Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ideales Testfeld

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Bei den „Apollo“-Missionen haben zwischen 1969 und 1972 zwölf US-Astronaute­n auf sechs Flügen den Mond betreten. Seitdem war kein Mensch mehr auf dem Erdtrabant­en. Warum streben die großen Raumfahrtn­ationen und zahlreiche Unternehme­n nun wieder zum

Mond? „Der Mond ist für die astronauti­sche Raumfahrt derzeit das einzig plausible Ziel jenseits der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS“, sagt Marco Fuchs, Vizepräsid­ent Raumfahrt beim Bundesverb­and der Deutschen Luft- und Raumfahrti­ndustrie (BDLI). Der Mond ist rund 380 000 Kilometer von der Erde entfernt. Etwa zum Mars zu fliegen, sei um ein Vielfaches weiter und komplizier­ter. Daher gelte der Mond als Zwischenst­ation auf dem Weg zum Roten Planeten und als ideales Testfeld, um fundamenta­le Technik zu entwickeln. „Wenn wir am Mond Technologi­en erproben können, dann hilft uns das für alle weiteren zukünftige­n Schritte hinaus ins Sonnensyst­em“, ist auch Volker Schmid vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) überzeugt.

Nicht jedem allerdings erschließt sich die Rückkehr zum Mond mit bemannten Missionen. „Wenn wir wieder zum Mond aufbrächen, wären wir nicht mehr die Ersten. Wieso sollte man mit jemandem von damals konkurrier­en?“, wird im Buch „Ein großer Schritt für die Menschheit“aus einem Interview mit dem früheren USMond-Astronaute­n Buzz Aldrin im Jahr 2014 zitiert. „Zum Mond sollten Roboter fliegen.“

Es gebe nur eine begrenzte Menge an Ressourcen – und die sollten nach Aldrins Überzeugun­g nicht für Wiederholu­ngen eingesetzt werden. „Wir haben bereits viele Informatio­nen über den Mond. Die Roboter sind viel besser geworden, die Menschen nicht.“(dpa)

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