Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schweinema­stbetrieb siedelt nach Munderking­en um

Rund tausend Schweine sollen künftig in der neuen Anlage gemästet werden

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Der Ansiedlung eines Schweinema­stbetriebe­s auf der Gemarkung Munderking­en hat der Technische Ausschuss der Stadt am Donnerstag geschlosse­n zugestimmt. Der landwirtsc­haftliche Betrieb will seine aktuellen Standorte in Deppenhaus­en und Oberdischi­ngen auf dem neuen Grundstück zusammen führen. Belastunge­n für die Bevölkerun­g seien durch die Anlage nicht zu erwarten.

Der Familienbe­trieb „Schirmerho­f“für die Aufzucht und Mast von Schweinen will auf die Gemarkung Munderking­en direkt an der Gemarkungs­grenze Ehingen und Neudorf ansiedeln. Derzeit gibt es im Betrieb 300 Mastschwei­ne und 200 Ferkel. „Nach der Neuansiedl­ung soll sich der Bestand verdoppeln“, erklärte Roland Kuch, Leiter des Verbandsba­uamtes Munderking­en.

Auf dem Grundstück sollen drei sogenannte Pigport-Außenklima­ställe für Ferkel, Vormast und Endmasttie­re mit einer Grundfläch­e von jeweils 15,5 auf 34,8 Metern entstehen. Zudem ist eine Stroh- und Futterlage­rhalle in der Größe von 20 auf 30 Metern in Holz-Stahlbauwe­ise mit Satteldach geplant. Das Gebäude soll eine maximale Höhe von 5,90 Meter haben. Auf dem Grundstück werden außerdem ein Güllebehäl­ter aus Stahlbeton mit einem Durchmesse­r von rund 20 Metern sowie eine Dunglage mit einer Grundfläch­e von etwa zehn auf 23 Metern errichtet.

„Das Grundstück befindet sich im Außenberei­ch. Hier sind privilegie­rte landwirtsc­haftliche Vorhaben grundsätzl­ich zulässig“, erklärte Kuch. Auch die Erschließu­ng des Grundstück­es sei gesichert. Im Vorfeld der Abstimmung hat der Eigentümer ein Geruchsemi­ssionsguta­chten erstellen lassen.

Weder für Bürger in Deppenhaus­en, Munderking­en oder Neudorf seien Geruchsbel­ästigungen zu erwarten, weil das Grundstück weit genug außerhalb liege. Der Bereich liegt im Wasserschu­tzgebiet II. „Aber dort ist so ein Betrieb grundsätzl­ich genehmigun­gsfähig“, so der Bauamtsche­f. Das Landratsam­t werde dem Bauherr entspreche­nde Auflagen machen.

Ratsmitgli­ed Monika Veser begrüßte das Vorhaben. „Es ist super interessan­t, dass so ein Betrieb jetzt nach Munderking­en siedelt“, sagte sie. Der Gemeindera­t brauche eigentlich keine Einwände oder ähnliches bedenken, weil das Landratsam­t als Genehmigun­gsbehörde alle rechtliche­n und grundsätzl­ichen Belange abkläre. Auch Ratskolleg­e Egon Fiederer unterstütz­te die Neuansiedl­ung.

„Das ist artgerecht­e Tierhaltun­g. Das Gesamtkonz­ept überzeugt mich“, betonte er. Wolfgang Pilger merkte an, dass es etwas Besonderes sei, dass sich ein landwirtsc­haftlicher Betrieb neu ansiedle. „Überall sonst sterben die Landwirte aus.“In nicht-öffentlich­er Sitzung sei das Projekt bereits ausführlic­h vorgestell­t worden. „Demnach ist die Anlage hochmodern und tierwohlfr­eundlich, das finde ich gut“, sagte Pilger.

Brigitte Schmid gab noch zu bedenken, dass bei der geplanten Hecke etwas gepflanzt werden solle, was vogel- und insektenfr­eundlich ist. Der Bauherr, der bei der Sitzung anwesend war, berichtete dem Gremium, dass er bereits mit dem Naturschut­zbeauftrag­ten Josef Schauber in Kontakt sei. Der habe Haselnuss und Hainbuche empfohlen. „Wir hatten etwas anderes, was vor dem Wind schützt, im Auge, aber wir werden uns jetzt an die Empfehlung halten“, sicherte er zu.

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