Audi setzt auf Elektro und kündigt TT-Ende an
Konzernchef Bram Schot kündigt Einsparungen in Milliardenhöhe und Modelloffensive an
●
NECKARSULM (dpa) - Audi-Chef Bram Schot will die VW-Tochter vom Nachzügler zum Spitzenreiter bei Elektroautos machen. Nächstes Jahr wolle Audi 16 Hybrid- und Elektromodelle anbieten und ab 2025 jedes Jahr eine Million Elektroautos verkaufen, sagte Schot am Donnerstag auf der Hauptversammlung der VW-Tochter in Neckarsulm. Um den Umbau zu finanzieren und zugleich auch noch viel profitabler zu werden, müsse Audi aber konsequent sparen und Ballast abwerfen. „Es gibt keine Tabus“, stellte Schot klar und erklärte die Sportwagen Audi TT und Audi R8 zu Auslaufmodellen.
Das Unternehmen müsse 15 Milliarden Euro einsparen, um bis Ende 2023 rund 14 Milliarden Euro in Elektroautos, Digitalisierung und autonomes Fahren investieren zu können. „Zum Fokussieren gehört auch das Weglassen. Den Audi TT zum Beispiel“und „zum Beispiel den Sportwagen R8“, sagte Schot. „Wir durchkämmen unser Portfolio“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Audi tanze heute immer noch auf zu vielen Hochzeiten.
Um von der Komfort- wieder mehr in die Gewinnzone zu kommen, verlange Audi auch den 90 000 Mitarbeitern mehr ab, sagte Finanzvorstand Alexander Seitz. „Beim Personal prüfen wir den Ersatzbedarf, wenn Stellen frei werden.“Die Arbeitsteilung zwischen den Werken und die Auslastung in den Werken würden optimiert, die Nachtschicht im Stammwerk Ingolstadt sei schon gestrichen, außertarifliche Leistungen müssten zukunftsgerichtet aufgestellt werden.
Ziel: 21 Prozent Kapitalrendite
„Eine Kapitalrendite von zehn Prozent reicht nicht.“Der Vorstand strebe jetzt mittelfristig „mehr als 21 Prozent“an, betonte Seitz. Die Rendite eines Elektroautos könne zwar noch nicht mit der eines Benzin- oder Dieselautos mithalten. Aber die EU-Vorschriften verteuerten Verbrenner bald, und steigende Stückzahlen und technischer Fortschritt machten Elektroautos bald günstiger.