Suchtverhalten wird in jungen Jahren geprägt
WIEN (dpa) - Junge Raucher, Trinker und Cannabis-Nutzer sind nach Darstellung des Internationalen Drogenkontrollrats (INCB) besonders gefährdet, später auch Drogen wie Kokain und Opiate zu nehmen. Langzeitstudien zeigten, je früher mit dem Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis begonnen werde, desto wahrscheinlicher sei es, dass Jugendliche Opiate und Kokain konsumierten, teilte der INCB am Donnerstag in Wien mit.
Der Drogenkontrollrat betont erneut seine Sorge, dass einige Länder inzwischen den Konsum von Cannabis für nicht-medizinische Zwecke erlaubten. Dies widerspreche den Verpflichtungen mehrerer Drogenkontrollabkommen. Zahlen der UNDrogenbehörde (UNODC) belegten, dass 31 Millionen Drogenkonsumenten unter gesundheitlichen Störungen litten, viele davon seien junge Menschen.
„Die Situation ruft nach erneuerten Anstrengungen zur verstärkten Prävention“, heißt es in dem Bericht. Viele junge Menschen stünden angesichts der Tendenzen zur Entkriminalisierung von Cannabis und des leichten Zugangs zu psychoaktiven Substanzen unter dem Eindruck, dass Drogenkonsum etwas völlig Normales sei, kritisierte die Behörde. Die verfügbaren Daten zeigten aber, dass weltweit mehr als 80 Prozent der bis zu 24-Jährigen keine Drogen nähmen. Ein hohes Risiko stellten Armut und soziale Extremsituationen dar. Studien zeigten auch, dass genetische Faktoren Menschen anfälliger für eine Abhängigkeit machten. Der Drogenkontrollrat verwies auf viele Erfahrungen aus Präventionsprogrammen.