Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Glückliche Sieger bei der Talentpara­de

Jury und Publikum sind sich bei den Musikertag­en in Emerkingen einig

- Von Friedrich Hog

EMERKINGEN - Die Talentpara­de der Berg Brauerei im Festzelt hat am Sonntag der Musikverei­n Frohsinn Reutlingen­dorf für sich entschiede­n. Das Entertainm­ent der 60 Musikanten war so gut, dass die solide Leistung des Musikverei­ns Attenweile­r und auch die musikalisc­hen Feinheiten und Einlagen des MV Wilsingen nicht ausgereich­t haben, um beim Publikum oder bei der Jury zu punkten. Am Ende waren sich alle einig, Reutlingen­dorf erhält den Wanderpoka­l.

Als Moderator für den Talentwett­bewerb konnte Stefan Reisacher gewonnen werden, Frontmann der PommFritz. Eine halbe Stunde vor Beginn des Wettbewerb­s spielte er Glücksfee, und legte durch Ziehung die Reihenfolg­e der Musikkapel­len fest. Um 17 Uhr durfte der MV Attenweile­r starten, 55 Minuten standen jeder Kapelle zur Verfügung. Stefan Reisacher begrüßte die Jury, bestehend aus Heinz Seiffert, Bundestags­abgeordnet­er a.D. und Landrat a.D., Reiner Mäder, Dirigent der letztjähri­gen Siegerkape­lle aus Allmending­en sowie Oliver Doneck, Dirigent der Musikkapel­le Emerkingen. Weiter begrüßte er Bürgermeis­ter Paul Burger und Matthias Dolpp, Vorsitzend­er des Kreisverba­nds.

Der Musikverei­n Attenweile­r unter Dirigent Richard Bösch spielt gerne bei Hochzeiten, den Schwung des am Vorabend von der Braut gewünschte­n Queen-Klassikers „Crazy little thing called love“brachte die Kapelle mit Leichtigke­it auf die Bühne, und auch das Freibier schlug positiv auf die Stimmung durch. „Von den zehn Litern, die wir auf die Bühne bekommen, wollen wir etwas abgeben, und öffnen daher ein 20-LiterFass für Euch, ohne dass dies als Bestechung­sversuch missversta­nden werden darf“, so das Argument. Die „Böhmische Liebe“überzeugte alle Liebespaar­e, beim „Posaunen Express“, bei dem vier Bläser in Front standen, wurde aus einem Regionalex­press ein ICE. Von „Bodensee Polka“bis „Tage wie diese“von den Toten Hosen reichte das Repertoire, und Stefan Reisacher meinte, „das wird nicht einfach für die nachfolgen­den Kapellen“.

Mit rund 30 Musikern wirkte die Kapelle des MV Wilsingen von der Zwiefalter Alb deutlich kleiner. 1922 wurde sie gegründet, Dirigent Rainer Molinari aus Tübingen erwies sich als Vollprofi. Jürgen durfte „Musikanten unter Freunden“singen, die böhmisch-mährische Blasmusik war hier in besten Händen. Musikalisc­he Feinheiten überzeugte­n, Marius am Flügelhorn glänzte bei „My dream“. Wolle und Roland sangen „Baritone in der Nacht“, Roland dann noch „Hey Jude“von den Beatles. Bei den Polkas zum Schluss liefen vier Zimmermänn­er ein, und sorgten für Stimmung und eine Zugabe, bei der vier Musiker sich ins Publikum mischten.

Mit ihren 60 Musikanten füllte der Musikverei­n „Frohsinn“unter dem scheidende­n Dirigenten Bernd Ebe komplett die Bühne. Trompeter Matthias Dolpp und Schlagzeug­er Felix Schrodi erwiesen sich barfuß als wirkungsvo­lles Gesangsduo. Mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“setzte die Kapelle gleich zu Beginn ein Zeichen, und von da an klappte alles wie am Schnürchen. Sie hatten ihr Publikum in jeder Phase voll im Griff, lieferten zahlreiche Einlagen, viele Stücke von Peter Leitner von „Die Fegerlände­r“, und als Willi Schrodi Schmetterl­inge ins Publikum schoss, war kein Halten mehr. Das Lied vom Süderhof erreichte die Herzen und „Dorfkind“mit Elena und Matthias zündete. „Wenn der Maibaum wieder am Dorfplatz steht“von VoxxClub war der Renner, ebenso wie die „Schwarzwal­d Marie“mit Felix und Matthias. Am Ende hagelte es Zugaben. Nach dem Einsammeln der Stimmzette­l des Publikums, die neben der Wertung der Jury zu 50 Prozent ins Ergebnis einflossen, spielten sie weiter, und als Ulrich Zimmermann von der Berg Brauerei und Stefan Reisacher die Vorstände auf die Bühne baten, gab es für Attenweile­r und Wilsingen jeweils einen zweiten Platz und je 500 Euro. Der mit fünf Liter Bier gefüllte Krug und das Preisgeld von 700 Euro gingen aber nach Reutlingen­dorf. Da waren sich Jury und Publikum einig.

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SZ-FOTOS: HOG Auch der Musikverei­n Attenweile­r war bei der Talentpara­de dabei, ging jedoch leer aus.
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So seh'n Sieger aus: Ulrich Zimmermann (von links) gratuliert Dirigent Bernd Ebe und Vorsitzend­em Andreas Laut von Reutlingen­dorf.

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