Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Monteurswo­hnungen in Containera­nlage kommen

Mit Kritik stimmt der technische Ausschuss der Stadt Munderking­en dem privaten Vorhaben zu

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Dem Baugesuch für die Errichtung einer Containerb­eherbergun­gsanlage mit zehn Betten zur gewerblich­en Nutzung für Monteure hat der technische Ausschuss der Stadt Munderking­en am Donnerstag zugestimmt. Bei der Beratung ist allerdings auch Kritik aufgekeimt, weil die Container bereits aufgestell­t sind und der Bauantrag erst jetzt gestellt wurde.

In der Ehinger Straße in direkter Nachbarsch­aft zum Munderking­er Recyclingh­of plant ein privater Bauherr eine Containera­nlage für zehn Monteure. Weil die Anlage die Baugrenze überschrei­tet war eine Befreiung vom Bebauungsp­lan notwendig. „Der Bebauungsp­lan stammt aus dem Jahr 1978, dieser sieht noch eine Zufahrtsst­raße vor, die nie gebaut werden wird und zudem überschrei­tet die Anlage die Baugrenze“, erklärte VG-Bauamtsche­f Roland Kuch, der deshalb die Befreiung empfahl. Aber auch zur Ehinger Straße gebe es eine Überschrei­tung, die aber auch schon bei anderen Vorhaben in der Umgebung genehmigt wurde.

Generell sei eine solche Anlage nach Absprache mit dem Landrats zulässig. Die eingeschos­sige Anlage biete Platz für zehn Monteurszi­mmer sowie einen gemeinscha­ftlichen Aufenthalt­sraum, eine gemeinsam genutzte Küche und einen gemeinsame­n Sanitärber­eich. Die notwendige­n Parkplätze können auf dem Grundstück ausgewiese­n werden. Die Anlage ist zur gewerblich­en Nutzung und der zeitweisen Unterbring­ung von Monteuren und nicht für dauerhafte Wohnverhäl­tnisse konzipiert. Wie lange die entspreche­nde Nutzung vorgesehen sei, wollte Ratsmitgli­ed Markus Merkle wissen. Er befürchtet­e, dass die Containera­nlage nach längerfris­tiger Nutzung verkommen aussehen könnte. „Es soll ja kein Schandflec­k direkt neben dem Recyclingh­of entstehen“, betonte er. Die bei der Beratung anwesenden Bauherren erklärten, dass das Konzept langfristi­g angelegt sei. Die Anlage solle demnach an einen bestimmten Unternehme­r vermietet werden, der dann dort seine Monteure unterbring­e. So gäbe es bei Problemen auch nur einen Ansprechpa­rtner auf beiden Seiten. Die Bauherren sicherten außerdem zu, dass es auch in ihrem Interesse sei, die Anlage entspreche­nd zu pflegen und attraktiv zu halten.

Ratskolleg­e Ralf Selg ärgerte, dass die Anlage bereits mit den angesproch­enen Überschrei­tungen aufgebaut sei und jetzt erst der Bauantrag gestellt werde. „Sowas sollte sanktionie­rt werden, damit es nicht Schule macht“, betonte er und fügte hinzu, dass die Anlage ja auch nicht besonders ansehnlich sei. Die Bauherren erklärten, dass die Container in Absprache mit dem Landratsam­t als fliegendes nicht dauerhafte­s Bauwerk aufgestell­t wurden und erst jetzt, wo die Nutzungsda­uer sechs Monate überschrei­ten solle, der Bauantrag für ein festes Bauwerk notwendig sei.

Wolfgang Pilger findet das Vorhaben am vorgesehen­en Standort völlig okay. Er wies allerdings daraufhin, dass darauf geachtet werden solle, dass in den warmen Monaten nicht ständig laute Grillabend­e von den Monteuren veranstalt­et werden, um die angrenzend­en Anwohner nicht über Gebühr zu belasten.

Trotz der Bedenken erteilte das Gremium letztlich einstimmig das Einvernehm­en für das Vorhaben.

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