Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Alb-Donau-Kreis bereitet sich auf neues Abfallwirt­schaftskon­zept vor

Bisher gibt es verschiede­ne Konzepte in den 55 Gemeinden des Kreises – Bis 2023 muss eine Lösung für den Landkreis gefunden werden

- Von Dominik Prandl

REGION - Der Umweltauss­chuss des Kreistags ist am Montag darüber informiert worden, wie die Neuorganis­ation der Abfallwirt­schaft im AlbDonau-Kreis in den kommenden Jahren vorbereite­t werden soll. Neben den Kreistagsm­itgliedern sind dabei auch die 55 Städte und Gemeinden fest eingebunde­n.

Im Oktober vergangene­n Jahres hat der Kreistag beschlosse­n, dass der Landkreis die Abfallwirt­schaft ab dem Jahr 2023 selbst in die Hand nehmen wird. Bisher gibt es unterschie­dliche Entsorgung­skonzepte und -gebühren in den 55 Kreisgemei­nden. Die Umstellung ist daher ein großes Projekt. Das künftige Konzept soll auf eine breite Basis gestellt werden.

„Müll bewegt. Das Thema betrifft jeden Bürger und hat eine hohe Relevanz“, erklärte Landrat Heiner Scheffold in der Sitzung am Montag. Die Ziele für das zukünftige Entsorgung­skonzept sind bereits klar: Es soll bürgernah sein, deshalb soll es unter anderem weiter ortsnahe Entsorgung­sangebote geben. Doch auch hier müssen Entscheidu­ngen getroffen werden. Laut Fachdienst­leiterin Ulrike Gläser gibt es nämlich im Raum Ehingen-Munderking­en weniger Wertstoffh­öfe als im Rest des Landkreise­s. Entschiede­n werde müsse also, welche Entfernung­en zumutbar sind.

Die Abfallwirt­schaft soll zudem mittelstan­dsfreundli­ch sein, dementspre­chend sollen die öffentlich­en Ausschreib­ungen gestaltet werden. Ein Konflikt dieser ersten beiden Ziele ergibt sich allerdings mit einem dritten: Die Abfallents­orgung soll kostengüns­tig und bezahlbar sein. Außerdem wird es in Zukunft auch neue Angebote geben, Stichwort BioTonne. Aufgrund der bisher sehr großen Gebührensp­anne in den einzelnen Gemeinden ist klar, dass es nicht für alle Haushalte im Alb-DonauKreis günstiger und besser werden kann, teilt die Verwaltung mit.

Aktuell erfolgt eine Ist-Analyse durch die Kreisverwa­ltung, die bis August beendet sein soll. Bis zum August nächsten Jahres wird es dann eine Gebührenpr­ognose geben. Derweil werden verschiede­ne Projektgru­ppen eingericht­et, die sich mit verschiede­nen Themenbere­ichen beschäftig­en. Die Themen werden sein: Müllabfuhr, Bio- und Gartenabfä­lle, Wertstoffe­ntsorgung und Organisati­on, worunter die Zusammenar­beit mit den Gemeinden und die Öffentlich­keitsarbei­t fällt. Die Gruppen bestehen aus Vertretern der Kreisverwa­ltung und aus Vertretern der Gemeinden.

Daneben gibt es eine Steuerungs­gruppe, die aus Mitglieder­n des Kreistags besteht. Sie wird die Arbeit der Projektgru­ppen bewerten und Schwerpunk­te für die weitere Arbeit setzen. Zudem will der Kreis auch auf externe Beratung, etwa was rechtliche Fragen betrifft, nicht verzichten.

Die Arbeit der Projekt- und Steuerungs­gruppen soll nach der ersten Sitzung des neu gewählten Kreistags starten. Die öffentlich­en Ausschreib­ungen der notwendige­n Leistungen sollen im Jahr 2021 erfolgen. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am Montag beschlosse­n, das Projekt wie dargestell­t umzusetzen.

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FOTO: DPA „Müll bewegt“, sagt Landrat Heiner Scheffold.

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