicht bleiben kann, sondern auch ein umfangreicher Anbau notwendig ist.
Die geplante Sanierung sowie die nötigen Um- und Anbauarbeiten am Feuerwehrhaus sind ein finanzieller Kraftakt, den Munderkingen nicht auf einmal bewältigen kann. Deshalb soll das Vorhaben in mehreren Bauabschnitten realisiert werden. Weil hierfür bereits 190 000 Euro aus dem Ausgleichstock bewilligt sind, wird mit der energetischen Sanierung begonnen. Insgesamt sind dafür 475 000 Euro im Haushalt eingeplant. Um die Förderung nicht zu gefährden, müssen die nötigen Arbeiten bis Juni vergeben sein. Eine Fertigstellungsfrist gibt es allerdings nicht. Wichtig sei aber, gleich das Gesamtkonzept zu betrachten, waren sich Bürgermeister Michael Lohner und der planende Architekt Ralf Selg, der auch Mitglied des Gemeinderates ist, einig. So solle verhindert werden, dass jetzt Arbeiten umgesetzt werden, die später Probleme machen. Deshalb präsentierte der Experte am Donnerstag auch die Pläne für die nötigen Anbauten.
Selg erläuterte, dass laut Feuerwehrbedarfsplan 39 Parkplätze für die Feuerwehrleute ausgewiesen werden müssten. Aktuell werde im Einsatzfall geparkt, wo Platz sei, was zu Gefährdungssituationen führen könnte. Der Architekt empfahl, den Parkplatz rechts vom Feuerwehrhaus anzulegen auf der sogenannten Hägewiese. Das Problem dabei sei, dass diese als Retentionsfläche bei Hochwasser diene. Damit diese nicht überschwemmt werde, müsse sie aufgeschüttet werden. Das bedeute aber, dass eine entsprechende Ausgleichsfläche angelegt werden müsse. Außerdem solle die Fahrzeughalle um zwei zusätzliche Boxen erweitert werden. „Hier werden künftig dann der Mannschaftswagen sowie die verschiedenen Anhänger, das Rettungsboot und das Notstromaggregat untergebracht“, verdeutlichte Selg.
Neuer Alarmgang
Im hinteren Bereich Richtung Donau soll das Gerätehaus auf der kompletten Länge einen Anbau erhalten. Hier könnten Umkleiden geschaffen werden, die nach Geschlechtern getrennt wären und eine sogenannte SchwarzWeiß-Trennung zwischen der Einsatzund der Privatkleidung der Feuerwehrleute ermöglichen würden. Hier solle auch ein sogenannter Alarmgang als Zugang direkt vom Parkplatz entstehen, so dass die Einsatzkräfte im Alarmfall nicht über die Garagenzufahrten und den Vordereingang zu ihrer Einsatzkleidung gelangen müssen, was Unfallrisiken berge, erklärte Ralf Selg.
Weil im Obergeschoss des Hauptgebäudes ein Seminarraum untergebracht ist, ist hier ein zweiter Fluchtweg notwendig. Um diesen möglichst unkompliziert über ein anleiterbares Fenster gewähren zu können, muss das bestehende Treppenhaus mit Brandschutztüren im Erd- und Obergeschoss ertüchtigt werden. „Die Fenster werden sowieso bei der energetischen Sanierung erneuert“, sagte der Architekt.
Die energetische Sanierung als erster Bauabschnitt soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Anschließend folgt der Um- und Anbau. Weil das Feuerwehrgerätehaus im Außenbereich und in einem FFH-Gebiet liegt, müssen in die Planung viele Träger öffentlicher Belange miteinbezogen werden. „Nach den Haushaltsberatungen ist aber klar, dass dafür frühestens im Jahr 2021 wieder Geld da ist“, betonte Bürgermeister Michael Lohner.
Bis Ende 2019 sollen der Bauantrag, die Kostenberechnung und die Vorschläge für die Bauabschnitte abgeschlossen sein. Die Budgetierung könne dann bei den Haushaltsplanungen 2020 erfolgen. Außerdem sollen eine Fachförderung und ein weiterer Ausgleichstockzuschuss beantragt werden.
Läuft alles nach Plan, könnten die Arbeiten zum Jahreswechsel 2020/21 vergeben werden, so dass ein möglicher zweiter Bauabschnitt 2021 umgesetzt werden könnte. Eine Kostenschätzung für den An- und Umbau konnte Selg zum aktuellen Planungszeitpunkt noch nicht abgeben.