Ein Deal mit großer Wirkung
2500 Krippen stehen ab sofort der Gemeinde Oberstadion zur Verfügung
OBERSTADION - Ein besonderes Geschenk hat das Ehepaar Hergesell, das seit vielen Jahren Sonderausstellungen im Krippenmuseum Oberstadion anbietet, der Gemeinde gemacht. Dadurch kommt auch eine Kooperation mit der Diözese Regensburg zustande.
Heuer bereits zum 13. Mal zeigen die Krippensammler Sieglinde und Udo Hergesell im Oberstadioner Krippenmuseum eine Sonderausstellung mit Krippen aus ihrer umfangreichen Sammlung. Rund 2500 Krippen aus verschiedenen Epochen und unterschiedlichen Ländern, aus den verschiedensten Materialien und in allen denkbaren Größen, hat das Ehepaar in den vergangenen 40 Jahren gesammelt. „Der Wert der Krippen wird auf rund eine halbe Million Euro geschätzt“, sagen die Hergesells. Weil das Ehepaar bereits über 80 Jahre alt ist, wollten die Hergesells ihre Sammlung der Gemeinde Oberstadion für das Krippenmuseum schenken.
„2500 Krippen, verpackt in 600 bis 800 Umzugskartons, von denen viele nur in klimatisierten Räumen gelagert werden dürfen, die sind in Oberstadion nicht unterzubringen“, sagt Bürgermeister Kevin Wiest.
Bei einem Besuch des Oberstadioner Museums hat Wiest den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer kennengelernt und von ihm erfahren, dass er ein Krippenmuseum in Regenburg einrichten will und dafür Krippen braucht.
Als die Krippensammler Hergesell ihm von ihren Schenkungsplänen erzählten, erinnerte sich der Bürgermeister an den Regensburger Bischof, verhandelte mit dessen Sekretär, sprach darüber mit den Hergesells und traf sich schließlich vergangene Woche, um die Schenkungsurkunde zu unterzeichnen. Mit diesem Dokument haben Sieglinde und Udo Hergesell ihre Krippen dem Bistum
Regensburg geschenkt. Gleichzeitig hat sich das Bistum verpflichtet, der Gemeinde Oberstadion jedes Jahr Krippen für eine oder zwei Sonderausstellungen im Krippenmuseum kostenlos zu leihen und sogar die Kosten für den Transport der Krippen zu bezahlen.
Nun werden die Krippen der Hergesells in mehreren Tranchen nach Regensburg gebracht. „Die Schenkung ist eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Hergesells wissen ihre wertvolle Sammlung in guten Händen, das Bistum Regensburg hat Krippen für das geplante Museum und unser Krippenmuseum kann regelmäßig auf die umfangreiche Sammlung für neue Sonderausstellungen zurückgreifen“, freut sich Kevin Wiest. Er ist überzeugt: Durch den Schenkungsvertrag mit der Diözese starte eine tolle Zusammenarbeit. „Denkbar wäre, dass wir zum Beispiel Kunstgegenstände aus ihrem Fundus für eine Sonderausstellung ausleihen dürfen“, so Wiest.