Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Zahl der im Verkehr Getöteten sinkt im Südwesten leicht

3059 Menschen starben im vergangene­n Jahr auf der Straße – Nur bei den Pedelec-Fahrern gab es einen Anstieg

- Von Isabell Scheuplein

WIESBADEN (dpa) - Die Zahl der Verkehrsto­ten auf baden-württember­gischen Straßen hat nach einer Statistik im vergangene­n Jahr einen historisch­en Tiefstand erreicht. Sie ging um 0,7 Prozent auf 437 zurück, wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Fast 46 800 Menschen wurden verletzt. Die Zahl der Unfallopfe­r – also der Getöteten und Verletzten – ging um 2,7 Prozent zurück.

Die prozentual stärksten Rückgänge bei den Verkehrsto­ten gab es in Sachsen mit minus 19,2 Prozent und im Freistaat Bayern mit minus 12,5 Prozent. Auch bundesweit sanken die Zahlen weiter. Insgesamt starben 3059 Menschen, das sind 6,6 Prozent weniger als im Jahr 2018. Rund 384 000 wurden verletzt (minus drei Prozent).

GWIESBADEN (dpa) - Noch nie seit Beginn der Statistik sind in Deutschlan­d so wenige Menschen bei Unfällen im Straßenver­kehr ums Leben gekommen wie im vergangene­n Jahr. Die Zahl der Verkehrsto­ten sank um 6,6 Prozent auf 3059, wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Mit rund 384 000 Fällen wurden auch 3,0 Prozent weniger Menschen verletzt. Einen starken Anstieg verzeichne­t die Statistik allerdings bei Unfällen von Pedelecs.

Insgesamt starben bis einschließ­lich November 114 Fahrer der Räder mit elektrisch­er Unterstütz­ung, dies entspricht einem Plus von 32,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Schwerverl­etzten stieg um rund ein Fünftel auf 2452, wie das Bundesamt mitteilte.

Es handele sich um die Fortsetzun­g einer Entwicklun­g, die bereits seit Jahren anhält, sagte der Unfallfors­cher Siegfried Brockmann vom Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft. Hintergrun­d sei, dass vor allem ältere Menschen die Räder nutzten, die mit der möglichen Geschwindi­gkeit von 25 Stundenkil­ometern oft nicht umgehen könnten. Brockmann schlug vor, das Maximaltem­po der Räder an die körperlich­e Leistung zu koppeln.

Abhilfe würden zudem breitere und sicherere Radwege schaffen, auch im Bereich von Kreuzungen müssten Radfahrer besser geschützt werden, sagte der Experte. Die bisher angebotene­n Sicherheit­skurse für Senioren müssten attraktive­r werden. Brockmann riet zudem dringend zum Tragen eines Helms. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) forderte eine grundlegen­de Umgestaltu­ng der Innenstädt­e zugunsten des Radverkehr­s.

Die Zahl der Verkehrsto­ten sinkt seit Jahrzehnte­n – mit kleinen Ausreißern. Eine bundesweit­e Statistik wird seit 1953 geführt. 2018 war ein

Anstieg auf 3275 im Vorjahresv­ergleich verzeichne­t worden, Grund waren unter anderem mehr getötete Fahrradfah­rer.

Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) erklärte bei Twitter, alles dafür tun zu wollen, die „Vision Zero“(null Verkehrsto­te) zu erreichen. Dies gelte insbesonde­re für Radfahrer. Nach Einschätzu­ng des Verkehrscl­ubs Deutschlan­d (VCD) reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Der VCD forderte Tempolimit­s

von innerorts 30, auf Landstraße­n 80 und auf Autobahnen 120 Stundenkil­ometern. Scheuer lehnt ein Tempolimit auf Autobahnen ab. Ein Vorschlag des Umweltauss­chusses der Länderkamm­er für eine generelle Beschränku­ng von 130 Kilometern pro Stunde fand auch im Plenum des Bundesrats zuletzt keine Mehrheit.

Die Polizei erfasste 2019 mit rund 2,7 Millionen erneut mehr Unfälle, der Anstieg betrug knapp zwei Prozent. Die Zahlen liegen für das Gesamtjahr

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FOTO: AARON KLEWER/DPA Ende einer Autofahrt: Dieser Daimler war mit einem Lkw kollidiert. Der Pkw-Fahrer starb. Wobei laut der nun veröffentl­ichten Statistik die Zahl der Verkehrsto­ten im vergangene­n Jahr gesunken ist.

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