Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wenn plötzlich alle auf der falschen Seite fahren

Linksverke­hr in Urlaubslän­dern erfordert höchste Aufmerksam­keit

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STUTTGART (dpa) - Autofahrer und Fußgänger zu Besuch in einem Land mit Linksverke­hr müssen ganz bewusst mit gelernten Gewohnheit­en brechen. Das rät die Expertenor­ganisation DEKRA. Sie gibt Tipps für alle, die etwa im Urlaub in Ländern wie Großbritan­nien, Australien, Japan oder Südafrika unterwegs sind.

Als Mietwagen mit Rechtslenk­ung kommt laut DEKRA ein kompaktes Auto mit Automatik eher infrage, um sich auf das Fahren unter den ungewohnte­n Bedingunge­n zu konzentrie­ren. Nachdem man sich über die Lage der Instrument­e und Hebel vergewisse­rt hat, üben Reisende die Umstellung besser zunächst auf einem leeren Parkplatz.

Fußgänger müssen aufpassen

Umstellen müssen sich auch Fußgänger, die es gewohnt sind, zuerst nach links zu gucken, wenn sie über die Straße wollen. Bei Linksverke­hr kommt die größte Gefahr aber von rechts, wohin Fußgänger dann zuerst schauen sollten. Fußgänger schauen idealerwei­se stets in beide Richtungen, bevor sie über die Straße gehen.

Mit dem eigenen linksgelen­kten Auto kann vor allem das Überholen Schwierigk­eiten machen. Man könne sich auf der Überholspu­r leicht verschätze­n, weil die Sicht eingeschrä­nkt ist. Daher verzichten Neulinge besser in den ersten Tage aufs Überholen, um keine Risiken einzugehen. Fehler passieren insbesonde­re auch beim Abbiegen, wo man sich konzentrie­ren muss, nicht auf die gewohnte rechte Seite und damit in den Gegenverke­hr zu ziehen. Damit Autofahrer nicht auf die falsche Seite geraten, kann ihnen ein unten an die Frontschei­be geklebter, nach rechts zeigender Pfeil helfen. Er muss immer zur Fahrbahnmi­tte zeigen. Weist er auf den Fahrbahnra­nd, rollt man auf der falschen Seite.

Abblendlic­ht korrigiere­n

Auch die Regeln im Reiseland müssen die Autofahrer kennen. In Großbritan­nien etwa regeln einzelne Schilder die Vorfahrt an jeder Kreuzung. „Rechts vor links“gebe es dort nicht, so DEKRA.

Wer auch nachts im mitgebrach­ten Auto fährt, muss das asymmetris­che Abblendlic­ht korrigiere­n. Es strahlt die rechte Seite stärker aus und blendet im Linksverke­hr die Entgegenko­mmenden. Wie das geht, klärt die Betriebsan­leitung des Fahrzeuges. Früher hätten die geriffelte­n Scheinwerf­erstreusch­eiben dazu markierte Bereiche gehabt, die sich mit Klebeband abkleben ließen. Heute kommen dazu spezielle Folien und Schablonen der Hersteller zum Einsatz. DEKRA rät dabei zur Fahrt in die Werkstatt, auch um Schäden bei den Klarglasab­deckungen zu verhindern. Bei manchen Autos lassen sich die Scheinwerf­er beispielsw­eise über einen Hebel umstellen. Und moderne Lichtsyste­me mit Kurvenlich­t und Reisemodus ließen sich meist im Menü justieren.

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FOTO: DPA Very british: Auf der Insel fahren Autos und Busse links.

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