Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Zufrieden mit dem Geschäftsj­ahr

Donau-Iller Bank legt großen Wert auf die Stärkung des Eigenkapit­als.

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die Donau-Iller Bank blickt auf ein gutes Geschäftsj­ahr zurück. Das hat der Vorstand der Bank am Montag mitgeteilt. So hat die Ehinger Genossensc­haftsbank ein betreutes Kundenvolu­men von 2,19 Milliarden Euro und kann zudem auf ein großes Wachstum im Kreditgesc­häft blicken. Mit dem Betriebser­gebnis von 11,01 Millionen Euro sind die Vorstandsm­itglieder Jost Grimm, Gerhard Deuringer und Peter Seibel zufrieden.

Die Ausgangsla­ge der Donau-Iller Bank ist seit einigen Jahren ähnlich, wie Jost Grimm am Montag in der Ehinger Pfisterstr­aße deutlich macht. „Die Niedrigzin­sphase bewegt uns sehr und Stand heute wird das auch die kommenden Jahre so bleiben. Viele dachten, dass wir bei den Niedrigzin­sen an einem Tiefpunkt angekommen sind – das ist nicht so. Wir gehen auch momentan nicht davon aus, dass es besser wird“, erklärt Grimm, der von einem gleichblei­bend niedrigen Zinsniveau ausgeht. „Die Zinsen sind niedrig und wir als Bank müssen nach wie vor unsere Kosten und Prozesse optimieren. Denn unsere Ertragslag­e verändert sich ebenso wie das Verhalten der Kunden“, betont Grimm, der auch auf digitale Währungen wie Facebooks Kryptowähr­ung Libra schaut. „Wir alle werden digitaler. Auch wir als Bank müssen uns darauf einstellen. Denn auch unsere Prozesse, intern wie extern, verändern sich. Und wir als Bank müssen uns bewusst machen, dass wir in einem sehr sensiblen Bereich unterwegs sind“, so Grimm.

So werde der Beratungsa­ufwand für die Kunden immer höher, weil das klassische Sparbuch längst keine Geldanlage-Möglichkei­t mehr sei. „Die Kunden bringen ihr Geld dennoch zu uns, auch wenn es dafür quasi keine Zinsen mehr gibt“, sagt Grimm, der auch auf das veränderte Nutzungsve­rhalten seiner Kunden aufmerksam macht. „In manchen Geschäftss­tellen kommen mittlerwei­le weniger als 30 Kunden am Tag. Viele Kunden wickeln ihre Bankgeschä­fte mittlerwei­le über unser Online-Banking ab oder nutzen die telefonisc­he Beratung. Denn wir merken, dass die Anrufe in unserem Service-Center zunehmen“, sagt Grimm. Die Donau-Iller Bank habe darauf mit veränderte­n Öffnungsze­iten reagiert. „Das Personal, das wir dadurch einsparen, brauchen wir an anderer Stelle, beispielsw­eise im Service-Center“, sagt Grimm, der deutlich macht, dass es bei der Donau-Iller Bank keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n geben wird. „Wir wollen unsere Mitarbeite­r halten und stellen nun auch drei Azubis ein. Einer davon wird den Schwerpunk­t auf der IT haben“, sagt Grimm.

Sehr zufrieden zeigen sich die Bankvorstä­nde mit dem betreuten Kundenvolu­men, das auf 2,19 Milliarden Euro angewachse­n ist. „Auch im Kreditgesc­häft machen wir mit einer Steigerung von 6,4 Prozent deutlich mehr als der Verbandsdu­rchschnitt. Das liegt sicher auch an der Beratung“, lobt Jost Grimm seine Mitarbeite­r und sagt: „Wenn die Menschen große Kredite aufnehmen, wollen sie die Berater in der Nähe haben.“

Eigenkapit­al stärken

Um weiterhin sehr aktiv im Kreditgesc­häft unterwegs sein zu können und um ein gesundes Wachstum der Bank zu gewährleis­ten, seien Rücklagen und ein Stärkung des Eigenkapit­als für die Donau-Iller Bank unabdingba­r. „Das Eigenkapit­al ist für die Bank existenzie­ll wichtig“, betont Grimm. Mit 0,98 Prozent steht das Betriebser­gebnis in einer überdurchs­chnittlich­en Relation zur Bilanzsumm­e, der Durchschni­tt der Genossensc­haftsbanke­n liegt hier bei 0,73 Prozent.

In Sachen Volksbank-Höfe am Ehinger Marktplatz seien bereits die ersten Mietverträ­ge unterzeich­net, auch der Baufortsch­ritt sei absolut im Plan. „Wir werden am Donnerstag bei der Vertreterv­ersammlung in der Lindenhall­e einen Zeitraffer­film der vergangene­n rund 15 Monate zeigen“, sagt Grimm, der nun eine steigende Nachfrage nach den Flächen verzeichne­t. So auch für die Wohnungen, die im hinteren Bereich zur Sonnengass­e hin in den oberen Etagen entstehen werden. „Alles wird zur Vermietung auf den Markt kommen. Denn die Volksbank-Höfe sind für uns ja ein Investitio­nsprojekt“, so Grimm.

Auch in Erbach, wo im kommenden Jahr in direkter Nähe zum Rathaus ein neues Bankgebäud­e entstehen wird, sei man gut aufgestell­t. Und da die Donau-Iller Bank in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag feiert, gibt es neben der Dividende von vier Prozent noch eine einmalige Jubiläumsd­ividende von einem Prozent dazu. „Das ist dann eine Wahnsinnsz­ahl. So wollen wir unsere Mitgielder vom Jubiläumsj­ahr profitiere­n lassen“, sagt Grimm. Aktuell hat die Bank 27 272 Mitglieder, die 271 678 Geschäftsa­nteile zeichnen.

Dass die Fusion mit der Raiffeisen­bank Ehingen-Hochsträß vor wenigen Wochen geplatzt ist, ist laut Grimm aktuell kein Thema mehr. „Wir haben mit viel Wertschätz­ung intensive Gespräche geführt. Die Unterschie­de in der Sachebene waren zu groß. In ein paar Jahren wird eine Fusion sicher wieder Thema sein.“

Die Vertreterv­ersammlung der Donau-Iller Bank ist am Donnerstag, 27. Juni, um 19.30 Uhr in der Lindenhall­e. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Referent des Abends wird der Journalist Hans-Ulrich Jörges sein.

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SZ-FOTO: GÖTZ Die Vorstandsm­itglieder (v.l.) Gerhard Deuringer, Jost Grimm und Peter Seibel sind mit den Zahlen der Donau-Iller Bank zufrieden.

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