Absenkbare Poller zum Schutz der Stadt
Ordnungsamtsleiter Ludwig Grienger stellt im Gemeinderat einen Teil des Sicherheitskonzeptes vor
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EHINGEN - Ehingens Ordnungsamtsleiter Ludwig Griener hat am Donnerstag im Ehinger Gemeinderat einen Teil des Sicherheitskonzeptes der Stadt Ehingen vorgestellt. Dabei ging es um Absperrungen von innerstädtischen Straßen bei Großveranstaltungen wie der Ehinger Fasnet, der Kirbe, dem Weihnachtsmarkt oder dem Filmfestival. Dass perspektivisch versenkbare hydraulische Edelstahlpoller in Ehingen angeschafft werden, nahm der Rat zustimmend zur Kenntnis.
„Die Sicherheit ist ein hohes Gut, daran arbeiten auch wir von der Verwaltung“, erklärt Ludwig Griener, der mit seinem Konzept vor allem die Risiken und mögliche Szenarien aufzeigen wollte. Die Stadt Ehingen habe ein Sicherheitskonzept, das sich in mehrere Teilbereiche gliedere. Dem Rat hat Griener nun den Teilbereich „Terror-Absperrungen“präsentiert, dem ein Antrag der CDU-Fraktion vorausgegangen war. „Wann, wo und womit?“, seien die drei Fragen, die bei Straßensperrungen beantwortet werden müssen, machte Griener deutlich und erklärte: „Straßen müssen so gesichert werden, dass die Absperrungen verhindern, dass solche, die Übles vorhaben, nicht einfahren können“, so Griener. Der Schutz müsse so gestaltet sein, dass ein Fahrzeug die Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern nicht erreichen könne. „Die Absperrungen müssen zertifiziert sein und dürfen nicht erst nach 15 Metern zum Tragen kommen“, erklärte Griener. Beton-Sperren, wie sie in Ehingen bereits verwendet wurden, können bersten und splittern und sind laut Griener daher ungeeignet.
Lastwagen und Omnibusse, die Straßen sperren, wurden in Ehingen auch schon eingesetzt, allerdings müsse immer ein Fahrer dabei sein, um die Fahrbereitschaft herzustellen. „Gut sind die sogenannten Indutainer, also die mit zwei Mal 1000 Liter Wasser befüllten Behälter. Hier haben wir 30 Stück, die beispielsweise beim Weihnachtsmarkt zum Einsatz kommen“, so Griener, der aber zu bedenken gab: „Die Rettungswege müssen trotz Absperrungen immer möglich sein. Wir dürfen die Straßen also nicht nur zumachen, sondern müssen diese auch öffnen können.“Deswegen seien für Griener die versenkbaren Poller eine gute Lösung. Die Poller sind 80 Zentimeter hoch, haben einen Durchmesser von 27,5 Zentimeter, brauchen aber eine Tiefe von bis zu zwei Metern. Würde man die Poller in der Schulgasse installieren, würde dies laut Griener zwischen 40 000 und 50 000 Euro zuzüglich Tiefbauarbeiten kosten. Ein Einsatz der Indutainer kostet 5000 Euro Personalkosten“, merkte Griener an. In einem ersten Schritt sollen nun im Zuge des Straßenbaus der Volksbankhöfe in der Schulgasse Höhe Ochsen und danach in der Marktstraße, Einmündung Lindenstraße Poller eingebaut werden. Die Stufe zwei wäre nach entsprechenden Erfahrungen an der Hauptstraße unten Höhe Hörgeräte Langer und Hauptstraße oben Höhe Eiscafé Miraval. Die Stufe drei bei Bewährung der Stufen eins und zwei in der Bahnhofstraße, Schwanengasse und Kirchgasse.
Lob für die Ausarbeitung gab es vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Manuel Hagel. SPD-Stadtrat Manfred Hucker stellte die Notwendigkeit der Poller und die hohen Kosten infrage. „Die Poller sind mir zu teuer und zu gefährlich, weil sie, wenn die Hydraulik kaputt ist, nicht mehr versenkt werden können“, so Hucker.