Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rechtsextr­eme werben an Universitä­t

Plakate der Identitäre­n Bewegung aufgehängt – Präsident spricht Verbot aus

- Von Johannes Rauneker

GULM - Die vom Verfassung­sschutz als rechtsextr­em eingestuft­e Identitäre Bewegung hat die Universitä­t Ulm als Agitations­raum für sich entdeckt. Anfang der Woche tauchten Plakate der Gruppierun­g im Uni-Gebäude auf. Uni-Präsident Michael Weber reagierte umgehend. Es ist nicht das erste Mal, dass die Identitäre Bewegung unangenehm auffällt an der Hochschule.

Auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärt eine Sprecherin der Universitä­t am Freitag, dass es sich um wenige Plakate gehandelt habe. Entdeckt worden waren sie am Montag von einer Hörsaalpfl­egerin, die dann Präsident Michael Weber informiert habe. Die Plakate wurden daraufhin entfernt. Wer sie aufgehängt hat, ist unklar und sei auch der Uni nicht bekannt, so die Sprecherin. Bei anschließe­nden Kontrollgä­ngen seien keine weiteren Plakate festgestel­lt worden.

Am Mittwoch wandte sich Weber in einer Rundmail an alle Uni-Mitglieder. Darin verurteilt er die Plakat-Aktion. „Die Universitä­t Ulm ist eine weltoffene Hochschule und spricht sich ausdrückli­ch gegen jede Art von Fremdenfei­ndlichkeit und Rassismus aus“, so Weber. Die Identitäre Bewegung werde als „rassistisc­h, islamfeind­lich und völkisch“eingeordne­t, ergänzt er.

In der Rundmail spricht Weber ein Verbot ähnlicher Aktionen aus, wobei er sich auf sein „Hausrecht“an der Universitä­t beruft. Dies betreffe auch Flyer und Aufkleber der Identitäre­n Bewegung. Wer Zeuge künftiger Plakatieru­ngen werde, soll sich an die Leitung der Uni wenden. In der Vergangenh­eit waren Plakate der rechten Gruppe schon einmal aufgefalle­n in der Uni. So hatte Weber bereits im Dezember 2017 eine vergleichb­are Rundmail verschickt.

Dass sich die Identitäre Bewegung in Ulm und um Ulm herum tummelt, ist nicht neu. Das Recherchek­ollektiv „rechte Umtriebe Ulm“, das rechte Vorfälle in der Region dokumentie­rt, hatte auch die aktuelle Plakat-Aktion an der Universitä­t veröffentl­icht.

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