FV Bad Schussenried trennt sich von Amann
Fußball, Landesliga: Der 33-Jährige ist nicht mehr Trainer - Stocker übernimmt kommissarisch
BAD SCHUSSENRIED (mam) - Der Fußball-Landesligist FV Bad Schussenried hat kurz vor seinem ersten Spiel nach der Winterpause die Zusammenarbeit mit seinem Trainer Daniel Amann beendet. Interimsoach ist nach Angaben des Sportlichen Leiters des FVS, Stefan Buck, bis auf Weiteres der bisherige Co-Trainer Markus Stocker. Der Aufsteiger steht mit 21 Punkten auf einem Nichtabstiegsplatz und tritt am Samstag, 29. Februar, 14.30 Uhr, beim SV Ochsenhausen an.
Schon am vergangenen Dienstagabend trafen sich Buck und Amann zu einem klärenden Gespräch. Beide hatten im Vorfeld Gesprächsbedarf signalisiert. „Die Mannschaft hatte mir mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit mit dem Trainer nicht mehr optimal funktionieren würde“, sagt Stefan Buck „Zudem hatte ich selbst den Eindruck während der Vorbereitung, dass nicht alles rund läuft.“
Dies bestätigte Amann auf Anfrage der SZ. In der Mannschaft habe es Spieler gegeben, „die mit meinem Training nicht mehr so zufrieden gewesen sind“, so Amann. Deshalb habe er das Gespräch gesucht und sich mit den Führungsspielern Sebastian Wildenstein und Marcel Liebhardt ausgetauscht. „Offensichtlich hat aber dieses Gespräch nicht so gefruchtet, wie ich mir das gewünscht habe“, sagt Amann, der in Schussenried nach seiner Spielerkarriere im Sommer 2019 seine erste große Stelle als Trainer angetreten hatte.
Vor allem nach dem 1:5 im letzten Testspiel bei seinem Heimatverein SV Mochenwangen habe er nochmals darauf hingewiesen, dass es so nicht weitergehe. „Einstellung und Wille haben bei manchem Spieler gefehlt.“Zudem seien in der Vorbereitung teilweise nur sieben oder acht Spielern im Training gewesen, was nicht zu einer guten Stimmung beigetragen habe.
Dennoch wollte Amann das Team zum Verbleib in der Liga führen und in Ochsenhausen einen guten Start hinlegen. „Wir haben trotz aller Schwierigkeiten eine sehr gute Vorrunde gespielt und nur gegen Trillfingen und Weingarten arg enttäuscht.“Er sehe den Verein absolut im Soll. Mehr sei aufgrund der angespannten Personalsituation mit vielen verletzen Leistungsträgern nicht möglich gewesen. „Ich war jetzt acht Monate Trainer in Schussenried, habe viel gelernt und nehme einiges mit“, ist Amann mit sich im Reinen.
Stefan Buck berichtet davon, dass es schon während der Vorrunde im Herbst, nach fünf sieglosen Spielen, Kritik gegeben habe. „Schon zu diesem Zeitpunkt gab es aus der Mannschaft unzufriedene Äußerungen über das Training und den Trainer.“Man habe zu wenig taktisch und zu viel an der Ausdauer gearbeitet. Da aber der Erfolg zurückkehrte, sah sich Buck aber nicht mehr gezwungen, einzugreifen.
Daniel Amann hält dagegen, dass ein hoher Fitnessstand die Grundlage für eine erfolgreiche Saison sei. Darauf habe er schon im Sommer Wert gelegt, aber auch jetzt seit Beginn der Wintervorbereitung sei dies der Hauptfokus gewesen. Und Amann wiederholt: „Bei einigen Spielern hat dafür das Verständnis gefehlt.“Der 33-Jährige kündigte an, bis zum Saisonende keinen anderen Trainerjob anzunehmen. „Was danach kommt, werden wir sehen.“
Ähnlich äußert sich Stefan Buck. Der bisherige Co-Trainer Markus Stocker übernahm das Training, es ist aber nicht auszuschließen, dass noch während er laufenden Saison ein neuer Trainer installiert wird.“Zu Gerüchten, dass Amanns Vorgänger Arndt Schlichtig auch sein Nachfolger bei den Violetten werden könnte, wollte Buck sich nicht äußern.