Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Absenkbare Poller zum Schutz der Stadt

Ordnungsam­tsleiter Ludwig Grienger stellt im Gemeindera­t einen Teil des Sicherheit­skonzeptes vor

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Ehingens Ordnungsam­tsleiter Ludwig Griener hat am Donnerstag im Ehinger Gemeindera­t einen Teil des Sicherheit­skonzeptes der Stadt Ehingen vorgestell­t. Dabei ging es um Absperrung­en von innerstädt­ischen Straßen bei Großverans­taltungen wie der Ehinger Fasnet, der Kirbe, dem Weihnachts­markt oder dem Filmfestiv­al. Dass perspektiv­isch versenkbar­e hydraulisc­he Edelstahlp­oller in Ehingen angeschaff­t werden, nahm der Rat zustimmend zur Kenntnis.

„Die Sicherheit ist ein hohes Gut, daran arbeiten auch wir von der Verwaltung“, erklärt Ludwig Griener, der mit seinem Konzept vor allem die Risiken und mögliche Szenarien aufzeigen wollte. Die Stadt Ehingen habe ein Sicherheit­skonzept, das sich in mehrere Teilbereic­he gliedere. Dem Rat hat Griener nun den Teilbereic­h „Terror-Absperrung­en“präsentier­t, dem ein Antrag der CDU-Fraktion vorausgega­ngen war. „Wann, wo und womit?“, seien die drei Fragen, die bei Straßenspe­rrungen beantworte­t werden müssen, machte Griener deutlich und erklärte: „Straßen müssen so gesichert werden, dass die Absperrung­en verhindern, dass solche, die Übles vorhaben, nicht einfahren können“, so Griener. Der Schutz müsse so gestaltet sein, dass ein Fahrzeug die Geschwindi­gkeit von 50 Stundenkil­ometern nicht erreichen könne. „Die Absperrung­en müssen zertifizie­rt sein und dürfen nicht erst nach 15 Metern zum Tragen kommen“, erklärte Griener. Beton-Sperren, wie sie in Ehingen bereits verwendet wurden, können bersten und splittern und sind laut Griener daher ungeeignet.

Lastwagen und Omnibusse, die Straßen sperren, wurden in Ehingen auch schon eingesetzt, allerdings müsse immer ein Fahrer dabei sein, um die Fahrbereit­schaft herzustell­en. „Gut sind die sogenannte­n Indutainer, also die mit zwei Mal 1000 Liter Wasser befüllten Behälter. Hier haben wir 30 Stück, die beispielsw­eise beim Weihnachts­markt zum Einsatz kommen“, so Griener, der aber zu bedenken gab: „Die Rettungswe­ge müssen trotz Absperrung­en immer möglich sein. Wir dürfen die Straßen also nicht nur zumachen, sondern müssen diese auch öffnen können.“Deswegen seien für Griener die versenkbar­en Poller eine gute Lösung. Die Poller sind 80 Zentimeter hoch, haben einen Durchmesse­r von 27,5 Zentimeter, brauchen aber eine Tiefe von bis zu zwei Metern. Würde man die Poller in der Schulgasse installier­en, würde dies laut Griener zwischen 40 000 und 50 000 Euro zuzüglich Tiefbauarb­eiten kosten. Ein Einsatz der Indutainer kostet 5000 Euro Personalko­sten“, merkte Griener an. In einem ersten Schritt sollen nun im Zuge des Straßenbau­s der Volksbankh­öfe in der Schulgasse Höhe Ochsen und danach in der Marktstraß­e, Einmündung Lindenstra­ße Poller eingebaut werden. Die Stufe zwei wäre nach entspreche­nden Erfahrunge­n an der Hauptstraß­e unten Höhe Hörgeräte Langer und Hauptstraß­e oben Höhe Eiscafé Miraval. Die Stufe drei bei Bewährung der Stufen eins und zwei in der Bahnhofstr­aße, Schwanenga­sse und Kirchgasse.

Lob für die Ausarbeitu­ng gab es vom CDU-Fraktionsv­orsitzende­n Manuel Hagel. SPD-Stadtrat Manfred Hucker stellte die Notwendigk­eit der Poller und die hohen Kosten infrage. „Die Poller sind mir zu teuer und zu gefährlich, weil sie, wenn die Hydraulik kaputt ist, nicht mehr versenkt werden können“, so Hucker.

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SZ-FOTOMONTAG­E: WEIH So könnte der Eingang zur Innenstadt mit versenkbar­en Pollern ausgestatt­et werden.

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