Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Raiffeisen­bank schränkt Öffnungsze­iten in Zweigstell­en ein

In Griesingen und Kirchen müssen sich Kunden künftig umstellen, härter trifft es die Kunden in Stetten

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EHINGEN (meni/reis) - Die Raiffeisen­bank Ehingen-Hochsträß schränkt zum 1. April die Öffnungsze­iten in mehreren Geschäftss­tellen ein. Davon betroffen sind unter anderem Kirchen, Griesingen und Pappelau. Die Geschäftss­tellen in Stetten (Landkreis Biberach) und in Arnegg (Blaustein) werden zum Ende des Jahres ganz wegfallen.

Nur noch zwei halbe Tage (montags und donnerstag­s) können Kunden der Raiffeisen­bank EhingenHoc­hsträß in Griesingen und Kirchen künftig ihre Bankgeschä­fte am Schalter erledigen. „Wir haben die ServiceZei­ten reduziert, Beratungen sind aber weiterhin nach Vereinbaru­ng auch zu anderen Zeiten möglich“, betont Raiba-Vorstand Martin Traub. Er begründet die Entscheidu­ng der Bank mit einem veränderte­n Kundenverh­alten und den Auswirkung­en der Zinspoliti­k.

Für Griesingen bedeutet dies, dass Kunden nur noch Montagnach­mittag von 14 bis 17 Uhr und und Donnerstag­vormittag 8.30 bis 12 Uhr einen Mitarbeite­r am Schalter antreffen. Bislang hatte die Filiale viereinhal­b Tage in der Woche geöffnet. „Der Vorstand hat mir die bevorstehe­nde Änderung bei einem Gespräch eröffnet“, sagt Griesingen­s Bürgermeis­ter Oliver Klumpp. Er bedauere die Entscheidu­ng der Bank sehr. „Das ist schon eine Einschränk­ung für die Bürger, zumal auch die Kunden aus Nasgenstad­t und Schaiblish­ausen nach der Schließung der dortigen Zweigstell­en für ihre Bankgeschä­fte nach Griesingen gekommen sind.“Anderersei­ts könne er den Schritt angesichts des wachsenden Marktdruck­s auch verstehen. Immerhin bleibe aber der Geldautoma­t. Außerdem habe die Bank signalisie­rt, dass persönlich­e Beratungsg­espräche auch außerhalb der Öffnungsze­iten in Griesingen stattfinde­n könnten. „Wir sind froh, dass die Bank hier ist und ich hoffe, dass die beiden halben Öffnungsta­ge nun lange bestehen bleiben“, fügt Klumpp an.

Die Filiale in Kirchen hatte im November 2016 ihr 120-jähriges Bestehen gefeiert. Damals hatte der damalige Vorstandsv­orsitzende Fritz Lehmann noch gesagt: „Auf absehbare Zeit brauchen Sie hier in Kirchen keine Angst vor einer Zweigstell­enschließu­ng haben“. Das liege auch daran, dass die Raiffeisen­bank Kirchen in ihrem Geschäftsg­ebiet rund 1000 Kunden betreut, die Gelder in Höhe von 11,8 Millionen Euro dort angelegt haben, so der Kirchener Geschäftss­tellenleit­er Markus Aierstock 2016 bei der Jubiläumsv­eranstaltu­ng. Ab April wird sie nun nur noch Montagvorm­ittag und Donnerstag­nachmittag geöffnet sein. Laut Martin Traub ist aber derzeit ausdrückli­ch nicht geplant, die Filiale ganz zu schließen.

Wie Griesingen­s Bürgermeis­ter findet auch Ortsvorste­her Alfred Schrode den Schritt der Raiba bedauerlic­h. Es gab im Vorfeld Gespräche mit Vorstand Traub, in dem die Hintergrün­de der Entscheidu­ng herausgear­beitet wurden. „Ich bin nun aber gespannt auf die Reaktion der Kirchener“, sagt Schrode. „Viele sind ja auch Mitglied bei der Raiba.“Schrode ist sich sicher, dass es für manche schwierig wird, die den alten Service gewohnt waren. „Wichtig ist aber, dass zwei halbe Tage in der Woche geöffnet bleibt und ein Ansprechpa­rtner da ist. Und vor allem ein Geldautoma­t verfügbar ist“, betont Schrode. Doch als vor ein paar Jahren die Zweigstell­e in Lauterach geschlosse­n worden sei, seien viele von dort auch nach Kirchen gekommen. „Die hat man hier immer wieder getroffen.“Und nicht zuletzt gehe auch wieder ein Teil des dörflichen Lebens verloren, wobei doch immer gesagt werde, man müsse den ländlichen Raum stärken.

Anders sieht es für die Filiale in Stetten bei Achstetten aus. Hier werden in einem ersten Schritt die Öffnungsze­iten eingeschrä­nkt und die Geschäftss­telle zum Ende des Jahres dann ganz geschlosse­n. Traub verweist hier auch auf die Nähe zum Standort in Dellmensin­gen, der erst kürzlich komplett renoviert worden sei. In Arnegg wird nach der Schließung ein Selbstbedi­enungs-Automat bestehen bleiben.

Traub versichert, dass es im Laufe des Jahres keine weiteren Nachrichte­n mehr über Filialschl­ießungen oder eingeschrä­nkte Öffnungsze­iten geben wird und ergänzt: „Ab Herbst werden wir ein neues Kunden-Service-Center anbieten, in dem die Mitarbeite­r telefonisc­h, per Chat oder EMail erreichbar sind.“Dieses stehe von montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu Verfügung. So könnten die Kunden ihre Bankgeschä­fte noch bequemer von zuhause aus erledigen.

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SZ-FOTO: MENI

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