Uni Ulm nimmt neuen Super-Computer in Betrieb
Justus 2 kostet 4,4 Millionen Euro und ist weltweit unter den Top 400 der Hochleistungsrechner
ULM (sz) - Der Supercomputer Justus war bei Batterieforschern und Quantenphysikern im Land gleichermaßen gefragt – doch jetzt soll das Nachfolgesystem des Ulmer Hochleistungsrechners neue Maßstäbe setzen. Am Freitag wird Justus 2 in Anwesenheit von Ministerialdirektor Ulrich Steinbach (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) und Uni-Präsident Professor Michael Weber eingeweiht.
Die Anwendungsgebiete des neuen Supercomputers, der zu den 400 leistungsstärksten der Welt zählt, beschreiben Experten aus Chemie und Quantenphysik am 6. März in Kurzvorträgen: Mithilfe von Justus 2 können hochkomplexe Computersimulationen auf molekularer und atomarer Ebene sowie aufwendige Datenanalysen durchgeführt werden. An der Universität
Ulm profitieren insbesondere die mit einem Exzellenzcluster geadelte Batterieforschung sowie die mit einem ERC Synergy Grant ausgezeichneten Quanten- und Biowissenschaften. Darüber hinaus steht die Rechenleistung des neuen Supercomputers Forschenden aus ganz Baden-Württemberg in den Bereichen theoretische Chemie, Quantenwissenschaften sowie Festkörperphysik zur Verfügung. Bei der effizienten Nutzung der Rechenund Speichersysteme unterstützt auch weiterhin das HPC Kompetenzzentrum „Computational Chemistry and Quantum Science“. In diesem Kompetenzzentrum der Universität Ulm steht Nutzern ein Team mit Expertise im Bereich des Hochleistungsrechnens und naturwissenschaftlichem Sachverstand zur Seite.
Justus 2 verfügt über 702 Knoten à zwei Prozessoren: Insgesamt 33 696 CPU-Kerne verhelfen dem System zu einer theoretischen Höchstleistung von mehr als zwei PetaFlops – das entspricht zwei Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. „Im Vergleich zum Vorgänger hat sich die Anzahl der CPU-Kerne bei Justus 2 mehr als vervierfacht. Was die Leistung für die Anwender angeht, ist eine mehr als fünffache Steigerung gegenüber dem vorherigen System zu erwarten“, erklärt Professor Stefan Wesner, Leiter des Kommunikations- und Informationszentrums (Kiz) der Universität Ulm. Finanziert haben den 4,4 Millionen Euro teuren und nach dem Chemiker Justus von Liebig benannten Hochleistungsrechner die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Land Baden-Württemberg sowie die Universitäten Ulm, Freiburg und Stuttgart.