Meinrad Kopp macht Kirche in Bronnen wieder schick
Im Innenraum wird renoviert – Zugang zu Kirche und Friedhof soll barrierefrei werden
BRONNEN/EMERKINGEN - Derzeit wird der Innenraum der Kirche St. Blasius und Margaretha von Meinrad Kopp aus Emerkingen restauriert. Schmuck sieht sie von außen aus, die Kirche in der Ortsmitte von Bronnen. Doch im Inneren gibt es einiges zu tun. „Leider hat der Innenraum im Laufe der 20 Jahre, die seit der letzten kompletten Innensanierung vergangen sind, gelitten“, sagt der mit der Bauleitung beauftragte Architekt Karl Schick.
Außen war die Kirche zuletzt im Jahr 1997 renoviert worden. 1999 schloss sich eine komplette Innensanierung an, in deren Zug auch einige Neuausstattungen stattgefunden hätten, erzählt der Kirchenpfleger Franz Braig. Neben einem Zelebrationsaltar und einem neuen Kirchengestühl hat die Kirche damals auch eine klangvolle Orgel erhalten, die vom Unternehmer Werner Halder gestiftet wurde.
Seit Mitte Januar ist nun die Restaurierungsfirma Meinrad Kopp aus Emerkingen dabei, die komplette Innenschale zu reinigen und mit einem Kalklasuranstrich zu versehen. Zuvor mussten einige größere Risse geschlossen werden, erläutert Architekt Schick. Vor allem seien diese im Bereich des Übergangs vom Langschiff zum Chorbereich entstanden. Ein Grund dafür sei sicher, dass sich der Glockenturm in den vergangenen Jahren um fast 50 Zentimeter geneigt habe.
Die Ursachen, wie es dazu kommen konnte, sind unterschiedlich, so Schick. Zum einen stehe die Kirche auf einem Hügel, wie er eigentlich im Ortsgebiet nicht vorkommt. Der Untergrund sei instabil, und eventuell habe auch der Straßenverkehr, der direkt an der Kirche vorbeiführt, etwas damit zu tun, vermuten Karl Schick und Franz Braig.
Der Kalklasuranstrich war notwendig geworden, um den Wänden nach dem Schließen der Risse und dem Festigen der Strukturen ein gleichmäßiges Aussehen zu verleihen, erklärt Gebhard Kopp, Seniorchef der Restaurierungsfirma.
Mit einem Spezialschwamm wurden zudem die zwei großen Deckengemälde gereinigt und, wo nötig, gesichert. Eines davon befindet sich im Chorraum und stellt das Sinnbild des guten Hirten dar. An der Decke des Kirchenschiffs sind die „sieben heiligen Zufluchten“dargestellt, erklärt Gebhard Kopp, der sich im Laufe seiner 40-jährigen Tätigkeit als Restaurator ein fundiertes Wissen angeeignet hat. Zu den „sieben Zufluchten“gehören die Heiligste Dreifaltigkeit, Christus am Kreuz, die Heilige Eucharistie, Jungfrau und Gottesmutter Maria, alle heiligen Engel, alle Heiligen und die armen Seelen, die vom Fegefeuer aus emporschauen.
Täglich vor Ort ist Kirchenpfleger Franz Braig, um sich über den Fortschritt der Restauration zu informieren. In der vergangenen Woche wurden von einigen Frauen die Innenseiten der Fenster der Kirche gereinigt.
Den Anstoß für die Restaurierung habe Stefan Halder gegeben, sagt Architekt Karl Schick. Dieser sei der Meinung, dass die Kirche ein dominantes Gebäude in der Gemeinde darstelle und sich auch innen dementsprechend repräsentativ zeigen solle. Halder übernehme auch den Großteil der Kosten. „So schließt sich der Kreis der Familie Halder als Gönner der Kirche wieder, da schon Halders Vater im Zug der damaligen Renovierung die Orgel gestiftet hat“, erläutert Schick. Und auch für ihn schließe sich der Kreis, sei er doch schon bei der letzten Renovierung vor 20 Jahren als Architekt beauftragt gewesen.
„Im Rahmen der Renovierung soll auch der Zugang zur Kirche und zum kirchlichen Friedhof barrierefrei gestaltet werden“, ergänzt Franz Braig. Dafür wird neben dem Haupteingang ein Teil der Friedhofsmauer durchbrochen. Wenn alle Arbeiten wie geplant laufen, soll die Kirche in Bronnen an Ostern wieder freigegeben werden.