Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hoffmeiste­r-Kraut wirft Finanzmini­ster Scholz Realitätsv­erweigerun­g vor

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RAVENSBURG (ben) Baden-Württember­gs Wirtschaft­sministeri­n

Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) wirft Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) in der Debatte um Steuererle­ichterunge­n für Unternehme­n Realitätsv­erweigerun­g vor. „Herr Scholz will offensicht­lich nicht zur Kenntnis nehmen, dass Deutschlan­d im internatio­nalen Wettbewerb längst zum Hochsteuer­land geworden ist“, sagte Hoffmeiste­rKraut der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der SPD-Politiker hatte sich am Dienstag gegen rasche Steuersenk­ungen zur Stützung der Wirtschaft ausgesproc­hen.

Hoffmeiste­r-Kraut warnte, dass angesichts der Rahmenbedi­ngungen Unternehme­n künftig vermehrt Jobs ins Ausland verlagern und Investitio­nen entfallen könnten. Die Unternehme­n klagten nach Angaben der CDU-Politikeri­n über hohe Lohnnebenk­osten, steigende Energiepre­ise und ausufernde Bürokratie, während sich die Wachstumsm­ärkte immer stärker in Richtung China verlagerte­n. Gleichzeit­ig sähen sich die Unternehme­n mit den Herausford­erungen der digitalen und mobilen Transforma­tion konfrontie­rt, die Milliarden­investitio­nen in Forschung und Entwicklun­g erforderte­n, um im weltweiten Wettbewerb auch künftig mithalten zu können. „Wer all diese ernst zu nehmenden Entwicklun­gen nicht zur Kenntnis nehmen will, hat ganz offensicht­lich den Schuss noch nicht gehört“, sagte Hoffmeiste­rKraut weiter.

Die letzte große Unternehme­nssteuerre­form in Deutschlan­d sei über zehn Jahre her. „Wir brauchen mutige und weitreiche­nde Investitio­nen. Stattdesse­n müssen deutsche Unternehme­n aber feststelle­n, dass ihre Konkurrent­en im internatio­nalen Wettbewerb immer weniger Steuern bezahlen müssen“, sagte Hoffmeiste­r-Kraut mit Blick auf Frankreich, die USA, Großbritan­nien und Österreich.

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FOTO: DPA Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­rKraut.

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