„Baby-Muck“: Rollende Intensivstation ist startklar
Auch dank Crowdfunding-Projekt der Volksbank
ULM (sz) - Eine rollende Intensivstation für Frühchen – „BabyMuck“genannt –, ein neuer BabyNotarztwagen des DRK-Rettungsdienstses Heidenheim-Ulm, der ausschließlich über Spenden finanziert wurde, kann seinen Dienst aufnehmen. Dazu beigetragen hat auch ein Crowdfunding-Projekt der Volksbank Ulm-Biberach, wie diese in einer Mitteilung informiert. 15 000 Euro flossen in das Grundfahrzeug und den Spezialaufbau.
Der neue „Baby-Muck“ist einsatzbereit. Die rollende Intensivstation für die Allerkleinsten, die frühund krankgeborene Kinder so schonend wie möglich von Klinik zu Klinik bringt, konnte jetzt offiziell an die Rettungswache Ulm der DRKRettungsdienst Heidenheim-Ulm gGmbH übergeben werden.
Seit fast 20 Jahren verfüge diese über ein entsprechendes Fahrzeug. Mit dem neuen Baby-Notarztwagen konnte jetzt die dritte Generation ihren Dienst im Großraum zwischen Aalen, Schwäbisch-Gmünd und dem Bodensee antreten.
Anders als bei regulären Rettungswagen ist eine Refinanzierung der Fahrzeugbeschaffung über die Abrechnung von Einsätzen für den „Baby Muck“aber nicht möglich: Er rückt nur rund 250 bis 270 Mal pro Jahr aus. „Ein normaler RTW kommt leicht auf das Zehnfache“, sagt David Richter, Geschäftsführer beim DRK-Rettungsdienst Heidenheim-Ulm. So sei man bei der Finanzierung des neuen „BabyMucks“auch wieder ausschließlich auf Spenden angewiesen.
Dass die rollende Intensivstation für Frühchen jetzt einsatzbereit in der Rettungsleitstelle in der Stuttgarter Straße in Ulm steht, hänge vor allem auch mit dem großen Engagement von Mathilde Maier, der Vorsitzenden des Förderkreises intensivpflegebedürftige Kinder Ulm, zusammen.
Anfang 2019 startete die Mutter und Krankenschwester mit dem DRK den Spendenaufruf für den Baby-Notarzt-Wagen – für den insgesamt rund 200 000 Euro benötigt wurden. Ein Großteil der Spenden kam von Privatleuten und Firmen zusammen. Die im Herbst 2019 noch fehlenden 15 000 Euro konnten schließlich über die Crowdfunding-Plattform der Genossenschaftsbank eingesammelt werden. Für jeden Unterstützer hatte die Volksbank Ulm-Biberach zusätzlich zehn Euro in den Spendentopf gelegt.
Oft bringen die leichtesten Passagiere des Spezialfahrzeugs nicht einmal ein Kilo auf die Waage. Daher brauchen diese kleinen Menschen auch ganz besondere Bedingungen auf der Fahrt von Klinik zu Klinik. Eine Spezialfederung des Wagens sorgt dafür, dass die Unebenheiten der Straße ausgeglichen und die Erschütterungen minimiert werden. Der Tragetisch im Innenraum des Krankentransporters ist gefedert und die Liege hydraulisch. Zudem sind die Außenwände geräuschisoliert. Im Inneren ist der „Baby-Muck“mit Geräten und Medikamenten ausgestattet wie die Kinderklinik in Ulm. „Es werden auch ganz andere Anschlüsse benötigt als gewöhnlich – für den Inkubator zum Beispiel“, erklärt Rettungsdienstleiter Ludwig Merkle.