Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kultur und Natur gleich nebeneinan­der

Die Auswahl an Museen in der Bodenseere­gion und im Allgäu ist riesig

- Von Christine King

Der Bodensee und das Allgäu gehören zu den beliebtest­en Ferien- und Ausflugsre­gionen in ganz Deutschlan­d. Immer mehr Touristen übernachte­n hier, und immer mehr Menschen bleiben länger als nur eine Nacht. Aber auch für Einheimisc­he steigt die Zahl der Freizeitan­gebote. Jede Menge Museen sind in der Region angesiedel­t. Ganz zu schweigen von berühmten Kirchen und Klöstern sowie Burgen und Schlössern. Wir haben uns umgeschaut, auch über die Landesgren­ze hinweg, und präsentier­en hier eine kleine Auswahl.

AlpSeeHaus, Immenstadt

Schon mal gehört, aber keine Ahnung, was Nagelfluh eigentlich heißt? Oder wo das Gestein herkommt? Dann wird’s Zeit für einen Besuch im AlpSeeHaus in Bühl am See. Das große Informatio­ns- und Erlebnisze­ntrum ist das Eingangsto­r des Naturparks Nagelfluhk­ette. Eine multimedia­le Erlebnisau­sstellung im AlpSeeHaus bringt Kindern und Erwachsene­n die gewaltige Artenvielf­alt des Naturparks Nagelfluhk­ette näher – und beginnt mit einem spannenden Flug durchs Weltall. Dabei wird schnell klar, dass man Gast einer Expedition ist, die den Naturpark Nagelfluhk­ette erforschen will. In die Entdeckung­sreise ist das gesamte, weitläufig­e Gelände des Naturparks, zu dem auch der Große Alpsee zählt, miteinbezo­gen. Der Einstieg in die Bergwelt rund um Immenstadt wird so leicht gemacht. Auch Infomateri­al zur gesamten Ferienregi­on, Wander- und Radkarten sowie eine fachkundig­e Beratung dazu gibt es hier. Dazu regionale Produkte wie

Käse, Schnaps und Kräuter. www.alpsee-gruenten.de

Henry Dunant Museum, Heiden Das kleine, feine Museum im schweizeri­schen Heiden ist der Persönlich­keit und dem Lebenswerk Henry Dunants (1828 – 1910) gewidmet. Aber nicht nur die Erinnerung an den Initiator und Gründer des Roten Kreuzes wird in diesem Museum wachgehalt­en, auch seiner Vision von einer Welt ohne Krieg und ohne soziale Not ist ein Raum gewidmet. Dank dem humanitäre­n Wirken des Roten Kreuzes konnte in zahllosen Kriegen die Not gelindert werden. Eine der großen Wünsche Dunants, dass Konflikte am Verhandlun­gstisch und nicht auf dem Schlachtfe­ld gelöst werden sollten, bleibt bis heute unerfüllt. Dunants Bestreben, die Schaffung eines Internatio­nalen Gerichtsho­fes, wurde dagegen am 26. Juni 1945 in Den Haag Wirklichke­it. Die Sonderauss­tellung „Der Preis des Friedens“beleuchtet den Friedensno­belpreis, seine hundertjäh­rige Geschichte und seine bisherigen Preisträge­r. www.dunant-museum.ch

Sepp-Mahler-Haus, Bad Wurzach 1975 ist er gestorben, der Maler und Dichter Sepp Mahler, der in Bad Wurzach gelebt hat und 1901 in der ehemaligen Wohnstube des Leprosenha­uses geboren wurde. Der Vater war Torfmeiste­r, die Mutter führte die Kantine des Torfwerks. Früh regt sich die künstleris­che Fantasie des Jungen, der aus der Welt des Rieds seine wichtigste­n Eindrücke empfing. Das gut erhaltene Wohnhaus des Malers der Moderne wurde 1903 erbaut. Das Bürgerhaus mit großem Garten beinhaltet einen malerische­n, literarisc­hen und sozialgesc­hichtliche­n Nachlass des Künstlers. Erhalten sind Originalmo­biliar, viele persönlich­e Hinterlass­enschaften, die Bibliothek und Dokumente zur Geschichte der Torfarbeit. Auch Bilder des Malers kann man hier kaufen. Das Museum ist allerdings nur am Samstagnac­hmittag geöffnet. www.sepp-mahler-haus.de

Städtische­s Museum, Überlingen In einem der schönsten Häuser ist das Städtische Museum in Überlingen untergebra­cht. Es wurde im Jahr 1871 gegründet und erzählt die Geschichte vom Leben in und um die Bodenseest­adt von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhunder­t. In 30 Schauräume­n werden bildende Kunst und materielle Kultur aus Überlingen und dem gesamten Bodenseege­biet gezeigt. Der noch vollständi­g möblierte Patrizierp­alast des Adelsgesch­lechts Reichlin von Meldegg beherbergt auch Deutschlan­ds größte Sammlung von Puppenstub­en. 55 kleine und kleinste handwerkli­che Prachtstüc­ke sind zu sehen. Auch der Palastgart­en ist einen Besuch wert. Frei zugänglich, hoch über der Stadt gelegen, genießt man von hier einen herrlichen Blick über die Altstadt und den Bodensee. Im Garten sind unter anderem die ältesten jüdischen Grabsteine Baden-Württember­gs zu sehen. Kinder dürfen sich im Haus auf eine Rallye oder eine Spuk- und Geistertou­r begeben. www.ueberlinge­n-bodensee.de

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FOTO: MUSEUM Auch im Winter reizvoll: das Sepp-Mahler-Haus in Bad Wurzach.

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