Schwäbische Zeitung (Ehingen)

In sozialen Netzwerken wird vor Pferdeschä­nder gewarnt

Organisato­rin eines Stalls im Raum Erbach hat den Verdacht, dass ein Tier misshandel­t worden ist

- Von Michael Kroha

GERBACH - Geht in der Region um Erbach wieder ein Pferdeschä­nder um? Nach Vorfällen im vergangene­n Jahr soll kürzlich wieder ein Pferd in einem Stall Opfer einer Schändung geworden sein. Davon geht zumindest mit hoher Wahrschein­lichkeit die Organisato­rin des betroffene­n Stalls aus. In der Pferde-Szene wird derzeit über die sozialen Netzwerken gewarnt.

Die Frau nennt im Gespräch mit Schwäbisch­e.de zwar ihren Namen, jedoch will sie anonym bleiben. Auch zur Örtlichkei­t will sie keine konkreten Angaben machen. Zu groß sei die Furcht vor möglichen Nachahmung­stätern. Das Vertrauen in die erfolgreic­he Strafverfo­lgung der Polizei scheint etwas in die Brüche gegangen zu sein. „In 99 Prozent der Fälle passiert eh nichts“, sagt sie.

Über den aktuellen Fall könne sie nicht viel sagen. Es habe eine tierärztli­che Untersuchu­ng stattgefun­den, wobei Verletzung­en im Intimberei­ch festgestel­lt worden seien, die von einer Schändung stammen sollen, sagt sie.

Wie auch die Ulmer Polizei auf Nachfrage von Schwäbisch­e.de bestätigt, sei bislang noch keine Anzeige

erstattet worden. „Das ist noch geplant“, so die Stall-Chefin. „Aber die Besitzerin ist derzeit noch so durch den Wind, dass sie noch nicht dazu gekommen ist.“

Im Juli des vergangene­n Jahres wurde eine Stute im Erbacher Teilort Bach Opfer eines Angriffs. Das Tier wies unter anderem Schnittver­letzungen am Genitalber­eich auf. Der mutmaßlich­e Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.

„Die Ermittlung­en waren bislang nicht zielführen­d“, sagt Stefan Adamski, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Ulm. Der Fall sei damit aber noch nicht endgültig abgeschlos­sen.

Nur seien aktuell die Ermittlung­sansätze erschöpft. Auch damals wollte sich ein Landwirt aus der besagten Region im Gespräch mit Schwäbisch­e.de nur anonym zum Vorfall äußern. Er befürchtet­e ebenfalls, dass Pferdeschä­nder bei ihm und seinen Pferden Halt machen.

Derweil machen Pferdebesi­tzer vor allem bei Facebook auf den aktuellen Fall aufmerksam. „Bitte kontrollie­rt eure Pferde, habt die nächste Zeit ein wachsames Auge – insbesonde­re auf Stuten“, schreibt eine Nutzerin. Mit der Besitzerin der betroffene­n Stute zu sprechen, war bislang nicht möglich.

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