Mit dem Aschenkreuz geht es in die Fastenzeit
Die beiden Gemeindereferentinnen Sabine Knorr und Michaela Wohnhas feiern mit Kindern Gottesdienst
EHINGEN (kö) - Die Fastenaktion der katholischen Kirchen soll Flüchtlingskindern im Libanon zugutekommen. Die Gemeindereferentinnen Sabine Knorr und Michaela Wohnhas haben den Kindern vom Wenzelstein diese Fastenaktion am Aschermittwoch auf kindgerechte Weise näher gebracht. Dass nach der bunten schrillen Fasnet jetzt wieder alles anders geworden ist, haben die Kinder schnell gesehen, es gibt keinen Blumenschmuck mehr in der Kirche. Hinter dem Altar hängt das Hungertuch. „Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt“, sang die Gemeinde zu Beginn des Gottesdienstes.
Bevor die Kinder mit ihren Eltern mehr über die Fastenaktion erfuhren, erzählten ihnen die beiden Gemeindereferentinnen etwas über das Flüchtlingsmädchen Naiwa aus Syrien, das jetzt mit ihrer Familie im Libanon lebt. Zwei Flaggen hat sie auf einem Bild in der Hand – eine ihres Gastlandes, eine ihres Heimatlandes, ein anderes Bild zeigt sie in der Schule – die sie nur besuchen kann, weil die von Misereor finanziert wird, und wie glücklich Naiwa ist, dass sie überhaupt zur Schule gehen kann. In der Kirche bekamen die Kinder ein Comicbuch von ihrem Freund Rucky Reiselustig, der Naiwa besucht hat und einen Bastelbogen für einen Bus. „Den bringt ihr möglichst gut gefüllt am Karfreitag mit in die Kirche, damit die Kinder wie Naiwa etwas lernen können“, sagte Sabine Knorr ihnen. Normalerweise werden die geweihten Palmzweige der Kinder vom vorigen Jahr im Rahmen des Aschermittwochgottesdienstes vor der Kirche verbrannt, doch das war am Mittwoch bei dem starken Wind nicht möglich. So konnten die Kinder nur ihre Zweige in eine Schale schütten, später verbrannte der Messner sie, mit der Asche bekamen die Erwachsenen am Abend ihr Aschenkreuz.
„Gottesliebe ist so wunderbar“, sang die Gemeinde mit vielen Bewegungen. „Wir zeichnen euch jetzt das Kreuz auf die Stirn, das ist ein Zeichen, das heute etwas Neues beginnt, weniger Süßes, besser zuhören und besser folgen“, schlug Sabine Knorr den Kindern vor, ehe sie und Michaela Wohnhas die Asche vom letzten Jahr segneten. Mit ihren Eltern traten die Kinder vor, um das Aschenkreuz zu empfangen.