Als Neu-Ulm in Schutt und Asche lag
NEU-ULM (sz) - Die Stadt Neu-Ulm wurde bei Luftangriffen der alliierten Streitkräfte am 1. und vor allem am 4. März 1945 fast vollständig zerstört. Zwei Drittel lagen nach den Angriffswellen aus der Luft in Schutt und Asche. In diesem Jahr jährt sich eines der traurigsten Kapitel der Stadtgeschichte zum 75. Mal. Die Stadt hat anlässlich des Jahrestags die Ausstellung „Ende // Anfang: Neu-Ulm 1945“konzipiert und ein umfangreiches Begleitprogramm erarbeitet.
Die Angriffe am 4. März 1945 dauerten eine Stunde, von 10.02 bis 11.04 Uhr. Anschließend war nichts mehr, wie es war, und Neu-Ulm kaum mehr wiederzuerkennen. 43 Prozent der Wohnhäuser, 86 Prozent der gewerblichen Wohnhäuser und ganze Straßenzüge waren zerstört. Die Brücken und somit die Verbindung zwischen Neu-Ulm und Ulm wurden durch die Wehrmacht infolge der Luftangriffe gesprengt. 169 Männer und 125 Frauen verloren während der Bombardierung ihr Leben.
Insgesamt waren 757 Neu-Ulmer in den Kriegswirren gefallen oder als vermisst gemeldet worden. Häuser wurden evakuiert, 9590 Menschen in das Umland gebracht. Am Ende lebten nur noch 4000 Menschen in NeuUlm. Vor Kriegsbeginn waren es 14 000. Neu-Ulm gehörte zu den am stärksten zerstörten Städten in Bayern.
Die Ausstellung „Ende // Anfang: Neu-Ulm 1945“umfasst rund 130 Fotografien, die in der Stadtbücherei und an den Fenstern des Erdgeschosses am LEW-Gebäude am HeinerMetzger-Platz zu sehen sind. Offiziell eröffnet wird sie am Montag, 2. März, um 18 Uhr. Sie läuft bis Sonntag, 29. März. Der Eintritt ist frei.