Große Songs warm und cool
Eine CD für alle, die den OldSchool-Jazz lieben, dabei die großen Songs wertschätzen. Frisch poliert, in buntem Glanz. Die Schwedin Monika Hoffman – sie hat ungarisch-deutsche Wurzeln – verneigt sich vor ihren Musen, vor Ella Fitzgerald, Judy Garland, Etta James, Doris Day, Shirley Bassie, Cesaria Evora. Aber auch vor Roxanne und Cher. Aufgenommen worden ist das in den Rossini-Studios Stuttgart, dabei die Creme der baden-württembergischen Jazzszene. So Klaus Graf (Saxofon), Arno Haas (Alt-Sax), Marc Godfroid (Poaune), Patrick Tompert (Tasten), Jens Loh (Kontrabass), Peer Baierlein (Trompete) und viele mehr. Zusammen bilden sie das Jazzfactory Orchestra, eine tolle Truppe. Monika Hoffman bringt die bekannten Songs mal mit viel Groove, mal mit warmem Gefühl. Manchmal mit fast kammermusikalisch intimer Begleitung, dann wieder mit putzmunterem vollem Sound. „Cheek to Cheek“hört man, mit schöner Gitarre, oder „Besamo Mucho“in durchaus gewöhnungsbedürftigem Salsa-Sound. Mit am schönsten ist ihre Reverenz an Cher: „Bang Bang“ist ja eine der besten Nummern der US-Ikone, aber so intensiv wie hier hat man den Song wohl noch nie erlebt. „Over The Rainbow“, das Schlussstück, kann da leider nicht ganz mithalten. Klasse arrangiert, mit Herzblut gesungen, aber etwas überinterpretiert. Da ist die schlichte Version des Hawaiianers „IZ“viel, viel wärmer, tröstender. (bgw)