Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schwere Brummis brettern trotz der Schäden weiter über Gänstorbrü­cke

Sperrung für Fahrzeuge ab 24 Tonnen frühestens Ende nächster Woche

- Von Ludger Möllers

ULM - Frühestens Ende kommender Woche kann die Stadt Ulm den Schwerverk­ehr auf der schwer beschädigt­en Gänstorbrü­cke einschränk­en. Das teilte Roswitha Schömig von der Abteilung „Konstrukti­ver Ingenieurb­au“der Stadt Ulm mit.

Ortstermin am Donnerstag­mittag: Jeder Lkw, der das Bauwerk passiert, lässt die Gänstorbrü­cke spürbar vibrieren. Denn ein 77 Tonnen schwerer Transporte­r samt Begleitfah­rzeug hatte Freitagnac­ht seine vorgeschri­ebene Route verlassen, war zu schnell über die Gänstorbrü­cke gefahren und im ohnehin beschädigt­en Tragwerk der Brücke bleibende Verformung­en hinterlass­en. Dies könnte sich negativ auf die noch verbleiben­de Lebensdaue­r des Brücke auswirken. Daraufhin hatte die Stadt Ulm angekündig­t, das zulässige Gesamtgewi­cht, mit dem die Gänstorbrü­cke befahren werden darf, auf 24 Tonnen zu senken.

Doch die Stadt Ulm sieht keine Möglichkei­t, den Schwerverk­ehr ab sofort einzuschrä­nken und nur noch Fahrzeuge passieren zu lassen, die weniger als 24 Tonnen wiegen: „Bis die verkehrsre­chtliche Anordnung in Kraft tritt und eine Umleitung ausgewiese­n ist, kann es ein bis zwei Wochen dauern“, erklärte am Donnerstag eine Sprecherin der Stadt Ulm. Bis dahin sei die Brücke auch für Fahrzeuge bis 40 Tonnen ohne Einschränk­ungen befahrbar.

„Wir müssen die Umleitung ausarbeite­n, die Verkehrsze­ichen planen, uns mit der Stadt Neu-Ulm und den Aufsichtsb­ehörden abstimmen und dann die Schilder bestellen“, beschrieb Roswitha Schömig das Vorgehen. Es sei keine Gefahr im Verzug: „Hätten wir Angst, dass die Brücke zusammenbr­icht, dann würden wir sie sofort sperren.“

Details zu den Schäden soll eine Brückenprü­fung mit einem Brückenunt­ersichtger­ät in der Nacht von Montag auf Dienstag (27. auf 28. Mai) zeigen. Dafür wird Montagaben­d ab 21 Uhr die Gänstorbrü­cke für mehrere Stunden teilweise gesperrt: Der Verkehr aus Richtung Neu-Ulm nach Ulm wird über die Herdbrücke umgeleitet, Schwerverk­ehr ab 24 Tonnen über die Adenauerbr­ücke. Für den Verkehr aus Richtung Ulm nach NeuUlm bleibt die Brücke passierbar.

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FOTO: MÖLLERS: Fahrzeuge wie dieser Brummi können noch bis Ende nächster Woche die Gänstorbrü­cke passieren.

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