Chöre begeistern ihr Publikum
Chorserenade wurde wegen des Wetters vom Franziskanerkloster in die Lindenhalle verlegt
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EHINGEN - Aufgrund der kühlen Temperaturen konnte die beliebte Chorserenade im Rahmen des Musiksommers Ehingen am Mittwoch nicht unter freiem Himmel auf dem Gelände des Franziskanerklosters stattfinden. In der gut besuchten Lindenhalle brillierten Cantus Firmus und der Liederkranz Kirchen. Sie trafen auf drei Chöre, bei denen die Freude am Singen im Vordergrund stand. Virtuos ließ das Bläserquintett Brass 5 vor und nach jedem Chor instrumental niveauvolle Blasmusik erklingen.
Das Bläserquintett Brass 5 der Stadtkapelle eröffnete die Chorserenade, die aufgrund der Wetterprognosen zwei Tage zuvor in den großen Saal der Lindenhalle verlegt wurde. Ihre Zwischenmusik erklang zur Freude des Publikums auch nach jedem der Chöre, „Auf der schwäbsche Eisebahne“oder der „Colonel Bogey March“, den viele aus der TV-Werbung mit dem Text „Komm doch mit auf den Underberg“her kennen. Die Schmieko-Kids, der inklusive Schulchor der Schmiechtalschule und der Grundschule im Alten Konvikt unter der Leitung von Silke Schwesig am Keyboard eröffnete den gesanglichen Teil des Abends. Die Kinder hatten die Lieder selbst herausgesucht, „Sing, Sing, Sing“von Friedemann Wutzler war fröhlich arrangiert, und mit vielen Bewegungen der Kinder in Szene gesetzt. „We are the World“von Michael Jackson und Lionel Richie erklang in der deutschen Version „Was wäre die Welt denn ohne Kinder, wir sind die Hoffnung auf die Zukunft dieser Welt“. Das Publikum wurde im zweiten Teil zum Mitsingen und Mitmachen animiert, anhand einiger erläuterter Elemente der Gebärdensprache. Bei „Hand in Hand“hieß es „Jedes Kind hat das Recht auf Gesundheit, elterliche Fürsorge, Bildung, Meinungsfreiheit, Spiel & Freizeit, Schutz vor Misshandlung, Schutz vor Krieg...“
Wenn alle gemeinsam singen, schlagen die Herzen im gleichen Takt. Die Freude am Singen war diesem Chor besonders anzumerken, aber auch dem Unter/- und Oberstufenchor der Realschule Ehingen unter Leitung von Daniel Hink. Begleitet von Roswitha Moll am Klavier erklang das ruhige „Beauty and the Beast“, das von Katja Ebstein bekannt gemachte „Wunder gibt es immer wieder“und das Wiegenlied „Abend wird es wieder“von Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Christian Heinrich Rink.
Das Tabalugalied „Ich wollte nie erwachsen sein“von Peter Maffay wählte der Werkstattchor des Heggbacher Werkstattverbundes unter der Leitung von Gitarrist Heinz Schlumberger als Einstiegstitel. Den Freunden der Chorserenade bekannt war das „Ehinger Heimatlied“von Benedikt Welser und Bruno Zeller. „Nur du“folgte der Melodie von „El Condor Pasa“aus Südamerika. Mit dem heiteren Lied „D’Frau will ens Städtele gau“aus dem Allgäu verabschiedete sich dieser Chor in die Pause.
Hiernach setzte der Liederkranz Kirchen unter Alexander Lotz Akzente beim liebevollen „Tum-Balalayka“, einem russisch-jüdischen Volkslied, bei der „Serenade“und bei „Träume von Sorrent“. Absoluter Höhepunkt des Abends waren die wunderschönen Stimmen von Cantus Firmus unter der Leitung von Rolf Ströbele. Der Meister verstand es, aus den Sängern alles herauszuholen, was das Herz der Zuhörer auf Anhieb eroberte. Der Frühling zog ein bei „Der Himmel lacht“. „Mein kleiner grüner Kaktus“von den Comedian Harmonists ist ein Paradestück erstklassigen Chorgesangs, und wurde vorzüglich in Szene gesetzt. Der zweite Bass sang die Melodie beim lustigen „Der kleine Teddybär“, wo ein Mann neidisch auf den Bären ist, der im Bett seiner Angebeteten noch die erste Geige spielt. Das irische Volkslied „Londonderry Air“zur Melodie von „Danny Boy“verband Melancholie mit Freude und Zuversicht, Karl-Heinz Menz sang die wunderbare Solostimme. Das Bläserquintett Brass 5 setzte instrumental den kraftvollen Schlusspunkt.