Ein stressiger Gegner
Fußball, Verbandsliga: SSV Ehingen-Süd empfängt den Aufsteiger TSV Berg
KIRCHBIERLINGEN - Nach dem Punktgewinn in Heiningen zum Auftakt der Fußball-Verbandsliga nach der Winterpause empfängt der SSV Ehingen-Süd am Samstag, 29. Februar, 15 Uhr, den TSV Berg. SSV-Trainer Michael Bochtler, der nach wie vor verletzungsbedingt auf viele Spieler verzichten muss, erwartet die nächste knifflige Aufgabe. Berg „wird uns stressen“, ist Bochtler überzeugt.
Vor einer Woche, nach dem Spiel in Heiningen, war die Erleichterung beim SSV Ehingen-Süd spürbar – bei Trainer Bochtler und bei den Spielern, die entspannt und mit einem Lächeln im Gesicht das Heininger Sportgelände verließen. „Es war ein ordentliches Ergebnis, das nicht unbedingt zu erwarten war nach der Vorbereitung“, sagt Bochtler. Wobei das Spiel zunächst genauso lief, wie es die Kirchbierlinger befürchtet hatten – trotz der frühen Führung fand sich Süd mehr als eine halbe Stunde lang in die Defensive gedrängt und hatte Glück, dass dem Gegner nicht mehr als der Ausgleich gelang. Unentschieden hieß es nach zwei Treffern in der zweiten Halbzeit auch am Ende. „Dass das Spiel 2:2 ausging, war gut“, so Bochtler, der mit einer taktischen Umstellung noch vor der Pause dafür gesorgt hatte, dass sich die Mannschaft stabilisierte.
Ob Bochtler sein Team auch gegen den TSV Berg defensiver ausgerichtet und mit Fünfer-Abwehrkette spielen lässt, ist jedoch fraglich. Grundsätzlich sei „alles ein Thema“, doch „zu tief dürfen wir nicht stehen, denn die Berger sind bekannt dafür, dass sie ihre Gegner hoch anlaufen“, so der SüdTrainer über das Pressing des Aufsteigers. „Es ist schwierig, gegen Berg zu spielen, denn die Mannschaft lässt einem kaum Luft und stresst einen permanent.“Um sich nicht zu sehr in die Defensive drängen zu lassen, „brauchen wir Entlastung“, sagt Bochtler. Statt Fünferkette denkt er eher an eine Stärkung des Mittelfelds.
Der Trainer von Süd erinnert sich noch gut ans Hinrundenspiel früh in der Saison. Damals schrammten die Kirchbierlinger knapp an einer Niederlage vorbei, Kapitän Fabian Sameisla rettete mit dem Treffer zum 2:2 in der Nachspielzeit einen Punkt. Der Aufsteiger TSV Berg brachte sich auch in der Folge immer wieder durch Nachlässigkeiten oder Fehler um einen möglichen Sieg – was den elften Tabellenplatz und die Nähe zur Abstiegszone erklärt. „Sie werden sich selbst wundern, warum sie so weit unten stehen“, sagt Bochtler. „Aber ihnen unterlaufen oft gravierende Fehler im Spielaufbau.“Fehler wurden dem TSV auch am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen Hollenbach (1:3) zum Verhängnis.
Gleichwohl hält Michael Bochtler viel vom Gegner, er hebt Mannschaftstaktik und Spielidee sowie die individuelle Klasse einzelner Spieler hervor. Bochtler nennt den vielseitigen Arne Kittel, der bisher die meisten Tore für Berg erzielt hat, Vlad Munteanu, den schnellen Außenbahnspieler Jannick Wanner und Dan Constantinescu, der vom Abwehrzentrum aus die Angriffe seiner Mannschaft einleitet.
Während der TSV Berg personell sorgenfrei nach Kirchbierlingen kommt, ist die Personalsituation beim SSV Ehingen-Süd nach wie vor knapp. Viele Spieler fallen nach wie vor verletzt aus. Ein bisschen Hoffnung gab es zuletzt aber auch: Offensivspieler
Filip Sapina wurde rund 25 Minuten vor Schluss eingewechselt, Außenverteidiger Marvin Schmid erhielt ein paar Minuten Einsatzzeit. Beide waren länger verletzt, verpassten fast die komplette Vorbereitung. Für die Startelf dürften Sapina und Schmid gegen Berg noch nicht in Frage kommen, als Alternativen während des Spiels sehr wohl. Verzichten muss Trainer Bochtler am Wochenende auf Mittelfeldspieler Georgios Sarigiannidis wegen einer schon länger geplanten Operation. Sarigiannidis stand in Heiningen zu Beginn auf dem Feld, weshalb es gegen Berg auf jeden Fall eine veränderte Startelf geben wird – „ein, zwei“Wechsel kündigt Bochtler an, in erster Linie taktisch bedingt. Davon nicht betroffen sein dürfte Kevin Ruiz, auch wenn der defensive Mittelfeldspieler nach dem Heiningen-Spiel „muskulär etwas angeschlagen“war und unter der Woche pausierte.
Gespielt werden soll am Samstag trotz der Niederschläge in den vergangenen Tagen auf dem Sportplatz in Kirchbierlingen und nicht auf dem Kunstrasenplatz am Wenzelstein – auch wenn das Abschlusstraining am Donnerstagabend wegen des Schneefalls und auch wegen des heftigen Winds abgesagt und auf Freitagabend verschoben wurde. „Geplant ist, am Samstag auf Rasen in Kirchbierlingen zu spielen“, sagte Bochtler am Freitagmittag. Ohnehin hatte die Mannschaft in den vergangenen Wochen meist zu Hause in Kirchbierlingen und nur selten am Wenzelstein trainiert. Zumal dort die Trainingszeiten für Süd, nachdem auch die Ehinger B-Kreisligisten mit der Vorbereitung begonnen haben, sehr eingeschränkt wären.